Teil 26

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Kyra

Von der Tür aus ließ sich das ganze Szenario recht gut beobachten, der Wolf griff das andere Tier immer wieder an und dieses wehrte die Angriffe mit Leichtigkeit ab. Schon fast fasziniert beobachtete ich die Bewegungen des wolfartigen Etwas. Für einen Wolf war es zu groß, für einen Bär zu klein...
Das etwas packte den Wolf am Genick und ich hörte ein lautes knacken und der Wolf hing schlaff im Maul des anderen Tieres. Eric stand neben mir wie angewurzelt und das "etwas" drehte jetzt seinen Kopf in unsere Richtung und ich sah einen freundlichen?! Blick in den Augen des Tieres.

Also Moment bitte. Einmal für mich zum mitschreiben für mich... Das etwas beschützt uns erst vor einem Wolf und ist dann uns gegenüber freundlich eingestellt?!

Bevor mich Eric zurückhalten konnte -Ich bin mir sicher er hätte es getan hätte er gewusst, dass ich zu dem Tier gehe- war ich schon unter seinem Arm hindurch geschlüpft und lief langsam auf das Tier zu. Normalerweise sollte man in so einer Situation weder auf das Tier zugehen oder allgemein sich eher in Sicherheit bringen... aber irgendwie hatte es eine seltsame Wirkung auf mich. Ich fühlte mich nahezu geborgen in der Nähe des Tieres... Erics verzweifelte rufe ignorierte ich gekonnt und lief mit großen Schritten weiter zu dem Tier hin und blieb dann vor ihm stehen und strich mit der Hand durch das Fell.
So doof es auch klingen mag, das Fell erinnerte mich sehr stark an Stefans Haare...

Urplötzlich fing das Tier an zu zittern und ich konnte das Beben durch das Fell spüren, schnell zog ich meine Hand zurück und kurz darauf stand Sakarías vor mir und ich sprang erschrocken einen Schritt zurück. Er schnaubte freundlich.

"Was bist du?! " Fragte ich ihn mit brüchiger Stimme und spürte wie Eric hinter mich trat.
"Das ist ein Gestaltenwechsler... Er kann die Gestalt von jeglichen Tieren annehmen, ist aber ein Mensch "erklärte Eric mir sanft.
"Er ist eigentlich ein Mensch?! "Fragte ich mit ziemlich schriller Stimme.
"Zeige dich! " befahl Eric wieder in seinem Herrscherton und Sakarías schüttelte einmal kurz den Kopf und stieg dann.

Als seine Hufe auf die Erde trafen sah ich, dass sein kompletter Körper wieder zu zittern begann. Ich trat instinktiv einen Schritt zurück und prallte gegen Eric, welcher mir beruhigend eine Hand auf die Schulter legte und mich hinter sich zog. "Ruhig Süße" flüsterte er mir zu und starrte gebannt auf das Pferd welches sich jetzt vor uns verwandelte.

Nach einigen Minuten die sich anfühlten wie Stünden hatte er sich dann zurückverwandelt mit einem erfreuten kreischer rannte ich auf ihn zu und fiel ihm in den Arm.

Es war Stef! Von Eric kam nur ein missmutiges knurren aber auch er begrüßte Stef. Er hatte also immer auf mich aufgepasst. Schnell zog ich ihn ins Haus und zwängte ihn auf einen Stuhl und befahl ihm mehr oder weniger freundlich mir die ganze Sache zu erklären. Eric lehnte mit verschränkten Armen im Türrahmen und verfolgte unsere Unterhaltung mit einem missmutigen Gesichtsausdruck.

-Zeitsprung von etwa einer Stunde-

Zögernd umarmte ich Stef nochmal zum Abschied und drückte ihn fest an mich. Pass auf dich auf Stef... Und bitte bring uns die kleine zurück... Er löste sich seufzend von mir und legte eine Hand an meine Wange.

"Kleine es wird alles gut gehen! " beruhigte er mich und strich mir langsam eine Strähne aus dem Gesicht. Eric quittierte dieses mit einem knurren und fing einen halbwegs genervten Blick meinerseits auf. Er soll sich bitte einkriegen Stef ist mein bester Freund und er ist der Mann mit dem ich mein restliches Leben verbringen will! Er ist der Vater unserer kleinen Tochter!
Eric ging jetzt auch auf Stef zu wohl weniger um sich zu verabschieden... er wollte seine Überlegenheit demonstrieren... mittlerweile kannte ich ihn wirklich gut genug um zu wissen wie er tickte.

Please don't leave me ( Eric ff Die Bestimmung) √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt