Auf meiner ersten Party war ich mit vierzehn. Meine Eltern wussten natürlich nichts davon, denn sie hätten mich niemals hingelassen. Es war in den Sommerferien von der achten zur neunten Klasse und die Party stieg bei irgendeinem Senior. Ambers Eltern waren abends in Detroit auf einer Veranstaltung, von der sie erst nachts wieder zurückkamen. Deshalb übernachteten Sally, Jen und ich bei ihr, um die ganze Nacht lang O.C.,California zu sehen, was damals unsere absolute Lieblingsserie war. In Wirklichkeit gingen wir auf die Party und waren um eins, unbemerkt von Ambers Eltern, wieder zuhause.
Partys boten damals eine vollkommen neue Art der Kontaktaufnahme. Zu dem Zeitpunkt war ich bereits in Hayden verliebt und ich verstand mich auch ganz gut mit ihm, aber eben nur, wenn wir alleine waren oder maximal Andrew dabei war. Hayden war damals schon in der High School und ich hatte mein letztes Jahr in der Middle School verbracht, weshalb wir uns nur außerhalb der Schule sahen und wenn am Strand seine Freunde mit dabei waren, dann grüßte er mich meistens nur. Es waren wirklich Ausnahmen, wenn er mal zu mir kam und mit mir sprach.
Aber wie gesagt, Partys waren etwas vollkommen Neues und auch wenn ich, rückblickend betrachtet, viel zu jung dafür war, liebte ich es. Hayden war viel lockerer drauf, wenn er ein klein wenig getrunken hatte und ich bekam das Gefühl, als würde er sonst mit Absicht versuchen, nicht zu viel mit mir zu reden. Ich war schließlich jünger als er und seine „kleine" Nachbarin.
Die Partys damals waren eine Klasse für sich. Entweder irgendwer konnte einen gefälschten Ausweis auftreiben oder jemand kannte einen, der bereits volljährig war. Und falls beides nicht der Fall war, dann versuchte jeder etwas Alkohol von sich zu Hause mitzunehmen und auf der Party mischten wir das Zeug dann einfach zusammen. Es schmeckte schrecklich, aber wir tranken es trotzdem, weil wir cool sein wollten. Und aufgrund von unzähligen Filmen und Büchern waren meine Freundinnen und ich alle der Meinung, dass man nur cool war, wenn man etwas trank und danach peinliche Dinge tat.
Aber meine letzte Hausparty war nun schon recht lange her und obwohl ich seit zwei Jahren legal trinken durfte, war ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr betrunken. Ich hatte keine Lust mehr darauf betrunken Blödsinn zu machen und dementsprechend demotiviert war ich auch, als Cameron Dienstagnachmittag bei mir auftauchte und mich dazu zwang, mit ihm einkaufen zu fahren.
Seine Eltern waren überraschenderweise nach Cleveland gefahren und würden erst morgen Nachmittag wieder zurück kommen. Für die Otwin-Jungs hieß das nur eins: Party.
„Braunen oder weißen Tequila?" fragte Cameron mich. Ich deutete auf die braune Flasche, die Cameron daraufhin in den Einkaufswagen packte. Allerdings stellte er die weiße Flasche dann doch nicht zurück ins Regal, sondern sagte: „Ach scheiß drauf, Tequila kann man nie zu viel kaufen."
Ich beobachtete ihn dabei, wie er ins Regal griff und noch jeweils eine Flasche braunen und weißen Tequila dazu packte.
Wir hatten schon mehrere Sixpack Bier im Wagen und einige Flaschen Orangensaft und Energydrink. Cameron plante die Party des Jahrhunderts, während ich mich fragte, ob das ganze überhaupt so eine gute Idee war. Wir beide waren zwar über einundzwanzig, aber seine kleinen Brüder und deren Freunde machten sich strafbar. Deshalb stellte sich mir die Frage, ob ich auch Ärger kriegen würde, wenn die Polizei auftauchte.
Als ich ihm meine Bedenken geäußert hatte, meinte Cam nur ich solle mir nicht ins Höschen machen, so viele Leute würden gar nicht kommen und seine Nachbarn hätten auch noch nie Ärger gemacht.
Wenn wirklich nicht so viele Leute kommen würden, fragte ich mich allerdings, warum er nun auch noch fünf Flaschen Wodka und drei Flaschen Havanna in den Wagen legte. Danach griff er zum Whiskey und ich zog meine Augenbrauen noch weiter nach oben. Als er meinen Blick bemerkte sagte er: „Alk wird ja nicht schlecht."
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GROWING UP
ChickLitVor seinen Probleme wegzulaufen ist keine besonders erwachsene Lösung, aber trotzdem viel einfacher als sich ihnen zu stellen. Aus genau diesem Grund hat Mackenzie die letzten vier Jahre auch sämtliche Erinnerungen an ihre Heimatstadt Sunbridge verd...