5 - alcohol

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Endlich war Freitagnachmittag und ich hatte einen Grund, das Haus zu verlassen. Meine Mutter dachte, ich würde einfach nur mit Liam einen gemütlichen Filmeabend machen. Sie war etwas empfindlich, wenn es um Alkoholkonsum ging, deswegen hab ich bis jetzt auch kaum getrunken. Eigentlich gar nicht, wenn man Mischbier und meinen kleinen Ausrutscher am Wochenende nicht beachtet. Auch heute wollte ich es nicht übertreiben, aber man konnte ja nie wissen, was passiert.

Ich machte mich auf den Weg zu Liam und bei ihm angekommen, machten wir uns für die Geburtstagsparty fertig. Ich brauchte Ewigkeiten für meine Haare, während ich die zu richten versuchte, beriet ich Liam bei seinem Outfit. Er hatte schon lange kein Mädchen, beziehungsweise Jungen mehr an seiner Seite und wie er mir gesagt hat, wollte er das heute Abend versuchen zu ändern.

Liam probierte gefühlt hundert verschiedene Outfits an, ehe wir beide mit dem Endergebnis zufrieden waren. ,,Harry, deine Haare sehen toll aus, jetzt lass uns langsam mal los." Meinte Liam seufzend, als ich mir mal wieder durch die Haare fuhr. ,,Ist gut." Murmelte ich daraufhin und lief hinter ihm die Treppe runter. Wir zogen Schuhe und Jacke an und stiegen dann in sein Auto. Wenn Liam trinken würde, würden wir notfalls mit dem Taxi zurück fahren, dass hatten wir seinen Eltern versprochen. Die sahen, das anders als meine Mutter nämlich etwas lockerer.

Liam fuhr uns durch den Verkehr sicher zur Bar, vor der wir auf Connor, Nick und ein paar andere seiner Freunde trafen. Ich umarmte Nick und gratulierte ihm nochmals, obwohl ich das heute in der Schule schon gemacht hatte. Liam tat es mir gleich. Danach umarmte ich Connor und begrüßte Nicks restliche Freunde mit einem einfach ,,Hi". ,,Okay, wenn ihr alle aufgeraucht habt, gehen wir rein und dann geb ich die erste Runde aus." Verkündete Nick und nahm sich selbst noch einmal eine Zigarette, die er sich schlussendlich mit Liam teilte.

Als dann endlich auch die letzte Zigarette den Weg auf den Boden fand, gingen wir endlich in die Bar. Das innere war schön warm und ich konnte meine Fingerspitzen wieder fühlen, nachdem sie mir draußen beinahe abgefroren wären. Es lief relative laute Musik, man konnte sich aber immer noch gut verständigen, ohne sich einander anzuschreien. Neben der Bar war eine Tanzfläche durch Parkettboden ausgelegt und sonst gab es noch einige Sitzplätze, Sofas und Stehtische. Wir setzten uns alle auf die Barhocker an der langen Bar und kaum hatte Nick die Aufmerksamkeit vom Barkeeper, bestellte er für uns alle einen Drink.

Nachdem dieser runter geschluckt war, brannte es für kurze Zeit in meinem Hals, aber zum Glück legte sich das schnell. ,,Also Nick, zusätzlich zu deinem Geburtstagsgeschenk, schenk ich auch nochmal allen einen Drink", verkündete irgendein blonder Junge, den ich nicht kannte und gleich darauf sah ich einen neuen Drink vor meiner Nase stehen. Liam hob sein Glas und stieß mit mir an, bevor wir beide den Alkohol runterschluckten. So ging das eine ganze Zeit lang weiter, bis meinen Körper ein wohliges Kribbeln durchströmte. ,,Lass uns tanzen Li", kicherte ich benommen, zog ihn taumelnd an der Hand hinter mir her.

Wir quetschten uns durch die tanzenden Menschenmassen in die ungefähre Mitte der Tanzfläche und fingen direkt an, hemmungslos zu tanzen. Sowas würde ich sonst nie tun, geschweige denn mich trauen, aber der Alkohol hatte meinen Körper komplett eingenommen und nahm mir die Entscheidungen ab. Grad lief einer meiner Lieblingssongs, weshalb ich ihn einfach mitsang. Liam grinste mich schief an, er konnte mehr Alkohol ab und war wahrscheinlich weniger betrunken.

Als ich sah, wie ein schwarzhaariger junger Mann sich von hinten langsam an Liam ranmachte und seine Taille umfasste konnte ich mir ein Kichern nicht verkneifen. Dann entschied ich mich aber dafür, die beiden alleine zu lassen. Mit einem letzten Zwinkern zu Liam, lief ich schwankend zurück zur Bar und überließ meinem besten Freund seinem Schicksal.

Ich bestellte einen Drink beim Barkeeper, der nichtmal darauf achtete, dass ich noch nicht 18 war. Neben mir nahm jemand Platz und als ich da hinsah, erblickte ich Nick. Ich grinste ihn an und er mich eben so. ,,Na, wie gefällt dir dein Geburtstag so?" Gluckste ich und trank einen Schluck aus meiner Mischung von Vodka und Cola. ,,Ganz gut, nur noch kein heißes Mädchen gefunden", grinste er. ,,Also wenn ich hetero wäre, auf der Tanzfläche hab ich ein paar richtig schöne Mädchen gesehen, da würden dir sicher einige gefallen." Antwortete ich ihm mit einem Stups in die Seite.

,,Danke für den Hinweis, aber erst noch ein paar Shots mit dir, okay?",,Okay." Nick bezahlte uns jeweils drei und wir kippten sie einen nach dem anderen runter. Mein Magen kribbelte komisch und meine Sicht verschwomm leicht. Aber ich konnte nicht aufhören zu grinsen. ,,Ich geh dann mal auf die Tanzfläche, danke für den Tipp Harry", noch einmal wuschelte mir Nick durch die Haare, dann ging er. Nun saß ich wieder allein an der Bar. Allein und Betrunken.

,,Na Hübscher", raunte mir plötzlich eine bekannte Stimme ins Ohr. Ich drehte mich um und blickte in die blauen Augen von Mr.Tomlinson. ,,Uh hallo, Mr.Tomlinson. Was machen Sie denn hier?" Fragte ich und konnte meinen Blick nicht von seinen schönen Augen abwenden. ,,Ich bin hier nach Feierabend mit Freunden öfter. Die hab ich aber grad verloren. Und du? Du bist doch nichtmal 18 oder?" ,,Nö, bin 17, aber meine Freunde sind 18 und ich bin hier auf einem Geburtstag eingeladen", grinste ich triumphierend und nahm den letzten Schluck aus meinem Glas.

,,Lust dich trotzdem mit mir in die Ecke da hinten zu setzen?" Fragte er und zeigte auf die Sofaecke, die nicht besetzt war. ,,Natürlich, bei so einem attraktiven Mann", antwortete ich, realisierte nichtmal das Kompliment, das ich ihm gemacht hatte. Mr.Tomlinson grinste, nahm meine Hand und lief mit mir zu dem gemütlichen Sofa, in welchem ich einsank, sobald ich mich draufsetzte.

Der Ältere legte einen Arm um mich, doch es störte mich nicht. Stattdessen fing ich an, ihm was zu erzählen, was ich sicher später bereuen würde. Nur daran konnte ich in diesem Moment nicht denken. ,,Ich kenn dich zwar nicht so wirklich, aber du bist jetzt schon viel netter als mein Ex-Freund." Meinte ich und legte meinen Kopf auf Louis Schulter ab. ,,Wie meinst du das?" ,,Naja, er hat mich verlassen, nach sieben Monaten, weil wir keinen Sex hatten. Ich bin noch Jungfrau und hab Angst." Erzählte ich Louis einfach und fing dank des Alkohols an zu kichern, auch wenn es tief in mir drinnen ziemlich weh tat, das auszusprechen.

Wishes to Daddy - larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt