Am Freitag nach meiner Übernachtung bei Theo, gab es diese Party. Die Party zum Beginn der Weihnachtsferien, zu der der ganze Jahrgang eingeladen war. Auch wenn der Jahrgang in einer solchen Kleinstadt wie Ellendale, nur aus etwa dreißig Leuten bestand, war das eine ganze Menge für eine Party. Zumindest für meine Verhältnisse.
In der vergangenen Woche war zwischen Theo und mir eine kaum bemerkbare Veränderung zu erkennen. Wir trafen uns öfter und die kleinen zufälligen Berührungen in der Schule fühlten sich anders an. Nach der gemeinsamen Nacht waren wir uns näher gekommen und das gefiel mir.
Ich hatte mich zusammen mit Jenny für die Party hübsch gemacht. Ich trug dunkle Jeans und ein hübsches hellblaues T-shirt, das schulterfrei war. Jenny zog sich ein kurzes Kleid an und war voller Vorfreude über die bevorstehende Party. "Du warst noch nie bei einer Party von Wallis. Seine Eltern sind dieses Wochenende immer in Florida. Das wird super."
Sie lächelte ihr Spiegelbild an und drehte sich um, damit sie sich betrachten konnte. "Wir sehen toll aus."
Ich lachte leise. "Durch deinen Modegeschmack."
"Ach, was." Sie warf einen Blick auf ihr Handy. "Komm, wir sollten langsam los. Wir müssen etwa zehn Minuten gehen, das geht doch oder?" Sie warf einen Blick auf mein verletztes Bein und ich nickte zaghaft.
Gemeinsam stiegen wir die steilen Treppen von Jennys Zimmer hinab. "Molly? Wir gehen dann jetzt."
Die kleine, dunkelhaarige Frau erschien und lächelte uns freundlich zu. "Natürlich und passt auf euch auf, ja?"
Ich zog mir meine Schuhe an und ignorierte Jennys missbilligend Blick darauf. Wir verabschiedeten uns von Molly, zogen die Jacken an und schnappten uns die Taschen. Meine Krücke hatte ich Zuhause gelassen, mein Vater würde mich schließlich von der Party abholen.
Als wir an die kühle, stechende Luft traten, schnappte Jenny nach Luft. "Es ist furchtbar kalt."
"Geht schon."
"Du bist Kanadierin und noch größere Kälte gewohnt, also sei still."
Leise kichernd folgte ich der großen Blondine durch den Schnee und versuchte mein linkes Bein nicht all zu viel zu belasten. Nach einer Weile begann es zu schmerzen und ich begann langsamer zu laufen.
"Glaubst du wirklich es war eine kluge Entscheidung die Krücke Zuhause zu lassen?" Jenny drehte sich nach mir um und musterte mich prüfend.
"Klar." Ich stöhnte. "Ist es noch weit?"
"Nein, da vorne ist es."
Ich erblickte ein hell beleuchtetes, hübsches Haus. Ich erkannte die Gegend, hier irgendwo wohnte auch Theo. Ich beschleunigte meine Schritte und atmete erleichtert aus, als wir vor dem Gartentor hielten. "Wallis ist super, du wirst ihn mögen."
Ich nickte und folgte Jenny bis hin zur Haustür, die nach dem ersten Klingeln schon öffnete. Ein großer, blondhaariger Junge öffnete uns. Er kam mir bekannt vor und ich glaubte, dass wir einige Kurse zusammen hatten.
"Hey, Wallis." Jenny lächelte lasziv und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Jenny, hey. Und du bist Lou, nicht wahr?" Er lächelte und streckte mir seine Hand entgegen.
"Hey." Lächelnd begrüßte ich ihn. Dann öffnete er die Tür und führte uns nach drinnen. Im geräumigen Wohnzimmer waren die beiden Sofas vollbesetzt mit Leuten aus unserem Jahrgang, andere saßen auf dem Boden oder auf einem dazugestellten Stuhl. Beinahe jeder hatte einen Becher in der Hand und plauderte. Im Hintergrund lief leise Musik.
DU LIEST GERADE
Eisprinzessin
Fiksi RemajaDas Eislaufen war Lous Talent, ihre Leidenschaft, ihr Leben. Doch der schreckliche Unfall verändert alles in ihrem Leben. Ihre Eltern beschließen umzuziehen und einen Neuanfang im Norden der USA zu wagen. Lou versucht sich ein neues Leben aufzubau...