7.

6K 403 39
                                    

„Es fängt schon wieder an Kenzie."

Cameron ließ sich auf meinem Bett nieder und ich blickte ihn fragend an. Er war vorbei gekommen und ich hatte keine Ahnung, von was er sprach. Eigentlich war ich um neun aufgestanden, aber nachdem ich eine Kleinigkeit gegessen hatte, war ich so müde gewesen, dass ich mich nochmal hingelegt hatte. Deshalb war ich jetzt etwas neben der Spur.

„Worum genau geht es?" fragte ich deshalb nach und Cam seufzte. Er trug eine Trainingshose und ein verwaschenes T-Shirt, anscheinend hatte er heute keine Lust gehabt etwas Richtiges anzuziehen. Ich konnte es ihm nicht verübeln, schließlich hatte ich selber eine Leggins und einen dünnen Pulli an.

„Sawyer, er fängt schon wieder an nur von dir zu sprechen."

Ich zog die Augenbrauen zusammen und hockte mich neben Cam auf mein Bett. Der fuhr sich durch die blonden Haare und seufzte erneut: „Ich war gerade bei ihm und er hat berichtet, dass ihr beide euch treffen wollt. Und sonst hat er auch nur über dich gesprochen. Kannst du mal kurz aufstehen?"

Fragend blickte ich ihn an und er wiederholte: „Nur ganz kurz. Und dreh dich einmal."

Verwirrt tat ich, was er gesagt hatte und als ich wieder neben ihm hockte meinte er: „Ja er hatte Recht. Du hast echt nen tollen Hintern gekriegt."

„Wie bitte?" fragte ich verwundert nach. Die beiden urteilten früher öfter mal über die Mädchen an unserer Schule, das sie so über mich sprachen, hatte ich allerdings nicht gedacht. Ich war immer der Meinung, dass ich in so einer Art Grauzone war und nicht beurteilt wurde. Aber anscheinend lag ich falsch.

„Sawyer war der festen Meinung, dass du trainierst oder so, weil dein Hintern so klasse sei. Nicht mehr so flach, wie früher."

„Mein Hintern war früher doch nicht flach", gab ich entrüstet von mir. Für ein Mädchen war ich ziemlich groß, was vor allem an den langen Beinen, die mir meine Mutter vererbt hatte lag. Dazu kam, dass ich früher keine besonders weibliche Figur hatte, sondern eher schlaksig war. Als Cameron nun anfing zu lachen, kam ich mir ziemlich dämlich vor.

„Schon gut, reden wir über was anderes", sagte er schnell. „Oder besser gesagt, reden wir wieder über Sawyer, denn der hat schon wieder einen totalen Narren an dir gefressen. Ich hab ihm gesagt, dass du nicht für immer bleibst, aber er wollte mir nicht zuhören. Bist du dir denn sicher, dass du dich mit ihm alleine treffen willst?"

Camerons Worte verunsicherten mich noch mehr, denn ich hatte mir ohnehin schon Gedanken gemacht, ob ich mich wirklich mit ihm treffen sollte. Aber wir waren nun mal Freunde und Freunde trafen sich.

Ich verschränkte also meine Arme vor der Brust und sagte: „Wir gehe nur Eis essen oder so. Was Freunde halt machen."

„Oh bitte Kenz, wir wissen beide, dass die Freundschaft zwischen dir und Sawyer eine reine Illusion ist."

„Äh nein", antwortete ich ihm, aber er brachte nur ein müdes Lachen hervor.

„Er stand früher schon auf dich und jetzt hast du ihm schon wieder den Kopf verdreht. Ich hab doch gesehen, wie ihr euch gestern angeglotzt habt. Wärt ihr alleine gewesen, dann..."

„Cam, hör auf damit. Ich hab nicht vor, was mit Sawyer anzufangen", erklärte ich ihm.

Außerdem war ich der Meinung, dass Sawyer und mich wirklich eine Freundschaft verband. Vielleicht keine so enge, wie mit Cameron oder Andrew, aber irgendwie waren wir schon miteinander befreundet.

„Ah, stimmt. Da gibt's ja noch Hayden. Was genau hast du dir wegen dem eigentlich überlegt?" fragte er neugierig nach. Ich kam mir wie im Kreuzverhör vor, wieso musste eigentlich immer mein Liebesleben diskutiert werden?

GROWING UPWo Geschichten leben. Entdecke jetzt