2 - complaint

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Ich schloss meinen Spind, stopfte das eben herausgeholte Mathebuch in meinen Rucksack und schulterte diesen dann, ehe ich zu Liam ging, der an seinem Spind angelehnt wartete. ,,Na Kleiner" grüßte er und wuselte mir durch die Locken. Ich streckte ihm die Zunge raus und versuchte, wieder Ordnung in meine braunen Locken zu bekommen. ,,Liam, du glaubst nicht, was gestern noch passiert ist", meinte ich, als ich aufgegeben hatte, meine Haare wieder in Form zu bringen. Das würde nämlich eh nie funktionieren. ,,Ich denke, du wirst es mir sagen", meinte er, seine linke Augenbraue dabei in die Höhe gezogen. ,,Meine Mutter will umziehen. Also wir wohnen weiter hier in Holmes Chapel, aber sie meinte ein Hauswechsel würde uns gut tun. Dabei weiß ich genau, dass es Robins Idee war. Es muss seine Idee gewesen sein." Ich regte mich schon wieder viel zu sehr darüber auf und einige Augenpaare von vorbeigehenden Schülern lagen auf mir.

,,Warte. Was? Warum sollte er das wollen?" Liam war genauso verwirrt wie ich gestern. ,,Weil unser Haus das Haus meines toten Vaters ist und es Robin wahrscheinlich stört, dass es nicht sein 'Revier' ist. Frag mich was leichteres." Gab ich schulterzuckend, mit aufgebrachtem Unterton, zurück. ,,Und da kann man nichts mehr dran ändern?" Fragte Liam hoffnungsvoll. ,,Meine Mutter hatte mich nach meiner Meinung gefragt und sie weiß, dass ich das scheiße finde, aber heut kommt schon einer von irgendeiner Immobilienfirma, also denke ich, dass der Entschluss feststeht. Auch ohne meine Meinung." ,,Das tut mir leid Harry, aber denk dran, bei mir ist immer ein Platz frei." ,,Danke Li", ich umarmte meinen besten Freund einmal, bevor wir in den Klassenraum gingen und die ersten zwei Stunden Mathe begannen, zäh wie Kaugummi.

In der Pause gingen wir zum Raucherbereich, da wir somit erstens den kleinen Kindern aus dem Weg gingen und zweitens unsere Freunde da abhingen. Ich selbst rauchte zwar nicht, aber hatte nun auch nichts dagegen. Nick, eigentlich Nicholas, hatte sich vor kurzem die Haare kurz rasiert, weshalb man jetzt die Zigarette, die hinter seinem Ohr steckte, gut sehen konnte. Connor hatte die Zigarette zwischen seinen Lippen, während er mich zur Begrüßung umarmte. Meine Hand glitt dabei in seine fluffigen Gold-braunen Haare, was mittlerweile zu einem Ritual zwischen uns geworden war. Da Liam Gelegenheitsraucher war schnappte er sich die Zigarette von Nick, die hinter seinem Ohr klemmte und zündete sie sich an. Er inhalierte die schädlichen Inhaltsstoffe, ehe er den Rauch in die Luft pustete. ,,Puh, das brauchte ich jetzt", meinte er und schaute dabei grinsend mich an.

,,Willst du noch mit zu mir?" Fragte Liam mich, als wir das Schulgelände verließen. ,,Würde ich gerne, aber ich glaub meine Mutter tötet mich, wenn ich nicht nach Hause komme. Mein Absturz am Wochenende, von dem sie zum Glück noch nichts weiß und nie etwas davon erfahren wird, war schon schlimm genug. Wenn ich wieder nicht nach Hause komme, wenn dann auch noch so ein Immobilienmakler kommt, kannst du ein Grab für mich schaufeln." Grinste ich Liam an, der sich selbst ein Lachen nicht verkneifen konnte. ,,Na schön, aber schreib mir, falls der Immobilienmakler euch ein komisches Haus verticken will." ,,Mach ich, tschüss Li", noch eine schnelle Umarmung, dann stieg ich in meinen Bus ein, während Liam einen anderen nahm.

,,Ich bin zu Hause", rief ich und knallte hinter mir die Haustür zu. Meine Schultasche landete in der Ecke auf dem Fußboden und ich selbst lief in die Küche, aus der ein herrlicher Geruch kam. ,,Du machst Spätzle? Find ich super!" Sagte ich begeistert und deckte den Tisch für uns beide. Robin war oft um diese Zeit arbeiten, weshalb er nicht mit uns zu Mittag aß. So ein Jammer aber auch - nicht. ,,Ja, ich weiß doch, dass das zu deinen Lieblingsgerichten gehört", summte meine Mutter, woraufhin sie einen skeptischen Blick von mir erntete. ,,Was hast du vor?" Fragte ich, wissend darüber, dass das hier wahrscheinlich ein Bestechungsversuch ist. ,,Ich dacht nur, es wäre schön, wenn du dich nachher mit mir, Robin und dem von der Immobiliengesellschaft zusammensetzen könntest."

,,Ernsthaft? Es ist doch egal, ob ich dabei sitze oder nicht. Am Ende wird eh über meinen Kopf hinweg entschieden. Ich wollte auch nicht umziehen, habt ihr auch ohne mich entschieden. Reicht es nicht, wenn ich oben in meinem Zimmer bin?" ,,Harry, wenn wir kein Haus finden, werden wir auch nicht umziehen." ,,Ja, das sagst du jetzt. Aber du bist nicht umsonst meine Mutter, ich kenne dich. Wenn du dir einmal was in deinen Kopf gesetzt hast oder Robin dich zu etwas überredet hat, willst du es unbedingt durchziehen." Meinte ich, versuchte mich dabei zu beruhigen, um meine Mutter nicht anzukeifen. ,,Essen ist fertig." Meinte sie daraufhin nur, tat mir und sich selbst etwas auf den Teller, woraufhin wir in einer unangenehmen Stille aßen und ich gleich darauf in meinem Zimmer verschwand.

Ich erledigte meine Hausaufgaben, hörte ein wenig Musik und überlegte, was ich den heutigen Tag noch machen könnte. Ich sah es nämlich auf keinen Fall ein, mit nach einem neuen Haus zu gucken. Doch ich hatte die Rechnung ohne meine Mutter gemacht. Denn fünf Minuten nachdem es an der Haustür geklingelt hatte und Stimmengewirr erschienen war, kam meine Mutter in mein Zimmer und zerrte mich mit nach unten ins Esszimmer. Dort stockte mir der Atem, als ich neben Robin einen gut aussehenden jungen Mann erblickte. Vielleicht Anfang, maximal Mitte 20. Ein Drei-Tage-Bart zierte sein Gesicht und aus blauen Augen schaute er mich interessiert an. Er leckte sich einmal über die Lippen, stand dann auf und reichte mir die Hand.

,,Guten Tag. Ich bin Louis Tomlinson."

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Die positive Rückmeldung bisher hat mich echt gefreut, ich hoffe die Story gefällt euch weiterhin genauso xx

Wishes to Daddy - larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt