„Hayden, ich bin's."
Es dauerte bis eine Antwort kam und ich wartete ungeduldig darauf, bis er endlich „Mackenzie?" fragte.
„Ja genau, ich bin es. Mackenzie", bestätigte ich ihm. Währenddessen ging ich aus Camerons Zimmer und lief die Treppe nach unten. Es war verdammt laut im Haus und ich beeilte mich, um vor die Tür zu kommen.
„Ich wollte mit dir reden", sagte ich und erreichte die Haustür. Ich drückte die Klinke nach unten und wenig später stand ich in der frischen Luft. Ganz dunkel konnte ich mich noch daran erinnern, dass Hayden mal sagte, wenn man betrunken an die frische Luft kam, dann beamt es einen erst so richtig weg.
Er hatte Recht. Alles schien sich zu drehen und meine Beine fühlten sich schwer und unbeweglich an.
Ich wollte mich nur zu gern hinlegen, aber Camerons Einfahrt, war wohl nicht der geeignete Platz dazu. Vielleicht hätte ich doch lieber oben in seinem Zimmer bleiben sollte.
„Oh fuck, weißt du wie spät es ist?" hörte ich Hayden wieder. Er klang immer noch wie im Halbschlaf an und ich bereute einen klitzekleinen Moment lang, dass ich ihn angerufen hab.
„Öhm, es ist kurz vor Zwei."
Ich hörte ihn schwer atmen und irgendetwas im Hintergrund rumpeln.
„Wo bist du?"
„Bei Cameron, aber ich geh gerade nach Hause und deshalb dachte ich mir ich ruf dich an. Also falls plötzlich irgendjemand gruseliges kommt. Du bist schließlich Polizist und könntest mich beschützen." Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber egal. Ich war an der Straße angekommen und versuchte nun möglichst gerade zu laufen und nicht umher zu torkeln.
Jetzt hörte ich ihn leise lachen und darüber war ich ziemlich erleichtert. Anscheinend war er gar nicht so sauer auf mich.
„Bist du betrunken?" fragte er nach und ich seufzte.
„Ein klitzekleines bisschen. Aber bis ich zuhause bin, bin ich wieder nüchtern."
„Vergiss es, du läufst jetzt nicht alleine und betrunken nach Hause. Geh zurück zu Camerons Haus und ich hol dich da ab."
„Wirklich?" fragte ich erstaunt nach und blieb stehen.
Das hatte ich nun nicht erwartet. Wobei, wenn ich ehrlich war, wusste ich gar nicht, was ich erwartet hatte. Ich hatte mir keine Gedanken darüber gemacht, bevor ich ihn anrief.
„Ja, wirklich. Aber geh zurück zum Haus. Ich bin in zehn Minuten da."
Damit legte er auf und ich torkelte zurück zu Cams Haus, wo ich mich einfach ins Gras davor setzte. Die Häuser hier hatten vorne rum alle keinen Garten und so war neben der Straße nur normaler Rasen. Ich hätte auch zurück auf die Party gehen können, aber ich wollte lieber Abstand zu den Leuten da drin. Nicht, dass ich noch mehr Mist baute.
Auf meinem Handy öffnete ich die Angry Birds App, da es das einzige Spiel war, was ich drauf hatte, und versuchte mit den kleinen Vögelchen die Schweine abzuschießen. Komischerweise funktionierte es aber mehr schlecht als recht und so steckte ich mein Handy wieder weg. Ich wechselte in den Schneidersitz und stützte meinen Kopf auf meinen Händen ab. Mir wurde ein bisschen schlecht, aber im Moment war ich so aufgeregt, dass ich das ganz vergaß.
Ich vergaß auch die Tatsache, dass ich gerade beinahe mit Sawyer geschlafen hätte, aber als ich Haydens Wagen näher kamen sah, fiel es mir wieder ein.
Er würde mich hassen. Also ich selber würde durchdrehen, wenn er was mit Sawyer gehabt hätte. Oder alternativ was mit einem anderen Mädchen. Wobei, dass hatte er ja auch. Schließlich hatte er Rachel getroffen und sie vermutlich mit nach Hause genommen.
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GROWING UP
ChickLitVor seinen Probleme wegzulaufen ist keine besonders erwachsene Lösung, aber trotzdem viel einfacher als sich ihnen zu stellen. Aus genau diesem Grund hat Mackenzie die letzten vier Jahre auch sämtliche Erinnerungen an ihre Heimatstadt Sunbridge verd...