Mittelalterzeit

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Paluten

Erschrocken drehe ich mich um als plötzlich meine Zimmertür aufgestoßen wird.
"Bitte entschuldigt die Störung junger Prinz, aber habt ihr diesen unnützen Küchenknaben Sebastian gesehen? Der Bursche ist erneut wie vom Erdboden verschluckt." Fragt mich unsere Bedienstete und scheint ganz durch den Wind.
"Nein tut mir leid."
Bedauernd lächel ich leicht wärend sie sich erneut entschuldigt und die Tür wieder schließt.
Nochmal lausche ich angestrengt ob sich ihre Schritte endgültig enfernen ehe ich zu meinem Wandschrank husche und diesen öffne.
Grinsend stolpert der Gesuchte aus diesem und schlingt sofort wieder seine Arme um mich.
"Das war knapp." Murmel ich angespannt und kuschel mich weiter in seine Arme.
"Wie jedes mal. Nicht war mein Prinz?"
Schmunzelnd blickt mich der größere von oben herab an wärend ich nur beleidigt schnaube.
"Du weißt genau, das ich nicht so genannt werden will."
Murrend bringe ich etwas Abstand zwischen mich und meinen Liebsten, bis ich mich endgültig aus seinen Armen lösen kann.
Geräuschvoll atme ich aus ehe ich mich mit gesenktem Kopf auf mein weiches Bett fallen lasse.
"Was ist denn los Patrick?"
Besorgt lässt sich der jüngere neben mir nieder und legt vorsichtig seine Hand auf meine.
"Ich will dich, uns nicht mehr verstecken." Antworte ich niedergeschlagen, als ich seine Hand an meinem Kinn spüre. Sanft wendet er meinen Kopf wieder zu sich und haucht mir einen leichten Kuss auf die Lippen.
"Ich muss jetzt gehen mein Prinz."
Lächelnd richtet er sich auf wärend ich ihm nur sehnsüchtig hinterher blicke als er den Raum verlässt.
Und wieder bin ich alleine.
Noch ist es zu hell als dass ich schlafen gehen könnte, weshalb ich mich dazu entschließe einen kleinen Ausritt zu machen.

"Ah der junge Prinz. Soll ich euch Sirina satteln?"
Begrüßt mich unser Stallbursche freundlich und auch fast augenblicklich ist das helle Wiehern meiner Schimmelstute zu hören.
"Ja ich bitte darum aber... Manuel sag mal... wo ist Wildfang?"
Fragend blicke ich zu dem Braunhaarigen der gerade meine Stute aus den Stallungen holt, ehe er ebenfalls einen Blick zu der gegenüberliegenden Box wirft.
"Hm... es ist Sebastians Pferd und einige Mägde haben ihn vorhin gesucht. Vielleicht ist er ins Dorf geritten um ein paar Einkäufe zu tätigen?" Meint mein Gegenüber nur schulterzuckend und legt dem Andalusier ihre schwarz-goldene Trense an.
"Viel Spaß und kommt nicht zu spät zurück."
Freundlich reicht er mir die schwarzen Lederzügel und geduldig blickt mich meine Stute aus ihren braunen Augen an.
"Hm Mädchen? Du weißt bestimmt wo dein Freund ist. Nicht wahr?" Rede ich liebevoll mit ihr und streiche über ihren weichen Kopf. Zufrieden schnaubt sie ab wärend ich mich endlich in den Sattel schwinge und gemütlich den Weg Richtung Dorf folge.

Wie jedes mal wenn ich mit Sirina ausreiten bin genieße ich die frische Luft und die sanften Geräusche des Waldes.
Wen ich könnte wäre ich öfter hier.
Vorsichtig strecke ich meinen Arm nach oben und streiche die Blätter und einige Zweige über mir.
"Hättest du lust auf einen kurzen Galopp kleine?" Frage ich das Tier grinsend und schnaubend wirft sie ihren Kopf hoch.
Lachend drücke ich ihr sanft meine Schenkel in den Bauch und schon springt sie in einen federnden Galopp ein.
Deshalb liebe ich das Pferd. Sie ist keineswegs ungeduldig und nur auf Geschwindigkeit aus, sondern ist bedacht darauf uns wieder gesund zurück nach hause zu bringen.
Kurz vorm Dorf bremse ich sie wieder und gemütlich schnaufend trabt sie durch das große Steintor.
"Ah! Wenn das nicht der junge Prinz ist. Was führt euch her?" Begrüßt mich der Wirt und streicht Sirina sanft über den Hals.
"Ich hatte lust auf einen kleinen Ausritt, jedoch suche ich auch einen meiner Bediensteten. Habt ihr zufällig einen jungen Mann auf einem schwarzen Hengst, mit silberner Schlossrüstung gesehen?" Frage ich ihn freundlich und ziehe kurz fester an den Zügeln als Sirina plötzlich beginnt nervös hin und her zu tänzeln.
"Ja tatsächlich. Wunderschönes Tier hatte er da. Er ist erst vor wenigen Augenblicken wieder aufgebrochen." Erzählt er mir und lächelnd bedanke ich mich.
Kaum muss ich etwas tun ehe Sirina in einem untypisch schnellen Galopp Richtung Schloss zurück rennt.

[...]

Schon von weitem erkenne ich die Unruhe die im Schloss herrscht. Im Stall randaliert ein, noch immer gesattelter, Wildfang der sich kaum von Manu bändigen lässt.
"Was ist hier los?"
Erschrocken springe ich von meinem Pferd und nähere mich dem schwarzen Ungetüm.
Sirina wird sofort von einem weiteren Stallburschen übernommen wärend Manu und ich den Hengst so langsam beruhigen können.
"Wo ist dein Herr?"
Beruhigend streiche ich dem Friesen über den Kopf und ich meine seine Augen unruhig funkeln zu sehen.
Soweit ich weiß haben Sebastian und Wildfang ebenfalls so eine tiefe Verbindung wie Sirina und ich.
"Gut dass du da bist Patrick! Sebastian kam gerade mit ihm zurück als er plötzlich,ohne ersichtlichen Grund, von zwei Wachen vom Pferd gezerrt wurde!" Klärt mich Manu auf und erschrocken weiten sich meine Augen.
"Wo ist er!?" Panisch blicke ich mich um und stürme ohne eine Antwort zu erhalten ins Schloss.
"Mutter? Vater?" Außer Atem finde ich meine Eltern im Ballsaal und besorgt kommt meine Mutter auf mich zu.
"Was ist denn mit dir passiert?"
Besorgt legt sie mir eine Hand auf die Stirn, die ich nur ungerührt wegschlage.
"Manuel hat mir gerade gesagt, dass Sebastian von Wachen mitgenommen wurde! Was ist los!?"
Die Verzweiflung und die Angst um ihn ist in meiner Stimme kaum zu überhören und skeptisch guckt sich das Königspaar an.
"Mein Sohn. Der Küchenjunge wurde bei Schwärmereien für einen anderen Jungen gehört. So eine gottverachtende Liebe hat in unserem Land nichts zu suchen."
Autsch.
Schmerzhaft spüre ich einen Druck in meiner Brust aber versuche mich weitgehendst ungerührt.
"Wo ist er?" Frage ich von der Kälte in meiner Stimme selbst erschrocken und starre meinen Vater an.
"Im Kerker."
Knappe Antwort, aber mir solls recht sein. Sofort renne ich die Stufen hinunter, laufe hier und da gegen ein paar Wachen und wiederum gegen eine unserer Bediensteten.
"Es tut mir leid." Entschuldige ich mich sofort und helfe der Dame wieder zurück auf die Beine.
"Was ist den los Prinz Patrick? So durch den Wind habe ich sie ja noch nie gesehen." Fragt sie besorgt und klopft sich den Staub von ihrem Kleid.
"Tut mir leid aber ich muss dringend weiter."
Schnell drücke ich mich an ihr vorbei und renne weiter den Gang entlang.
Eine einzige Wache steht vor der Tür zu den Zellen.
"Lass mich sofort hinein!"
Wahrscheinlich gleiche ich gerade einem fauchenden Kätzchen aber ich bin noch immer der Prinz!

"Gott Sebastian! Dir geht's gut!"
Verzweifelt umklammere ich seine Hand wärend seine andere eine der Gitterstäben umschließt.
"Es tut mir so leid Patrick."
Traurig blickt er mich an und drückt fest meine Hand.
"Schon gut. Ich krieg das schon wieder hin. Keine Sorge."
Im Gegensatz zu meinem versprechen stark zu bleiben entflieht mir nun doch ein Träne und liebevoll wischt sie mir der größere weg.
"Wein nicht Liebster. Bitte..."
Verzweifelt legt er eine Hand an meine Wange und schniefend ich die meine auf seine.
"Lass uns abhauen."
Verwirrt schaut mich der dunkelblonde an wärend ich nur meinen Kopf fester gegen seine Hand drücke.
"Hier werden wir unser Lebsttag nicht glücklich!
Bitte. Im Nachbarland bauen wir uns ein neues Leben auf. Als normale Bauern. Da gibt es kein Recht wer wen zu lieben hat!" Erkläre ich ihm verbissen und wieder entwischt mir eine Träne aus dem Augenwinkel.
"In Ordnung..."
"In Ordnung?" Flehend gucke ich ihn an.
"In Ordung."
Ein lächeln schleicht sich auf mein Gesicht und wie von selbst legt sich meine Hand an seine Wange.
"In Ordnung."








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1257 Wörter nur im Os! (also ohne dem Quatsch hier unten XD)

Ich weiß nicht warum aber ich liebe so Mittelaltergeschichten von Palinside.
Irgendwie passt das zu dem Pairing. ♡.♡

Viel Spaß meine Alpakas! :)

Palinside OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt