58. halbe Teenieparty

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Später am Nachmittag, als ich runter in die Küche wollte, hörte ich, das Liam's Freunde immernoch da waren.

Sie unterhielten sich über etwas, was ich schon längst vergessen hatte.

Liam's Geburtstag!

Ich war in letzter Zeit ziemlich abgelenkt um daran zu denken.

"Du hast wirklich noch nichts geplant? Was war mit der Halle? Vor einem Monat warst du dir noch sicher sie zu mieten.", hörte ich Adams reden.

"Ja, aber irgendwie ist es daheim doch besser, oder?", sagte Liam und zögerte etwas am Ende.

"Und was sagen deine Eltern?", fragte Jones.

"Ich bin mir sicher. Sie sind weg wenn ich eine Party schmeißen will. Ich meine, welche Eltern sind schon gerne auf Geburtstagspartys für halbe Teenies?"

Liam klang belustigt.

Inzwischen überlegte ich wann sein Geburtstag wirklich war und was er sich wünschen könnte.

Parfüm? Ein Männerarmband? Eine Uhr?

Nein! Alles zu einfallslos.

"Krass. Liam, du bist morgen 18. Und beschreibst dich als halben Teenie."

Ich riss meine Augen auf.

Morgen. Morgen!

Ich wusste ja noch nichtmal was er wollen würde!

Panisch sah ich mich um.

Er würde hoffentlich nicht enttäuscht sein, wenn ich sein Geschenk verspätet abgeben würde.

Irgendwas musste es doch geben. Aber was?

Aber zu allererst sollte ich mich noch entschuldigen.

Vielleicht würde er sich über ein Frühstück freuen?
Oder wir gehen irgendwo zusammen etwas essen?

Ja, das klang garnicht so schlecht.

Er würde frühs sein Frühstück im Bett bekommen und dann nach der Schule würden wir in ein schickes Restaurant gehen und es uns schmecken lassen.

So dumm es klang, es müsste einfach reichen.

"Ich hab' gesagt halbe Teenieparty.", wiederholte sich Liam und betonte das Wort Teenieparty.

Stimmt. Ich war zu dieser Zeit erst 16 und würde erst in einpaar Monaten 17 werden. Bis dahin war noch etwas Zeit.

"Also, wir feiern in deinem Haus.", stellte Jones fest.

Keine Antwort. Also vermutete ich das Liam genickt hatte.

"Na gut. Und vergiss deinen Eltern nicht zu sagen, sie sollen am Samstag bereit sein für eine halbe Teenieparty.", sagte Phil und ich hörte ein grinsen raus.

"Also, man, ich muss los.", verabschiedete sich Adams.

"Nimmst du uns mit?", fragte ihn Phil.

"Logo.", antwortete Adams.

Endlich. Sie gingen und ich konnte mein schlechtes Gewissen bei Liam endlich loswerden.

Das klang bescheuert!

Und du bist bescheuert.

Mach dich selber nicht runter!

Tu ich nicht.

Wissen wir...

Als ich hörte wie die Haustür zugeschlagen wurde, stand ich von meinem Stuhl auf und lief schnell in den Flur, um dort Liam aufzufangen.

Als ich vor ihm stand, pochte mein Herz irgendwie so komisch.

"Hi.", fing ich an.

Hi, also...

"Hi.", entgegnete er mir.

"Du hast morgen Geburtstag."

Naja, wenigstens weiß er jetzt, dass du gelauscht hast und du weißt wann er Geburtstag hat.

"Ja.", sagte er knapp und versuchte mich nicht anzuschauen.

"Liam, es tut mir leid!"

"Es tut mir leid, das ich sauer suf dich war, dass du mir nicht geantwortet hast und dabei ist das eine Sache, welche eigentlich nichts ausmacht. Aber ich war eifersüchtig. Ich dachte du wärst vielleicht mit einem anderen Mädchen und hättest mich deswegen ignoriert.", erklärte ich ihm mein kindisches Benehmen.

"Du hast wirklich gedacht ich würde dich betrügen, nur weil ich nicht auf deine Nachricht geantwortet habe?", fragte er und klang etwas gekränkt.

"Ich glaube an deinem Vertrauen zu mir sollten wir noch etwas arbeiten.", sagte er noch.

"Tut mir wirklich leid. Ich weiß auch nicht wieso ich so dumm bin. Ich glaube das war einfach zu viel. Die Sache mit der Beerdigung, dem Ball und jetzt noch die Hochzeit, aber bitte, nimm meine Entschuldigung an.", flehte ich schon fast.

Plötzlich spürte ich seine starken Arme und meinen Oberkörper.

"Ich bin zwar etwas gekränkt, aber deine Entschuldigung habe ich schon längst angenommen. Und ich weiß was du durchmachst, und du sollst wissen das ich immer an deiner Seite bin.", nuschelte er und gab mir dann einen Kuss.

Ich lächelte.

Es war echt dumm zu denken, er würde mich betrügen.

"Danke.", flüsterte ich und warf mich wieder in seine Arme.

"Magst du Asiatisch?", fragte ich.

Ich musste wissen, was er gerne isst, um in ein Restaurant zu gehen, bei welchem ich mir sicher sein würde, es würde ihm gefallen.

"Ich mag dich.", sagte er grinsend.

"Also ja.", stellte ich fest.

Er nickte.

Dann wäre das ja geklärt.


My New Brother[wird überarbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt