Der Nebel

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Die Landschaft änderte sich. Der Wald blieb zwar, aber jetzt war der Boden mit stinkenden Sümpfen überzogen. ER war abgestiegen und führte sein Pferd am Zügel. Vorsichtig suchte er unseren Weg durch diese gefährliche Gegend. Wir gingen über eine gerade Ebene. Es war still hier. Kein Vogel war zu hören und es fühlte sich an, als ob der Wald jegliche Geräusche verschluckte.

Alle ritten schweigend nebeneinander her. Niemand sagte auch nur ein Wort, jeder war in seine eigenen Gedanken versunken. Ich wurde langsam müde. Diese stinkenden Brühen liessen Nebelschwaden aufsteigen, welche die Sinne vernebelten. Der Wald wurde immer lichter, auch die Bäume änderten sich. Jetzt waren Buchen und Weiden da und keine alten Eichen mehr.

ER schaute zurück. Sie schien beinahe zu schlafen. Auch die anderen beiden waren wie gelähmt . Das Atmen war schwer, denn der Nebel war stickig. "Ihr dürft nicht einschalfen. Dieser Nebel ist tükisch. Ihr würdet einfach in die Sümpfe fallen und darin versinken. Steigt ab, damit ihr euch bewegen müsst."

Ich schaute auf. Er hatte recht. Diese Nebel waren gefährlich. Ich stieg ab und nahm mein Pferd am Halfter, dann stapfte ich hinter Liam her. Immernoch hörte man keine Vögel oder überhaupt einen Laut. Jetzt aber trat der Wald zurück. Nur noch vereinzelte Bäume standen zwischen den Sümpfen und kleinen Seen. Sie befanden sich mitten in einer Moorlandschaft. Die Bäume waren verfault und flechten hingen an ihren Ästen. Alles roch nach Moder. Eine traurige Gegend.

Ich schaute mich um. Wir waren alleine in dieser Gegend. Vereinzelt sah man jetzt Krähen und Aasgeier in der Luft kreisen, aber sonst waren noch immer keine Tiere zu sehen.

Das glaubte vielleicht sie! Wenn sie nur wüsste, was sich alles in diesen Sümpfen befand! Dann wäre sie noch vorsichtiger über die Pfade gelaufen.

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