39 - honest

5.6K 382 68
                                    

Die halbe Nacht lag ich wach, mal schlief ich ein, doch holte mich schnell ein Albtraum zurück ins hier und jetzt. Ich war total verschwitzt, drehte mich hin und her, doch nichts konnte mich beruhigen. Meine Augen taten weh vom Weinen, mein Hals war ausgetrocknet. Dementsprechend konnte ich am nächsten Morgen auch nicht zur Schule, obwohl ich wollte, meine Mutter wollte nicht, dass ich gehe.

Stattdessen setzte sie sich neben mich auf mein Bett und strich durch mein verschwitztes Haar. ,,Harry Edward Styles, was ist nur los mit dir? Du bist in letzter Zeit so abwesend und jetzt das hier, du siehst furchtbar aus. Was belastet dich?" Fragte mich meine Mutter voller Sorge. ,,Ich bin verliebt und er schläft mit einer anderen", schluchzte ich und drückte mich an meine Mutter, manchmal brauchte man eben seine Mutter, um mit etwas fertig zu werden. ,,Oh mein Schatz, dann hat er dich doch gar nicht verdient."

,,Ich will ihn aber Mum und es tut so weh", meine Augen begannen wieder zu brennen und erneut brach ich in Tränen aus. ,,Dann sag ihm das, du musst ihm zeigen, wie stark du bist und was er verliert, wenn er lieber mit einem Mädchen schläft." ,,Wenn ich ihm sage, dass ich ihn liebe wird er mich verachten. Er wird nie wieder mit mir sprechen." ,,Dann wirst du wissen, dass es nicht der richtige war, du wirst darüber hinweg kommen und die wahre Liebe finden", meine Mutter küsste meine Stirn, drückte mich an sich.

,,Und wie sollte ich es ihm am besten sagen?" ,,Sag es gerade heraus, dass keine Missverständnisse entstehen können. Erklär ihm, was du fühlst, dass du so nicht weitermachen kannst, weil er dich verletzt. Und außerdem mein Schatz, wer könnte zu dir schon nein sagen? Du bist die reinste Seele, liebevoll und wunderschön." ,,Das musst du doch jetzt sagen, weil du meine Mutter bist", gab ich leicht lachend von mir. ,,Schon, aber auch, weil es die Wahrheit ist", sagte sie ernst und strich mir durch die Haare. ,,Und jetzt mach dich frisch, bevor du jemandem deine Liebe gestehst", grinste meine Mutter, bevor sie dann mit einer letzten Umarmung mein Zimmer verließ.

Mit jeder Minute die verstrich, wurde ich nervöser. Ich war gerade auf dem Weg zu Louis, da meiner Mutter mich quasi aus dem Haus geworfen hatte. Sie hatte keine Ahnung, um welchen Mann es sich handelt, aber sie wollte mich glücklich sehen. Ich wusste nicht, ob Eleanor noch da war, ob sie bei Louis übernachtet oder sich ein Hotel genommen hatte. Aber Louis hatte gesagt, dass Eleanor ihn liebt, also würde sie wohl kaum in ein Hotel gehen. Frustriert atmte ich aus, wischte mir die schwitzigen Hände immer wieder an der Hose ab.

Gerade als ich aus dem Bus stieg und den Rest zu Louis laufen wollte, machte sich mein Handy bemerkbar. Schnell holte ich es aus meiner Hosentasche und nahm Liams Anruf entgegen. ,,Hey Mate, wo warst du heute anstatt in der Schule?" ,,Hey Li, ich hab die Nacht kaum ein Auge zugekriegt und ob du es glaubst oder nicht, ich bin gerade auf dem Weg zu Louis, um ihm meine Liebe zu gestehen." ,,Dann mach dich darauf gefasst, abgeknutsch zu werden. Zayn und ich sind der festen Überzeugung, dass Louis dich auch liebt. Achja und das nächste Mal wenn du wieder nicht schlafen kannst, ruf mich an."

,,Danke Leyum, ich hoffe es. Und ja, nächstes Mal ruf ich dich an, aber gestern war es einfach zu schrecklich. Ich melde mich dann nochmal, um dir zu sagen wie es ausgegangen ist." ,,Du schaffst das Hazza", ermutigte mich Liam nochmal, bevor ich much verabschiedete und auflegte. Ohne es zu merken war ich schon bei Louis Zuschaue angekommen, weshalb ich jetzt einfach auf die Klingel drückte. Jetzt oder nie, dachte ich mir, sonst machte ich am Ende noch einen Rückzieher.

,,Harry? Was machst du denn hier?" Ein müder Louis öffnete mir die Tür, gähnte gleich danach. ,,Ich muss dir was sagen, wenn Eleanor nicht da ist." ,,Die ist für mich einkaufen, also haben wir freie Bahn, komm rein." Ich folgte Louis ins Wohnzimmer, wo wir uns niederließen. ,,Also Louis, ich muss dir gleich was sagen, was dir nicht gefallen wird. Aber vorerst, wirklich ich liebe unseren Sex, den Daddy Kink, die Strenge ab und an, aber ich kann das so nicht. Ich halte es nicht aus, wenn ich weiß, dass du noch mit einer anderen rummachst, sogar mit ihr schläfst. Das hat mir diese Nacht mal wieder den Schlaf geraubt.

Ja verdammt, du lagst die ganze Zeit richtig, ich fühle mehr für dich. Ich will dich, aber nicht nur auf die sexuelle Weise, die du mich willst. Ich will dich auch als Freund, dich meinen Eltern vorstellen, immer wenn ich möchte deine Klamotten tragen, deine Hand halten, dich auch in der Öffentlichkeit immer an meiner Seite wissen. Ich liebe dich Louis und es tut mir leid, dass ich Gefühle für dich entwickelt hab, aber ich kann sie nicht abstellen. Besonders als du dich mir gestern geöffnet hast, hab ich ein ganz besonderes Gefühl der Liebe gespürt."

,,Harry..ich...bitte geh jetzt, ich brauch Zeit zum nachzudenken und Eleanor kommt sicher bald zurück." Eiskalt blickte Louis mich an, keine einzige Emotion spiegelte sich in seinen Augen wieder. Tapfer stand ich auf. ,,Ich lass dir alle Zeit der Welt, tut mir leid, dass ich deine oberste Regel, keine Gefühle zu entwickeln, nicht einhalten konnte." Sagte ich noch, bevor Louis die Tür schloss und ich endlich meinen Tränen freien Lauf lassen konnte.

Ohne darüber nachzudenken lief ich zu dem Grab meines Vaters. Ich sprach mit ihm, schaute in den Himmel nach einem Zeichen, doch außer das dunkle Wolken aufzogen und die Sonne langsam unterging, änderte sich gar nichts. Und dann, ohne das ich es geplant hatte, holte mich plötzlich die Müdigkeit ein, sodass ich auf dem Friedhof, vor dem Grab meines Vaters einschlief.

Wishes to Daddy - larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt