42. bin ich der erste Junge?

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Nach Eric kam ein wütender Liam aus der Kammer. Als er mich sah, wurde sein Blick jedoch besorgt und sanft.

Mit schnellen Schritten rannte er auf mich zu und nahm mich in seine starken Arme.

"Ich dachte du würdest nicht mehr aufwachen.", flüsterte er in meine Halsbeuge.

"Jetzt übertreib mal nicht. Es tut zwar echt weh, aber ich bin noch am Leben.", beruhigte ich ihn.

Lächeln konnte ich nicht, da die Schmerzen wirklich noch etwas stärker waren. Mit jedem Auftreten wurden sie schlimmer.

"Und du Deanna, du bist echt das letzte!", knurrte er und schaute zu ihr rüber.

Man sah wie sich Tränen in ihren Augen sammelten, doch sie blinzelte einpaar mal und schon waren sie verschwunden.

"Tut mir leid.", flüsterte sie leise und schaute schuldig auf den Boden.

"Wir gehen!", sagte Liam und half mir zu laufen.

"Bringt die Mädels heim!", rief er den Jungs zu.

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Als wir im Auto saßen herrschte eine wirklich bedrückt Stimme.

"Sie wollte es nicht tun."

Ich hielt es wirklich nicht aus, und fing ein Gespräch an. Das mit Deanna sollte wirklich geklärt werden.

Fragend schaute er zu mir.

"Falls du Eric meinst dann ist er ein 'Er'.", sagte er und spannte sich an.

"Nein. Ich meine Deanna!"

Er lachte auf. "Wieso wollte sie es denn nicht?", fragte er und verdrehte seine Augen.

"Sie musste! Sie brauchte das Geld und das hat sie von Michelle bekommen. Michelle wollte Informationen über mich um bei dir gut anzukommen. Deanna sollte diese für sie besorgen. Sie hat ihr 5.000 Dollar gegeben.", erzählte ich und zuckte zusammen, als meine Wunde anfing zu pochen.

"Alles okay?", fragte Liam besorgt.

"Du solltest in's Krankenhaus!", sagte er bestimmend.

"Nein! Kein Krankenhaus. Es ist alles gut. Es pocht nur etwas."

Ich wollte nicht ins Krankenhaus. Diese Atmosphäre dort war noch erdrückender als die hier im Auto. Überall Leute, die unsicher rumliefen. Leute, die nicht wussten wann ihr letzter Tag war. Leute, die leer waren.

Das war nichts für mich.

"Sie konnte Nein sagen.", knurrte er.

"Hat sie aber nicht, weil sie eben nicht so viel Geld haben wie unsere Eltern!", schrie ich.

"Ich würde es auch machen an ihrer Stelle. Du bestimmt auch, also hör auf so rumzuheulen."

Ich war plötzlich wütend. Er verstand ihre Lage nicht. Er hatte nie Geldprobleme.

"Ach und du kannst dich in ihre Lage versetzen?", fragte er und wurde etwas lauter.

"Ja verdammt. Meine bester Freund war in dieser beschissenen Lage. Und ich war Tag und Nacht bei ihm und stand ihm zur Seite!"

Er war leise. Weichei!

"Und du bist garnicht böse auf sie?", fragte er schließlich ruhig und hielt den Wagen in unserer Einfahrt.

"Etwas schon, aber sie hat sich entschuldigt. Und es hat sich echt angehört.", erzählte ich ihm.

Er nickte und stieg aus.

Mit schnellen Schritten lief er zu meiner Seite und öffnete mir die Tür.

Er packte mich sanft und zog mich aus dem Auto.

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Als wir in meinem Zimmer waren, zog er seinen Anzug aus.

"Ehm...geht das nicht in deinem Zimmer?", fragte ich leise.

"Oh, komm schon. Ist doch nicht schlimm.", meckerte er.

Ich verdrehte meine Augen.

Alleine würde ich es nicht aus diesem Kleid schaffen.

"Willst du dich nicht umziehen?", fragte er mich.

"Das Kleid sieht echt unbequem aus."

"Ist es auch.", stöhnte ich und versuchte den Reißverschluss hinten an meinem Kleid zu öffnen.

Ich seufzte. Es war echt leichter Kleider zu schließen als sie zu öffnen.

"Brauchst du Hilfe?", fragte mich Liam flüsternd und stand direkt hinter mir.

Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus.

"J-ja."

Verdammt, wieso stotterte ich bloß!?

Er lachte rau und zog an meinem Reißverschluss.

Ich vergaß das ich dieses Kleid ohne BH trug und hielt meine Arme abrupt vor meine Entblößten Brüste.

"Liam dreh dich um!", befiehl ich ihm.

Er aber hatte andere Pläne und legte seine Arme um meinen Bauch und küsste meinen Hals.

"Liam. Was machst du da?", fragte ich unsicher, aber es gefiel mir. Sehr sogar.

"Entspann dich.", flüsterte er.

Und das tat ich auch.

Ich entspannte mich wirklich und es tat unglaublich gut.

Er verteilte seine zarten Küsse überall auf meinem Hals.

Plötzlich drehte er mich zu ihm um.

Meine nackte Brust gegen seine gedrückt. Mir war dieser Moment wirklich unangenehm und ich schloss meine Augen.

Er legte seinen Zeigefinger unter meinen Kinn und hob meinen Kopf, sodass ich gezwungen war ihm in die Augen zu schauen.

"Du bist wunderschön."

Ich wurde leicht rot, musste aber trotzdem lächeln.

"Und ich liebe es wenn du so lächelst."

"Du bist süß.", sagte ich und legte meine Hand auf seine Wange.

Er legte seine Hand auf meine und wir blickten uns einfach in die Augen.

Eine gefühlte Ewigkeit standen wir so da, bis ich mich löste.

Ich brach einen Teil meines Schwurs  zu mir selbst.

Ich stand nur in einem Slip gekleidet vor Liam.

Ich war kurz unsicher, aber ich war bereit. Er war der erste Junge der mich nackt sah. Er war der erste Junge der meine Brüste sah und der erste Junge, der mein Tattoo unter meiner Brust sah.

Ich hatte nie Bikinis an. Ich hatte immer Badeanzüge an, welche vorne und hinten geschlossen waren.

Sprachlos fuhr er mit seinem Finger über das Tattoo.

Es war ein kleiner Satz in geschwungener Schrift.

'Hope is everything'

"Bin ich der erste Junge?", fragte er.

Ich nickte. Er merkte es an meiner Unsicherheit.

"Du bist wünderschön.", wiederholte er seinen Satz von vorhin.

Mein Bauch kribbelte und es verriet mir das es der richtige Zeitpunkt war.

Zwar nicht mit ihm zu schlafen, sondern mich ihm ganz anzuvertrauen.

"Gute Nacht.", sagte er und küsste mich sanft.

"Nicht. Bleib hier."

Ich hielt ihn an seinem Arm.

"Wirklich?", fragte er und wirkte fröhlich.

Ich nickte.

"Es ist genug Platz."

Er grinste und schloss die Tür ab.

Wir legten und hin und schliefen sofort Arm in Arm ein.






My New Brother[wird überarbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt