Perlenzauber

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Paluten

Schwerelos schweben die Perlen über mein Haupt, werden einzig und allein von meiner Hand gelenkt, die immer wieder sanfte Kreise zieht.
Ein leichter Schleier aus weißem Funkel bildet sich hinter den einzelnen Perlen und lässt so deren geringe Flugbahn ein Stück weit verfolgen.
Zufrieden lasse ich sie kleine Kunststücke vollführen oder mal schneller, mal langsamer Bilder nachbilden.
Seufzend senke ich meine Hand wieder, lasse die Perlen zurück in ihre Schattule gleiten.
Irgendwie ist es doch doof.
Nur ein Hauch von Magie und ich würde verbannt werden, trotz dem Prinzen Status.
Solcher Zauber ist doch ohnehin verboten, also warum spiele ich denn überhaupt noch daran herum?
Natürlich... es beruhigt mich, ist schön mit anzusehen aber wiederum, ein falscher Befehl meinerseits und ich würde auffliegen.
Bedrückt sinke ich tiefer in die Kissen, atme den Geruch meines Verlobten ein wärend ich mein Gesicht darin vergrabe.
Niemand weiß von meiner Fähigkeit, aber nicht nur das schweben lassen der Perlen zählt dazu. Nein. Mithilfe von ihnen kann ich genauso Verwundete heilen und manches unmögliche möglich machen.
Tief atme ich durch, hole meine Glücksperle aus meiner Tasche, halte diese zwischen Daumen und Mittelfinger und blicke einfach nur in das klare weiß von ihr.
Meine Mutter hatte sie mir damals geschenkt, von ihr hatte ich auch den Zauber geerbt aber leider... wurde sie, wegen mir, hingerichtet.
Durch einen blöden Unfall wurde ich von einem der Ritter verletzt und wäre verblutet hätte sie mich nicht gerettet, in aller Öffentlichkeit.
Nur wegen Sebastian, der Prinz und mein Verlobter, lebe ich jetzt noch.
Ich galt durch die Heilung als verdorben und infiziert aber nur wegen ihm, seiner hartnäckigkeit, ist es mir erlaubt weiter zu leben.
Als sein Gemahl.
Ich hatte im Endeffekt kein Mitspracherecht ob ich ihn heiraten wollte oder nicht, aber ich wäre dumm wenn ich die Vermählung mit einem Prinzen ablehnen würde und er ist doch auch ganz nett.
Die Zeit mit ihm ist nun wirklich nicht so schlimm wie angenommen, nur die Küsse seinerseits sind etwas ungewohnt aber ansonsten bin ich gerne in seiner Nähe.
Leise höre ich wie mein Name gerufen wird und sofort lasse ich meine Perlen in der Kommode mit dem Schmuck verschwinden.
"Ja?"
Schnell lege ich die Kaminrote Decke über meine Beine und richte mein weißes Hemd ehe auch schon die Tür zu unserem Schlafgemach geöffnet wird.
"Was tusts du denn?" Fragt Sebastian aufmerksam und streift sich das Kettenhemd von den Schultern. Er war wohl gerade beim Kampftraining, das mir verwehrt bleibt. Ich selbst werde höchstens für den Kinderdienst genommen aber um ehrlich zu sein... ich könnte nie einen Menschen verletzen oder gar töten, also kommt mir die Arbeit mit den Kindern nur zu gunsten.
"Hab nur etwas nachgedacht." Lächel ich wärend mein Verlobter grinsend auf unser Bett steigt, mich mit einem kurzen Kuss begrüßt.
"Ich hoffe doch über mich." Meint er gespielt hochnäsig und drückt mich rücklings zu Bett.
"So arrogant wie eh und je mein Liebster." Necke ich ihn kichernd und schnaubend richtet er sich auf, blickt aufmerksam zu mir herab ehe er eine Augenbraue hoch zieht.
"Du solltest dich bald herrichten." Rät er mir und diesesmal bin ich es, der ihn vetwirrt anblickt.
"Warum?"
"Das Königspaar des Nachbarlandes kommt um eine Vereinigung zu unterzeichnen. Wir, also mein Verlobter und ich, sollen auf Wunsch meines Vaters auch anwesend sein."
Genervt streiche ich mir über die Augen ehe ich einen Schatten über mir ausmache und diese wieder öffne.
"Ich weiß doch, dass du lieber mit mir alleine sein würdest." Schmunzelt Sebastian und streicht sanft über meinen Bauch, spielt am Rand meines Hemdes herum.
Sofort drücke ich seine Hand weg und blicke kurz böse auf.
"Bis zur Hochzeit musst du dich wohl oder übel noch gedulden."
Murrend drücke ich mich unter ihm hervor, streiche die weiße Seide glatt ehe ich mir meine Hose nehme.
Sebastian ist häufig etwas zu direkt und dass er mich will, beweist er leider viel zu oft. Ich bin einfach noch nicht bereit aber spätestens in der Hochzeitsnacht dürfte ich es ihm wohl oder übel nicht mehr verwehren, so sehr ich mich auch schämen würde mich frei unter einem anderen Mann zu zeigen.
"Ich erwarte dich im Thronsaal Liebster." Haucht Sebastian mir sanft ins Ohr wärend er sich an meinen Rücken schmiegt und mir einen sanften Kuss auf dieses haucht.
Leicht nicke ich wärend ich die Tür wieder zuschlagen höre und seufzend durch das Fenster in die aufgehende Sonne blicke.
"Prinz Patrick? Wir kleiden sie nun ein." Vernehme ich die zarte Stimme einer der Bediensteten und nicke abwesend.
Wie jedesmal, kurz bevor ich das Gemach verlasse, hänge ich mir meine Perlen um den Hals, ich weiß im Endeffekt ja doch nie, wann ich sie gebrauchen kann.








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Die Idee würd ich irgendwie gerne in ne FF umwandeln aber schlussendlich würd ich es doch sowieso wieder löschen. XD

Viel Spaß meine Alpakas! :)

Palinside OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt