Prolog

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Es roch nach moderiger Erde, nass und verfault. Sofort überkam mich ein gewaltiger Hustenanfall. Ich hielt meine Hände vor meiner Brust verschränkt und würgte den Ekel aus meinem Leib hinaus. Der Geruch blieb, doch nach einiger Zeit des Würgens und keuchendem Atmens, wurde er erträglicher. Immer noch war mir so übel, dass mein Magen sich mehrfach umdrehte. Aber ich musste die Kontrolle behalten, das wusste ich. Langsam hob ich meinem Kopf und blinzelte gegen die fauligen Dämpfe an. Sie erhoben sich rauchartig und stiegen in den dunklen Himmel auf, wie der Dampf einer heißen Suppe. Ich kniff meine Augen stark zusammen und versuchte zu erkennen, wo ich mich diesmal befand, auch wenn ich es bereits am Geruch erahnen konnte. Durch den schmalen Spalt meiner Lider sah ich einen toten Körper, der bereits völlig verwest war und an dessen Schulter ich mich abstütze, seit mein Hustenanfall ein Ende genommen hatte. Ich wollte schreien, wusste aber, dass die Dämpfe meine Lunge augenblicklich füllen würden. Stattdessen riss ich meine Hand vom Körper los und stolperte nach hinten, wo sie erneut moderiges Fleisch fasste. Wieder wollte ich schreien. Der Geruch schien durch meine Nase zu wandern und sich in meinem ganzen Körper auszubreiten, dem einzigen Körper in diesem toten Meer, der noch am Leben war. Ich war bereits hier gewesen, ein einziges Mal. Von allen Welten war diese die schlimmste. Sie roch nach Tod und Schmerz, versetzte mich in Panik und ließ mich quälend langsam schwächer werden. Es war mir unmöglich, das Meer zu überqueren, die Leichen hinter mir zu lassen. So unmöglich wie es auch war, dem Tod zu entkommen. Ich wollte aufgeben. Das war immer die einfachste Methode. Alles, was ich tun musste, war, mich zu töten. Ich würde nicht wirklich sterben, sondern nur diesen Albtraum hier verlassen. Aber das war es, was von mir verlangt wurde. Das Totenmeer wuchs mit jedem, der nachgab. Jeder dieser Körper hier war eine verzweifelte Seele, die aufgegeben hatte. Sie schrien nicht, wie in den bekannten Darstellungen von der Hölle. Es loderte auch kein Feuer. Es war viel schlimmer. Stille, Gestank, Endlosigkeit, Verzweiflung, Tod.
Ich versuchte zu rennen, doch ich fiel, mein Kopf gequält von meinen Gedanken. In ihm fühlte es sich an, als würde ein gesamter Atomreaktor explodieren und das radioaktive Material verteilte sich rasend schnell in der Umgebung, in meinen Körper. Ich war verloren.
Doch da spürte ich einen festen Griff um meine Hand, gefolgt von dem Gefühl, einen Looping mit einer Achterbahn zu fahren.
Als ich meine Augen wieder aufschlug, sah ich grünes Gras, auf dem ich lag. Der Atomreaktor war verschwunden und es roch nach Blumen, anstatt nach Verwesung. In der Ferne hörte ich Vögel zwitschern. Diese Welt kannte ich definitiv noch nicht. Sie war viel zu schön, um wahr zu sein, viel zu harmonisch. Wo war ich?
Mit aller Kraft stützte ich mich auf dem Gras ab und versuchte, mich aufzusetzen. Mein Blick verschwamm leicht, fand aber schnell wieder zu seiner Klarheit zurück. Vor mir befand sich ein Paar Füße, das in alten Turnschuhen steckte. Ich schaute an den dazugehörigen Beinen hoch, über den Oberkörper, bis hoch zum Kopf. Helle Locken umspielten sein kantiges Gesicht, ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen und seine Augen glänzten in einem hellen Blau. Der Junge hielt mir seine Hand hin und ich ergriff sie, ließ mich von ihm auf die Beine ziehen. Er war größer als ich, ungefähr einen Kopf und von einer schlanken Statur. Sein Mund öffnete sich, als wollte er etwas sagen, doch stattdessen starrte er mich einfach weiterhin an, beinahe fasziniert und als würde er mich kennen. Doch das war nicht möglich, denn ich hatte ihn noch nie gesehen.
"Du musst lernen, hinter dem Nebel zu wandern", sagte er schließlich in einer tiefen Stimme, die sich fest in mein Gehirn brannte, bevor sich das sonst so erlösende Gefühl in mir ausbreitete. Ich würde jetzt aufwachen. Seit unzähligen Monaten war es das erste Mal, dass ich lieber weitergeträumt hätte.

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Hey ihr Lieben,

ES FÄNGT AN!
Für alle Fans von mystischen und dunklen Geschichten, werde ich nun diese hier schreiben. Die Idee dazu kam mir ganz spontan und überraschend, als ich abends im meinem Bett lag und meine Gedanken schweifen ließ. Es ist anstrengend, immer wieder das Licht an zu schalten, weil einem etwas Neues eingefallen ist und man es notieren muss, obwohl man eigentlich schlafen sollte. Aber um diese Story kam ich nicht herum und war sofort so aufgeregt, endlich damit anzufangen. Ich schreibe parallel zu einer anderen Geschichte, versuche aber trotzdem, oft zu updaten, obwohl ich noch nichts vorgeplant habe. Klar habe ich eine grobe Idee, was den Inhalt angeht. Aber trotzdem habe ich noch keine Kapitel geplant. So enthusiastisch, wie ich mich gerade in diese Story hineinstürze, sollte dieses Problem allerdings schnell gelöst sein. :)

Ich hoffe natürlich, dass euch der Prolog gefallen hat und dass ihr schon gespannt seid, wie es hier wohl weitergehen wird. Für Anmerkungen bin ich immer offen und freue mich über Nachrichten von euch.

Viele liebe Grüße, birded♥

Hinter dem NebelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt