26.

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„Das ist aber nicht gerade das passende Outfit, um ein paar Körbe zu werfen."

Ich sah hoch und konnte meinen Augen kaum glauben, als Hayden da stand. Er trug seine Polizeiuniform und hatte die Hände in den Hosentaschen. Wie kam der denn hierher?

Ich saß auf einer Bank am Basketballfeld, welches hinter dem Schulgebäude lag. Hier trafen sich die Jungs nach der Schule manchmal, um ein bisschen zu spielen und wir hatten hier manchmal Sportunterricht. Nachdem sich einige Jahre vor uns die Mädchen darüber beschwerten, dass die Jungs immer Ballsportarten im Unterricht ausprobierten durften, während sie zu Leichtathletik und Gymnastik gezwungen wurde, konnten wir es uns in der High School aussuchen.

Ich entscheid mich für Basketball, Softball und Volleyball. Da fand der Unterricht nämlich oft gleichzeitig wie bei den Jungs statt und man konnte im Team spielen, was viel witziger war, als gegeneinander hundert Meter zu sprinten.

Hayden sah zu mir herab und machte ein fragendes Gesicht.

„Wieso lässt du dir die Party entgehen und hockst stattdessen hier rum?" fragte er, dann fügte er hinzu: „Nebenbei bemerkt, sieht dein Outfit echt toll aus."

Ich musste grinsen, seufzte dann allerdings, während sich Hayden neben mich setzte.

Er musterte mich kritisch und ich sagte, meinen Blick auf einen der Basketballkörbe gerichtet: „Ich bin immer noch hier."

Leise atmete ich aus und etwas tiefer ein.

„Ich bin immer noch hier. Obwohl du plötzlich nicht mehr mit mir gesprochen hast und ich eigentlich keinen Grund mehr hatte, noch hier zu bleiben. Ich bin immer noch hier, obwohl Adam heute gefragt hat, wo Andrew ist. Und ich bin immer noch hier, obwohl Jen zu mir gesagt hat, ich soll dahin gehen, wo ich hingehöre."

Ich machte eine kleine Pause und sah Hayden an, der mit leicht zusammengekniffenen Augen da hockte und darauf wartete, dass ich weiter sprach.

„In die Vergangenheit."

Sein Mund öffnete sich und er schüttelte fassungslos den Kopf.

„Das hat sie gesagt?" fragte er nach.

Auf mein Nicken antwortete er: „Was für ein Biest."

Ich musste grinsen, obwohl ich die Situation gar nicht so witzig fand.

„Lass dir von der bloß nichts einreden", sagte er schnell. „Du gehörst genauso nach Sunbridge, wie alle anderen auch. Die will dir nur weh tun, weil sie eifersüchtig ist. Vermutlich bereut sie es jetzt schon, dass sie so etwas gesagt hat."

„Jennifer bereut nie etwas. Wenn sie eine Meinung hat, dann steht sie zu der, komme was wolle", erklärte ich ihm.

„Aber du darfst dir trotzdem nicht so etwas einreden lassen", sagte Hayden streng.

Ich lächelte leicht.

„Keine Sorge, das mache ich nicht. Okay, bevor du gekommen bist hab ich schon darüber nachgedacht, ob es euch vielleicht besser gehen würde, wenn ich nicht hier wäre..."

„Würde es nicht", unterbrach er mich. „Cameron, Johnny, Sally, Sawyer und ich. Wir sind alle total froh, dass du wieder hier bist. Amber hat auch so gewirkt, als hätte sie sich letzten Samstag super wohl gefühlt. Du bist ein Teil unseres Lebens Kenzie, nicht ein Teil unserer Vergangenheit."

„Danke", sagte ich leise. Solche Worte taten durchaus gut und waren genau das was ich jetzt brauchte. Denn wenn ich ehrlich war, war es nicht so selbstverständlich, dass ich jetzt hier am Basketballfeld hockte und nicht im nächsten Flieger nach Palo Alto.

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