8 - thoughts

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Wahrscheinlich wäre ich bei Louis geblieben, wäre mir die ganze Situation nicht so furchtbar unangenehm und würde ich ihn besser kennen. Ich ging ins Bad und zog seine Klamotten an, dafür war ich ihm wirklich dankbar. Ebenso für die Kopfschmerztabletten, von denen ich gleich zwei runterschluckte. Schlecht war mir auch ein wenig, aber ich hoffte, dass das von selbst wieder wegging. Ich machte aus Freundlichkeit noch das Bett, bevor ich das Haus verließ und die Tür hinter mir ins Schloss fallen ließ.

Ich hatte Glück, dass die nächste Bushaltestelle direkt um die Ecke war. Zehn Minuten wartete ich in der Kälte, bevor der Bus kam und ich einsteigen konnte. Ich bezahlte beim Busfahrer und setzte mich auf einen freien Platz. Mein Kopf lehnte ich gegen die Scheibe, atmete tief durch und ließ den gestrigen Abend Revue passieren. Ich fragte mich, ob zwischen Liam und diesem Zayn, wenn ich mich recht erinnere, noch mehr passiert war, oder ob der Schwarzhaarige Liam wirklich nur nach Hause gebracht hat.

Dann wanderten meine Gedanken zu Louis. Ich konnte gar nicht wirklich fassen, wie ich mich verhalten hatte. Ich kenne diesen Mann gar nicht und hab ihm trotzdem Blind vertraut. Klar, der Alkohol war schuld, aber ich hätte es wirklich besser wissen sollen. Auch wenn Louis nett war, er sollte meiner Mutter nur ein Haus verkaufen. Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare. Es wäre am besten, wenn ich Louis einfach vergessen würde. Warum sollte er mich auch wieder aufsuchen wollen oder ich ihn? Er hatte mir nur einen Gefallen getan, nicht mehr und dabei sollte es bleiben.

Ich hatte ihm leider private Dinge verraten, die außer Liam sonst keiner wusste, aber ich schätzte Louis so ein, dass er sie für sich behält. Ich hoffte es zumindest, denn wieso sollte er anderen davon erzählen? Davon hat er ja nichts. In dieser Hinsicht muss ich ihm wahrscheinschlich einfach vertrauen und hoffen, dass ich es nicht bereuen werde. Allerdings war ich ihm wiederum ziemlich dankbar dafür, dass er mir in der Nacht beigestanden hatte und ich so sogar ein paar Stunden schlafen konnte, ohne einen Albtraum zu durchleben, obwohl das bisher nur Liam geschafft hatte.

Nach gut vierzig Minuten hielt der Bus an der Bushaltestelle, nahe meines Zuhauses, weshalb ich ausstieg und den Rest lief. Ich hoffte, dass meine Mutter keine Fragen stellen würde, was Liam und ich gemacht hätten, denn Lügen konnte ich im Moment nicht. Dafür waren meine Kopfschmerzen zu groß und mein Konzentrationsvermögen im Moment zu klein. Ich schloss die Haustür auf, schlüpfte aus meinen Schuhen und meiner Jacke und fand meine Mutter zusammen mit Robin in der Küche sitzen.

,,Bin zurück", begrüßte ich sie, um sie auf mich aufmerksam zu machen. ,,Hallo Harry, wie wars bei Liam?" ,,Gut, aber ich bin schrecklich müde. Sind wohl zu lange wach geblieben." Meinte ich, wobei das nichtmal gelogen war. ,,Dann geh heute mal eher ins Bett." Sagte meine Mutter, obwohl sie wusste, dass ich es sowieso nicht tun würde. ,,Was macht ihr da?" Fragte ich, als sie konzentriert auf etwas blickten. ,,Wir schauen uns die Häuser an, gleichen sie ab und gucken, welches uns am Besten gefällt.

,,Ich find das eine ganz schön, was so nah bei Liam liegt", meinte ich und holte mir den Apfelsaft aus dem Kühlschrank, schenkte mir etwas ein und setzte mich dann neben meine Mutter. ,,Nur geht hier nicht alles nach deiner Nase Harry." Meinte Robin und sah weiterhin starr auf ein Blatt. ,,Ich habs nur gesagt", erwiderte ich schulterzuckend. ,,Was haltet ihr denn von dem? Es hat einen Garten, sogar mit kleinem Pool, ist schön groß und geräumig, liegt nah an deiner Arbeit Robin und nah an Liam, Harry. Außerdem ist es vielleicht nur fünfzehn Minuten Autofahrt von hier." Schlug meine Mutter nun vor und hielt das Bild eines Einfamilienhauses in die Höhe.

Ich stimmte meiner Mutter sofort zu, nicht nur weil ich meinen besten Freund in der Nähe hatte, sondern weil es sogar einen Pool hatte. Was könnte es besseres geben? Nie wieder in unser gammeliges Freibad. Robin sah erst skeptisch aus, die Nähe zu seiner Arbeit überzeugte ihn aber schlussendlich. ,,Dann ist das beschlossen. Wir werden in dieses Haus umziehen." Meine Mutter klatschte freudig in die Hände. ,,Ich werde sofort Louis anrufen, um ihm die Entscheidungen mitzuteilen. Vielleicht möchte er ja nächstes Wochenende zum Essen kommen. Als dank, für seine Hilfe." Sie war so begeistert von der Idee, dass sie meinen schockierten Gesichtsausdruck nichtmal bemerkte.

Ich wollte Louis doch aus dem Kopf kriegen und ihn nicht zu mir nach Hause holen, um mit ihm zu Essen. ,,Das find ich eine tolle Idee Anne", sagte Robin, anders als ich, ganz begeistert von der Idee. ,,Dann ist das auch beschlossen." Mum stand lächelnd auf, schnappte sich das Telefon und tippte die Nummer von Louis Visitenkarte ab. Ich hoffte inständig, dass Louis absagen würde, aber als meine Mutter die Einladung in den Hörer sprach, ihr Lächeln noch breiter wurde und dann sagte:,,Das freut mich, bis nächste Woche dann", war mir klar, dass ich das vergessen konnte.

Wishes to Daddy - larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt