Eiskönig

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Fasziniert strich der Brünette durch das weiße Fell des Schneehasen, ließ diesen an seiner Hand schnuppern.
Es kam selten vor, dass fremde Lebewesen sich in dem Palast verirrten und immer wieder nahm Patrick es mit Freuden zur Kenntnis. Natürlich schmerzte es, denn leider durfte kein Wesen die eisernen Mauern wieder verlassen. Somit hatte sich auch dieses kleine Tier sein Schicksal besiegelt.
Mit einem mal schreckte das Kaninchen auf, richtete seine Ohren nach oben und begann wild durch die Luft zu schnuppern. Kaum außer Sichtweite war das Gebell der Höllenhunde zu vernehmen, die donnernden Krallen auf dem Eis.
Die verzweifelten Schreie des kleinen Wesen hätten wohl Mark und Bein erschüttert, wäre es nicht schon so oft passiert. Nichtsdestotrotz erinnerte es Patrick erneut daran, was für ein kalter, ekelhafter Ort es hier war. Zu gerne würde er das weiche Himmelbett zu seinem alten Strohlager machen, im Winter beinahe erfrieren anstatt eingesperrt in einem großen Schloss.
Das einzige, dass ihn hinderte war ohnehin sein Gemahl. Nicht nur, dass er ihn nicht gehen lassen wollte, nein. Zu allem überfluss hatte er einen Monat nach der Entführung begonnen Gefühle für das Ekel zu entwickeln.
So zu sagen... er liebte ihn.
Am Anfang war Sebastian widerlich, kalt, ein Egoman mit blauem Blut. Trotzdem begann, durch Patrick, sein Herz zu taun und immer mehr Liebe für diesen zu empfinden.
Leider entwickelte sich dabei auch noch die Angst vor dem Verlust dessen... deshalb starb auch jedes Wesen, das auch nur in die Nähe des Schlosses kam.

Tief atmete der Brünette durch, strich sich die Flocken von dem blauen Umhang ehe er zurück ins Schloss trat. Mit einem Nicken begrüßte er die eisernen Diener ehe er über die Treppen nach oben schritt.
Natürlich rechnet er mit einer Abweisung, trotzdem versuchte er sein Glück, drückte die schwere Tür auf.
"Sebastian?" Fragte er in den hellen Raum, erblickte seinen Freund, Ehemann oder wie auch immer mit einem seiner obersten Ritter.
Mit einer Bewegung wurde dieser weggeschickt, stattdessen wendete sich der größere seinem Liebsten zu, empfing diesen mit einem leichten Lächeln.
"Ist irgendwas?"
"Ja. Nein, also... ich wollte nur zu dir." Erklärte der Brünette sein Anliegen ehe er sich auch schon an den Jüngeren schmiegte.
"Ich weiß ich wiederhole mich... aber könntest du die Tiere leben lassen? Gerade musste ich erst wieder zusehen wie Isec und Libra einen wehrlosen Hasen zerfetzten. Dich stört es nicht aber es tut wirklich weh die Schreie zu hören." Flehte er leise, strich über den Hals des Größeren wärend dieser ebenfalls seine Hände über den Körper des anderen gleiten ließ.
Wie die letzten beiden male erwiderte er nichts, genoss lediglich die Nähe des anderen.

"Es kann nicht so weiter gehn." Hauchte der Brünette leise wärend er seine Hand über die Wange seines Gemahlen streichen ließ.
Angenhem warm umschloss ihn die Decke und der bekannte Geruch versuchte ihn immer mehr in den Schlaf zu reißen.
Sebastian neben ihm schlief tief und fest, lächelte beinahe verträumt.
Schmerzlichst versuchte sich Patrick aus dessen Fängen zu befreien, suchte die wärmste Kleidung zusammen ehe er leise den Schlafsaal verließ.
Sein Weg führte ihn geradewegs zu den Stallungen mit den Schneepferden. Weiße und schwarze Tiere schlummerten zufrieden in ihren Boxen, nur Patricks Stute wendete sich dem Fenster zu, wieherte freudig als sie ihren Besitzer erblickte.
Normalerweise würde er sie herzlich begrüßen, jedoch schmerzte es zu sehr weshalb er sie einfach herausholte, das weiße Leder anlegte und sich in den Sattel schwang.
"König?" Gähnend stieg einer der Stallburschen aus dem Heuboden, blickte verwirrt auf das gesattelte Pferd.
"Es ist alles gut. Ich möchte nur einen kleinen Ritt um den Kopf frei zu machen." Erwiderte der Brünette sanft wärend die Stute langsam voran schritt.
"König Sebastian sagte, sie dürfen nicht alleine weg." Erklärte der blonde Junge kleinlaut aber wieder lächelte Patrick nur sanft.
"Schon gut. Er schläft."
"Netter versuch."
Erschrocken wendete sich der Brünette nach vorne, zog grob an den Zügeln ehe die Stute zickig den Kopf hoch warf
"Basti... ich... ich wollte doch nur ausreiten." Beruhigte er seinen Gemahl, der sanft seine Hand um die weißen Lederzügel schloss.
"Du hättest es mir sagen können." Erwiderte dieser leise ehe weiter entlang des Pferdes schritt, auf Patricks Höhe anhielt.
Sanft zog er am am Stoff der weißen Hose, symbolisierte dem Brünetten so abzusteigen.
Sofort schlossen sich ihre Arme um den jeweils anderen ehe der Jüngere sanft zu sprechen begann.
"Ich hab nachgedacht... ich werde kein Tier mehr töten lassen. Aber als Gegenzug... bleib bei mir." Bat der Größere und kaum merklich nickte der Brünette.







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Motivation einer Backkartoffel. ._.

Aber hey!
Ich hatte gestern theoretische Führerscheinprüfung und hab sowohl Grundwissen als auch B bestanden! :D

Viel Spaß meine Alpakas! :)

Palinside OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt