Der Angreifer

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Ich befand mich jetzt in totaler Dunkelheit. Der Mann hielt mich fest umklammert und zerrte mich immer weiter weg. Panik bereitete sich in mir aus. War das mein Ende. Was wollte er von mir und wo würde er mich hinbringen? Er war stark und ich konnte ihn nicht erkennen, weil er sich hinter mir befand. Ich wehrte mich wie wild. Aber es brachte nichts, deshalb biss ich ihm so fest ich konnte in die Hand. Er liess einen leisen Fluch ertönen und liess meinen Mund los. Sofort begann ich um Hilfe zu rufen. Aber niemand kam. Deshalb trat ich immer wilder um mich. Die Angst gab mir neue Kraft und dann trat ich ihm in die Weichteile. Er liess mich los und ich zog meinen Dolch.

Jetzt ging alles sehr schnell. Er wollte mich wieder festhalten und ich rammte ihm mein Messer in den Arm. Er schrie auf. Die Stimme kam mir bekannt vor, aber meine Vernunft sagte mir, dass ich mich zu verteidigen hatte. Ich stach wieder auf ihn ein und immer wieder. Warmes Blut lief mir über die Hand. Er schrie nur. Es war, als ob ich mich in einem Nebel befinden würde. Dann schrie er meinen Namen. "Neila, hör auf, du bringst mich um! Nein, Neila, nein!" Plötzlich hörte ich ein Röcheln und darauf folgte eine endlose Stille. Ich musste meinen Angreifer besiegt haben.

Langsam begannen sich meine Augen an das Dunkel zu gewöhnen. Immer besser erkannte ich die ganzen Gebäude, welche rund um die Gasse standen, in der ich mich befand. Vor mir lag mein Angreifer. Er presste seine Hand auf die Brust und ich konnte seine weissen, weit aufgesperrten Augen sehen. "D-Das w-w-wollte ich nicht. Neila, i-ich hatte n-nie vor d-dich anzugreifen oder d-dir weh zu tun. I-ich war nur v-verä-ängstigt! Sie wollten mich v-verkaufen! I-ich war total panisch!", jetzt erkannte ich mit Schrecken Nicos stimme.

"Nein", schrie ich auf. "Du darfst nicht sterben. Das wollte ich nicht! Ich wusste nicht, dass du es wartst! Es tut mir leid." Nico schaute mich nur an. Sein Gesicht war Schmerzverzehrt und überall färbte sich sein Hemd blutsrot, überall wo ich ihn getroffen hatte! Ich machte mir unendliche Vorwürfe. Konnte ich ihn noch retten? Ich kniete mich neben ihn und nahm seinen Kopf in meinen Schoss. Meine Haare hingen über sein Gesicht und Tränen rannen mir über die Wangen. Würde er es überleben oder war ich Schuld am Tod meines Freundes!

Ja, wenn sie das nur wüsste und wenn sie nur wüsste, was in der Festung so alles vor sich ging, dann würde sie ganz bestimmt nicht nur da sitzen und weinen!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 20, 2014 ⏰

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