48. Liebe macht eben hungrig

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"Das war echt schön.", nuschelte ich gegen Liam's Brust.

"Ja. Das werde ich nie veggessen können.", flüsterte er ebenfalls.

Er strahlte im ganzen Gesicht, was mich dazu brachte auch über beide Ohren zu strahlen.

Mehrere Minuten lagen wir nur so da und schauten uns an, bis man meinen Bauch knurren hörte.

"Ich glaube da hat jemand lust auf eine Pizza.", sagte er und lächelte dabei.

"Naja, nicht unbedingt."

Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte dabei.

Am liebsten würde ich noch weitere Stunden mit ihm kuscheln, aber es gab etwas, was mich seit Tagen quälte.

Was waren wir?

Er hat mich nie gefragt, ob wir zusammen sein wollen. Und ich ihn auch nicht.
Außerdem hatte ich mit ihm mein erstes Mal. Und ich hatte dieses Kribbeln im Bauch, wenn ich mit ihm war.

Sowas hatte ich noch nie und es gefiel mir. Ich wusste auch nicht, ob es ihm gefiel. Oder hatte ich garnicht so eine Wirkung auf ihn?

Nur wusste ich nicht, wie ich ihn am besten darauf ansprechen konnte.

"Über was denkst du nach?", fragte er mich und musterte mein Gesicht.

Sicher wurde ich gerade rot, doch ich fasste mein Mut zusammen und fragte ihn einfach die Frage, die mich so quälte.

"Was sind wir?", fragte ich und wurde ernst.

"Wie, was sind wir?"

Verwirrt schaute er zu mir.

"Sind wir ein Paar oder bin ich nur etwas einmaliges? Schließlich hast du mir gerade meine Jungfräuligkeit genommen."
Gegen Ende nuschelte ich etwas da es mir etwas unangenehm war.

Mir wurde heiß, doch da ich wusste das ich nackt war, ließ ich die Decke über mir. Er hatte mich ja die ganze Zeit nackt gesehen, aber er musste im Moment nicht von meiner Nacktheit abkelenkt werden. Und plötzlich war es mir wieder verdammt unangenehm.

"Ich überlasse dir die Entscheidung. Also Deborah, willst du meine Freundin sein?", fragte er und musste schmunzeln, doch blieb noch ernst.

Ich zögerte etwas, doch ich fasste, mal wieder, mein Mut und küsste ihn als Antwort.

"Also ja?", fragte er noch und nahm mich in den Arm.

Ich nickte und musste dabei wie verrückt lächeln.

"Ich glaube so schnell wirst du mich nicht los.", sagte er zu mir und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

"Ich hatte auch nicht vor, dich so schnell gehen zu lasse.", sagte ich grinsend.

"Ich denke wir sollten jetzt doch etwas essen.", meinte ich und stand auf, wickelte mich aber in die Bettwäsche.

Grinsend schaute er zu mir.

"Was denn? Liebe macht eben hungrig."

"Du meinst Sex.", korrigierte er mich und schmunzelte.

Liam grinstd dreckig. Ich schüttelte daraufhin nur belustigt meinen Kopf.

Ich sammelte meine Klamotten vom Boden aus und begab mich dann in unser altes Badezimmer.

Als ich mich angezogen hatte wollte ich zurück zu Liam, als ich zufällig auf die Schlafzimmertür meiner Mutter schaute.

Ich wusste nicht, ob ich ihr Zimmer betreten sollte, doch irgendetwas drängte mich dazu, dort rein zu gehen. So ging ich rein und musste meine Tränen unterdrücken, als ich die Tür öffnete.

Es war komisch, doch ihr Duft lag immernoch in der Luft und es gab mir ein wohles Gefühl.

Alles war so ordentlich, wie sie es immer haben wollte. Ihre gefaltete Bettwäsche. Ihre alten Schmuckschatullen standen immernoch an ihren alten Plätzen. Etwas Staub lag auf ihnen, doch man konnte ihn nur erkennen, wenn man genau drauf sah, so wie ich es tat.

Ich konnte meinen Blick nicht von einer dunkelroten Schmuckschatulle lösen und lief ungewollt auf sid zu.

Das dunkelrote Holz war mit roten Rosen verziert, welche fast die gleiche Farbe wie die Schatulle selbst hatte. In einer undefinierbaren Schrift stand etwas auf ihr, doch ich konnte es nicht entziffern.

Ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben, schnappte ich mir die kleine Box und zog sie fest an mich ran. Meine Tränen liefen in Strömen meine Wangen runter und ich konnte es nicht unterdrücken einpaar mal zu schluchzen.

Ich glaube, ich hatte nichtmal auf der Beerdigung so viel geweint, wie ich es gerade tat. Es tat wirklich gut, doch es schmerzte zu wissen, dass ich über meine Mutter weinte. Ich vermisste sie. Und anstatt zu weinen, würde ich viel lieber mit ihr lachen.

Mit wackeligen Beinen lief ich auf das Bett zu und ließ mich einfach darauf fallen. Es war weich und ziemlich groß.

Meine Mutter hatte das Bett, in welchem mein Vater noch mit ihr geschlafen hatte, einfach weggeworfen und sich dieses neue geholt. Es war nicht gerade toll von ihr, da sie ihn ja betrogen hatte, aber sie war die Erwachsene von uns und sollte besser wissen, was sie machte.

Und der Gedanke daran, das sie meinen Vater betrogen hatte, schmerzte noch viel mehr, als zu wissen das ich sie nie wieder sehen konnte. Aber wie Liam sagte, ich sollte nicht auf die negativen Dinge achten.

Ich sah flüchtig aus dem Zimmer und sah Liam mit einem Bettlaken in der Hand ins Badezimmer verschwinden und war etwas Verwirrt.

Wozu wechselte er das Laken?

Ich wischte mir meine Tränen weg und stand auf um das Zimmer zu verlassen und zu Liam zu gehen und ihn zu fragen, wieso er das tat.

Ich schloss die Tür hinter mir, hatte die Schatulle jedoch immernoch bei mir, und lief in das Bad, in welchem er vor wenigen Minuten noch verschwand.

"Liam?", fragte ich als ich am Türrahmen stand. Meine Stimme klang immernoch verheult.

Er schaute zu mir und man sah wie besorgt er war, als er mich sah.

"Wieso hast du geweint?", fragte er flüsternd und küsste mich auf die Stirn.

"Nichts...Wegen meiner Mutter.", antwortete ich ihm ehrlich.

"Aber jetzt sag mir mal, wieso du das Laken gewechselt hast."

"Naja, da du dein erstes Mal hattest, ist jetzt ein fetter Blutfleck auf dem Laken."

Er grinste und küsste mich erneut, jedoch diesmal nur flüchtig auf die Wange.

"Das ist jetzt peinlich.", flüsterte ich.

"Nein. Das ist nicht peinlich. Sowas passiert eben. Mutternatur.", sagte er mir.

"Aber du hast doch ein Kondom benutzt?"

Plötzlich war ich ganz unruhig.

"Beruhig dich. Ich habe natürlich eins benutzt.", antwortete er mir.

"Das klingt so, als willst du keine Kinder von mir.", sagte ich gespielt beleidigt.

Er lachte nur etwas und zog mich dann in eine Umarmung.
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Hello! ^^

Wisst ihr, ich habe mal so die ersten zwei Kapitel von diesem Buch gelesen und bin ausgerastet.

Schreibe ich wirklich so schlecht?

Ich hätte das Buch nie angefangen, aber Danke, meine sweeties ^^

My New Brother[wird überarbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt