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Baekhyuns Haut fühlte sich an, wie ein Schwamm der zu viel Wasser eingesaugt hatte. Ganz feucht und schrumpelig. Dafür fühlte er sich von den Zehenspitzen bis in seine Flügelspitzen völlig entspannt.

Chanyeol war vor Überraschung aus dem Becken gehüpft, als Baekhyun plötzlich seine Flügel geöffnet hatte, es war niemand außer ihnen da gewesen. Baekhyun fand er hatte mit seiner Reaktion übertrieben.

Sie entschieden sich für Zimmerservice und ließen sich etwas zu essen nach oben bringen. Offiziell weil sie ja versteckt bleiben mussten, aber tatsächlich waren beide zu faul, um sich anzuziehen und nach unten zu gehen. Außerdem weigerte sich Baekhyun seine Flügel zu verstecken.

„Können wir für immer hier bleiben?", seufzte Baekhyun und ließ sich ins Bett fallen. Er war voll von dem guten Essen und noch immer erstaunlich warm von der heißen Quelle.

„Das könnten wir nicht finanzieren."

Baekhyun stütze den Kopf auf eine Hand ab und grinste Chanyeol durch den Raum zu. „Aber wenn wir es könnten, dann hättest du nichts dagegen zu bleiben?"

Chanyeol schwieg für eine überraschte Sekunde. „Wenn du alles selbst finanzieren könntest, dann würdest du mich nicht brauchen."

„Natürlich würde ich das", erwiderte Baekhyun. „Ich wäre ziemlich verloren ohne dich. Außerdem gelangweilt."

„Freut mich, dass ich dich amüsiere." Er sagte es ohne Schärfe in der Stimme und versuchte ein Lächeln zu unterdrücken. „Ich denke jedoch an Seoul führt kein Weg vorbei. Ich will wirklich nicht Arbeitslos werden."

Baekhyun konnte nachvollziehen, worum es Chanyeol ging. Irgendwie zumindest. Sein Leben spielte sich in Seoul ab. „Verstehe."

„Hast du...Angst?", fragte Chanyeol vorsichtig. „Angst, dass die Engel wiederkommen?"

„Unsinn", Baekhyun war kein guter Lügner. Im Himmel hatte er nie Gelegenheit dazu gehabt, es zu erlernen.

„Du musst nicht", setzte Chanyeol an, brach jedoch ab. „Ich weiß ehrlich gesagt selbst nicht, wie es weitergehen soll. Vielleicht bist du wirklich nicht sicher in Seoul."

Baekhyun nickte. „Vielleicht."

„Du könntest hier bleiben", dachte Chanyeol laut nach. „Du könntest dir ein kleines Zimmer mieten und ich schicke dir monatlich etwas Geld auf ein Konto, auf das du zugreifen kannst."

„Aber du würdest nicht bleiben", es war nicht wirklich eine Frage, da Baekhyun die Antwort ja bereits kannte. „Du würdest zurückfahren."

„Baekhyun-"

„Ich bin müde", unterbrach Baekhyun mit einem Gähnen. „Heute ist so viel passiert."

Er beobachtete wie Chanyeol zaghaft nickte. „Du hast Recht. Gute Nacht."

„Kommst du nicht?" Baekhyun hob die Decke an, damit er hinunterschlüpfen konnte und schenkte Chanyeol einen erwartungsvollen Blick.

Chanyeol lief bei der Frage rot an. „Das Bett ist zu klein für uns beide."

„Es ist ein King-size Bett."

„Deine Flügel..."

„Willst du ernsthaft auf dem Divan schlafen? Es gibt nur eine Decke."

Chanyeol zögerte nur noch einen kleinen Augenblick, bevor er einsehen musste, dass Baekhyun Recht hatte. „Kannst du die Flügel einziehen? Ich will dich nicht verletzen."

FallenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt