Haphephobie/Berührungsangst

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Vor ab;
Ich habe weder mit Hapephobie-Erkrankten zu tun noch habe ich mich über die Krankheit erkundigt.
Daher kann es sein, dass folgender Os total überspitzt ist oder, im Gegenteil, sogar untertrieben.

Also übertreibt nicht, falls etwas nicht so stimmt/völlig falsch dargestellt wird.

Es ist nur ein Os!

Viel Spaß! :)
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Gähnend dreht sich Rewi auf die andere Seite, öffnet müde seine Augen.
Die Schalosien sind noch immer, mehr oder weniger, geschlossen weshalb es in seinem Raum angenehm dunkel ist. Noch dazu schwirrt eine angenehme, süße Brise durch sein Zimmer, ausgelöst durch das gekippte Fenster und seiner offenen Zimmertür.
Noch etwas schlaftrunken schiebt er sich seine Decke vom Körper, schnappt sich nebenbei noch sein Handy vom Nachtschrank.
Schwerfällig schwingt der Blonde seine Beine über die Bettkante gähnt erneut herzhaft bevor er sich erhebt und nur in Unterwäsche und Shirt aus dem Schlafzimmer schlürft, immer der Nase und dem süßen Geruch nach.

"Morgen" Lächelt der kleinere der beiden warm wärend er den, anscheinend, letzten Pfannkuchen auf eines der Teller legt.
Davon kommt also der süße Geruch!
Zufrieden heben sich Sebastians Mundwinkel ehe er seinen Freund ebenfalls mit einem 'Morgen' begrüsst.
Patrick plaziert beide Teller am Tisch wärend Rewi wiederum die Kaffeetassen von der Theke holt, sich schlussendlich gegenüber seines Freundes setzt.
"Wollen wir heute wieder weiter machen?"
Aufmerksam beobachtet Sebastian den Brünetten, scannt jede Reaktion.
Gerade wollte Palle den ersten Bissen nehmen, lässt jedoch wieder die Gabel sinken, blickt etwas gequält auf seinen Teller.
"I-ich ähm... also heute? Also...-"
Seufzend unterbricht der größere das gestotter seines Partners, steht von seinem Stuhl auf und hockt sich vor diesen.
"Palle" Beginnt er sanft, sucht den Augenkontakt zu dem Brünetten.
"Wir machen langsam ok? Sobald es zu viel wird, sagst du es einfach und ich geh wieder weg. Wie immer.
In den letzten Wochen hast du doch gute Fortschritte gemacht." Redet er liebevoll auf seinen Freund ein, hält den halben Meter Abstand zu diesem aufrecht. Nur zögernd stimmt der ältere zu, knetet unruhig seine Hände wärend er den, achso interessanten, Boden betrachtet.

Nach dem, nun doch etwas angespannten Frühstück, seitens Palle, sitzt dieser nun, wie fast jeden Tag, auf der einen Seite der Couch wärend Rewi auf der anderen Seite seinen Platz einnimmt.
"Ok. Ich mach langsam damit du dich wieder daran gewöhnst. In Ordnung?" Fragt er den kleineren und unwohl nickt dieser ehe er seinen Blick hebt und fixiert den größeren beobachtet.
Langsam rutscht der Blonde etwas an den älteren ran, wartet geduldig bis dieser wieder ein Zeichen gibt. Immer weiter geht das Spielchen, bis Rewi nur noch eine Armlänge von dem Braunhaarigen entfernt ist.
Langsam legt der größere seine Hand in die Mitte der beiden, beobachtet wie Patrick zögernd eine Hand aus seinem Schoß hebt.
"Wie immer Palle. Ganz langsam und nur so lange wie du willst." Haucht Rewi sanftmütig, beruhigend.
Er freut sich jedesmal, wenn sie an Palles Erkrankung arbeiten. Das ist die einzige Möglichkeit seinen Freund berühren zu können, selbst wenn es nur händchenhalten ist.
Kurz vor seiner Hand hält Paluten inne, schließt kurz seine Augen und atmet tief durch.
Anstatt wie jedesmal auf ihre Hände zu blicken, sucht er stattdessen Rewis Blick. Scheint wohl etwas neues auszuprobieren wollen.
Natürlich erwidert Sebastian Patricks Blick, versinkt geradezu in den Braunen Augen seines Gegenübers.
Sanft spürt er die Wärme die sich von seiner Hand ausbreitet, bricht aber den Blickkontakt nicht ab.
Palles Hand liegt nur gehaucht auf seiner und ist kaum zu spüren, trotzdem will es Rewi riskieren.
Beruhigend blickt er in die verängstigten Augen seines Freundes, versucht dessen Ängste etwas zu verringern.
Sachte bewegt er seine Hand unter Palles, dreht sie vorsichtig um. Nur langsam schließt er seine Finger um die etwas kleinere Hand in seiner, beruhigt den älteren noch immer mit seinem Blicken.
Tatsächlich wird der Druck seiner Hand leicht erwidert und noch dazu rutscht Palle näher! Selbstständig!
"Ganz ruhig." Haucht der jüngere sanft, unterdrückt seine Aufregung und die Freude in ihm.
Er hätte nicht gedacht, dass sein Freund heute einen so großen Fortschritt macht!
Liebevoll streicht sein Daumen über den Handrücken des Brünetten, lächelt diesen stolz zu.
Palle erwidert das Lächeln nur zaghaft, schämt sich wie jedesmal so große Angst zu haben, aber heute will es es beweisen! Seinen Freund wirklich stolz machen und ihn strahlen sehen!
Nochmal rutscht er näher, diesesmal etwas weniger aber dafür löst er seine zweite Hand, die sich krampfhaft an seine Hose klammert.
Nun ist kaum noch eine halbe Armlänge zwischen dem Paar.
Palle ist heiß und kalt zugleich, die Panik in ihm ist nach wie vor groß, genauso wie die Angst und der Wunsch einfach abzuhauen. Trotzdem bleibt er. Er will Rewi stolz machen, ihm seinen größten Wunsch erfüllen.
Wieder atmet er tief durch, ignoriert sein gezitter und hebt zögern seine freie Hand, legt diese sanft an Rewis Wange.
Er spürt das erste mal fremde Haut unter seinen Fingern. Warm, weich, etwas kratzig von den kleinen Bartstoppeln und trotzdem schön.
So nahe war er seinem Liebsten noch nie gewesen und er ist unendlich stolz auf sich.
Doch die Tatsache, dass er noch immer panische Angst vor ihm hat, wird sich in nächster Zeit kaum ändern. Es wird Monate dauern bis er sich Rewi vollends hingeben kann. Sich berühren lassen, küssen, jederzeit, überall an seinem Körper.
Aber er hat es sich schon vor Wochen geschworen.
Wenn es soweit ist, wird er ihm gehören. Ganz.
Nochmal überwältigt Palle eine Welle der Angst, lässt ihm den Kopf senken und die Augen zukneifen.
Nein! Er macht keinen Rückzieher!
Leicht spürt er die vorsichtigen Bewegungen seines Freundes, wie dieser seinen Oberkörper nach vorne lehnt.
Gleich wird es passieren.
Fast automatisch zieht Palle seine Hand von Rewis Wange, schließt diese stattdessen um die des anderen. Paluten umklammert nun mit beiden Händen Sebastians Hand.
Plötzlich spürt er angenehme Wärme an seiner Wange, dann weiche Haut auf dieser und ab da geht alles ganz schnell und trotzdem unendlich langsam.
Sein Kopf wird angehoben, Wärme explodiert in seinem Bauch und Tränen beginnen aus seinen Augen zu quellen. Immer mehr verkrampft sich sein Körper, ungeheure Angst plagt ihn und umso intensiver spürt er Rewi.
Rewis Lippen auf seinen, dessen Hand in seinen, die andere an seiner Wange.
Überall wo er berührt wird, beginnt es zu brennen, heißes Blut strömt durch seinen Körper und im nächsten Moment scheint er zu erfrieren.
Seine Nägel krallen sich in Sebastians Hand und plötzlich ist alles anders.
Die Angst verpufft förmlich und auch der Widerstand seines Körpers. Seine Lippen öffnen sich einladend und nur die Tränen fließen weiter.
Er ist plötzlich so müde, erschöpft. Sein Körper brennt wie Feuer wärend er scheint zu gefrieren.
Sanft spürt er wie seine Lippen freigegeben werden, sein Kopf nun nichts mehr hält.
Ohne Widerstand fällt dieser nach vorne, genauso wie der Rest seines Körpers.
Ohne auch nur etwas Kraft kippt er an Rewis Brust, kann noch nicht mal seine Augen öffnen.
Es ist plötzlich so still und unendliche Leere reißt Patrick in den Schlaf.







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Nein! Er ist nicht gestorben! ._.
Panikattacke.

(ca. über 1100 Wörter)

Viel Spaß meine Alpakas! :)

Palinside OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt