19. Kapitel

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,,Hey Paige", hörte ich jemanden hinter mir sagen.

Kara.

Sofort drehte ich mich um und sah sie fragend an. Sie war deutlich schlanker als vor 6 Monaten und ihre langen lilanen Haare hingen über ihre Schulter. Was wollte sie denn jetzt nach so langer Zeit von mir. Wollte sie etwa mit mir befreundet sein, weil Oli und ich wieder zusammen waren?

Nervös biss sie sich auf die Unterlippe und sah zu Boden. Sie hatte also entweder meine Gedanken gelesen oder kannte mich einfach zu gut. ,,Ich weiß, dass du dich nicht mit mir unterhalten möchtest, aber nach so vielen Monaten sollten wir das vielleicht doch tun, schließlich sin-, waren wir beste Freunde." sprach sie und sah mich entschuldigend an.

Gedankenlesen war wohl das Stichwort.

Ich sah sie noch einen kurzen Moment an, bis ich mich schließlich dazu entschied mich umzudrehen und weiter zu laufen. Das letzte was ich wollte war mit verlogenen Menschen zu sprechen und mich unnötig wieder zu vertragen.
Ich ignorierte Karas Stimme und lief stumpf weiter. Sollte sie mich einfach in Ruhe lassen, schließlich konnte sie vorher auch nur doof gucken.

Im Klassenzimmer angekommen bewegte ich mich gerade auf meinen Platz zu. Matt lächelte mich schüchtern an und erwartete anscheinend das selbe von mir zurück. Augen verdrehend ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen und schmiss meine Schultasche neben mich auf den Boden. Während des Unterrichts wechselte ich kein Wort mit irgendwem. Nicht einmal mit Oliver. Ich wollte einfach nicht, dass jemand davon wusste, außerdem war die Sache von gestern irgendwie auch nicht ganz vergessen. Es hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt und ließ mich einfach nicht mehr in Ruhe.
Er hätte mich vergewaltigt hätte ich mich nicht gewehrt.

Wie sollte es auch anders sein spürte ich Olivers Hand auf meinem Oberschenkel. Erstaunt sah ich ihn an und schlug blitzartig seine Hand weg. Daraufhin kassierte ich einen verwirrten Blick, welcher sich dann zu einem entschuldigenden änderte. Anscheinend hatte er sich an die gestrige Sache erinnert und an meine Reaktion gedacht.
Bevor ich aus dem Klassenraum lief, schrieb ich mir noch schnell die Hausarbeit auf.

,,Alles klar?" fragte Oli, welcher mich abfing. Ein stumpfes "ja" gab ich von mir und lief weiter. Er folgte mir natürlich und versuchte die Situation zu retten, indem er mir etwas von seinen Plänen am Wochenende erzählte und fragte ob ich nicht Interesse daran hätte mitzugehen.
,,Nein, tut mir leid. Ich habe schon was vor. Wir sehen uns" antwortete ich schnell und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich in meinen nächsten Kurs rannte, um nicht zu spät zu kommen. Der Kuss war eher dafür da ihn nicht zu verwirren, schließlich waren wir ja wieder ein "Paar".

Die nächsten Stunden war ich hauptsächlich damit beschäftigt mir Gedanken über die Menschen in meinem Leben zu machen. Ich musste dringend wieder aussortieren, denn so konnte es eindeutig nicht mehr weitergehen. Schlussendlich hatte ich dann niemanden mehr, denn jeder war seit Monaten komisch mir gegenüber gewesen. Abgesehen von meiner Familie vielleicht. Die hatte sich zum positiven Verändert, was mir die Stütze gab, die ich dringend benötigte und zuvor bei jemand anderen gesucht hatte. Bei dem Gedanken daran entfloh mir ein trauriges Lachen. Ja, klingt komisch, aber mein Lachen war...traurig. Ich schüttelte heftig meinen Kopf um diesen Gedanken an die Seite zu schieben und stieg schließlich in den Wagen meines Vaters ein. Er begrüßte mich mit einer festen Umarmung und gab mir einen Kuss auf den Kopf, bevor wir los fuhren und wie gewohnt ein typisches Gespräch nach der Schule begann. ,, Wie gehts Oliver?" fragte er nach wenigen Minuten. ,,Gut, haben heute nur einen Kurs zusammen gehabt." sprach ich und lächelte falsch. Er schien mein falsches Lächeln nicht zu bemerken, da er auf die Straße konzentriert war. ,, Freut mich" antwortete er und lächelte mich kurz an.

,,Ich muss wieder zur Firma, wir sehen uns später" gab Das mir bescheid als wir vor unserem Haus waren. Ich nickte und umarmte ihn zum Abschied, bevor ich ausstieg und meinen Schlüssel aus der Tasche kramte. ,,Bin wieder da!" rief ich durchs Haus, doch niemand schien zu antworten.

STURMFREI

Sofort rannte ich hoch in mein Zimmer und machte meine Anlage an. Danach lief ich mitsingend die Treppen wieder runter und bewegte mich auf die Küche zu.

Hatte ich vielleicht Hunger!
Sofort holte ich eine Packung Nudeln aus dem Schrank und begann Wasser zu kochen. Danach beförderte ich die Nudeln in den mit kochend heißem Wasser gefüllten Topf und rührte es einmal kurz durch.

Nach 15 Minuten saß ich also vor meinem vollen Teller und betrachtete es hungrig. Sofort schnappte ich mir dann die Gabel und stocherte ein paar Mal darin rum, bis ich die volle Gabel in meinen Mund beförderte und die Nudeln gierig verschlang.
Das tat so gut. Ein Wunder das ich das Mal sagte bzw dachte, schließlich hatte ich mich vor Monaten noch vor essen geekelt und würde niemals freiwillig was essen, geschweige denn überhaupt kochen. Ehrlich gesagt war ich stolz auf mich. Stolz, dass ich es endlich geschafft hatte meine schlechte Vergangenheit hinter mir zu lassen und ein neues Leben zu beginnen. Ich war glücklich und zufrieden mit mir und meinem Leben um ehrlich zu sein, doch die Sache mit den Menschen in meiner Umgebung störte mich immer noch und ich würde es schnellstmöglich klären um meinen inneren Frieden zu finden.

Nach dem Essen räumte ich meinen Teller in die Spülmaschine und säuberte meine Hände. Danach bewegte ich mich nach oben und beschloss Kara zu schreiben, wenn sie denn noch die Nummer hatte, die ich noch eingespeichert hatte.

P- Was willst du erreichen

Ich starrte auf den Bildschirm meines Handys und war fest davon überzeugt das richtige zu tun.
Wenig später kam schließlich eine Antwort. Ausnahmsweise war ich nicht nervös als ich die Nachricht öffnete.

K- Ich kenne dich zu gut um dich nicht meine beste Freundin nennen zu können.

War das ein Scherz?! Sie konnte doch immer so scheiße gucken und mich ignorieren und aufeinmal sagte sie so etwas!

P- Du solltest mich lieber in Ruhe lassen. Ich habe nämlich gemerkt, dass du das alles machst, weil Oliver und ich wieder glücklich miteinander sind. Das Gespräch ist beendet. Geh mir in der Schule aus dem Weg und lass mich einfach.

Stolz über meine Ehrlichkeit lächelte ich zufrieden und klopfte mir selbst auf die Schulter. Sie sollte sich einfach von mir fernhalten und fertig.

K- Dich wird es bestimmt interessieren das ich dir nur helfen wollte. Oli ist nicht mehr so wie du denkst, Paige!

Augen verdrehend öffnete ich die Nachricht und ich musste zugeben, dass meine Neugier stieg. Was wollte sie mir damit sagen?

P- Wie soll ich das verstehen?

Sie hatte zudem Recht was Oliver betraf. Er hatte sich wirklich geändert und das nicht gerade im guten Sinne. Ich starrte weiterhin auf die Nachrichten und schluckte schwer als ich nach wenigen Sekunden, die mir wie Stunden vorkamen die Nachricht Las.

Er kann sich immer noch nicht an dich erinnern.


LEUUUUTE ES WIRD SPANNEND!
Sry das es am Ende so spannend ist haha aber musste sein, schließlich soll es ja weitergehen 😂
Ich hatte gestern bday und bin 19! Ja danke danke 😂😂😂

||Sleepwalking||o.s|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt