Geteilte Federn

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Gähnend öffnete Patrick seinen Balkon, streckte seine Flügel in die angenehme Herbstluft und genoss die warme Brise der ersten Sonnenstrahlen.
In ihrem Dorf herrschte bereits reges Treiben. Die Märkte sind befüllt, Kinderlachen dröhnte aus allen Richtungen, Musik klingelte in seinen Ohren und lächelnd beobachtete der Brünette die bunte Bewegung unter ihrem Baum.
Sein Vater, das Oberhaupt der Waldengel, war mit seiner Frau ebenfalls am Marktplatz und glücklich winkten sie ihm zu.
Patrick beobachtete wie sie in Richtung des Festplatzes gingen und verwirrt kräuselten sich seine Augenbrauen.
Es war doch kein Fest geplant, oder?
Seine schönen braunen Flügel falteten sich hinter ihm zusammen, zuckten vor Erwartung und interessiert lehnte er sich gegen den Balkonrand. Seine Eltern weihten ihn immer über Feste ein.
"Meine lieben Freunde!" Begann sein Vater, riss so die Aufmerksamkeit aller auf sich.
"Der Herbst hat uns nun endlich getroffen und mit großer Freude fiebern wir nun, den wenigen Wochen bis zu Patricks 18. Geburtstag, entgegen!"
Ach darum ging es. Sein 18. Geburtstag. Seine Volljährigkeit. Entspannt lehnte er sich weiter gegen das Geländer, lauschte seinem Vater.
"Es wird ein Fest geben! Ein großes Fest! Klans aus der ganzen Welt wurden eingeladen. Vom Wasser, über die Wüste, über die Berge. Von überall werden junge Engel kommen, junge Alphas! Beginnt zu trainieren um die Hand meines schönen Jungen im Winterturnier zu gewinnen!" Lachte der Chief, breitete seine buntgeschmückten Federn aus ehe es seine Frau ihm glücklich gleich tat.
Patricks hingegen plusterten sich nur geschockt auf.
Was!?

[...]

"Vater!? Bitte sag mir, dass das ein Witz war! Was für ein Turnier um meine Hand? Ich dachte ich dürfte aus Liebe wählen!?" Stotterte der junge Omega als er die Treppen hinunter rannte, seine Eltern an der Tür abfing.
"Es tut mir leid Liebling. Natürlich durftest du aus Liebe wählen, dass darfst du noch immer. Bis zum Turnier." Seine Mutter lächelte, lehnte eine Hand gegen Patricks Schulter.
"Mein Junge, du bist fast 18 Jahre und hast noch immer keinen Partner gewählt. Wir müssen an unseren Klan denken und du als neues Oberhaupt brauchst ein starkes Alpha an deiner seite." Nickte sein Vater freundlich und kopfschüttelnd warf sich der Junge an ihn.
"Bitte Vater."
"Du hast noch Zeit Patrick und wenn nicht nutze das Turnier zum kennenlernen. Vielleicht ist dein Alpha einer unter ihnen? Wenn es nicht so ist... wird es der Gewinner des Turnieres sein."
Der Brünette nickte nur mit hängenden Flügeln.

[...]

"Meine Lieben Gäste, Herzlich willkommen im Wald von Folanra!" Begrüsste der Chif die verschiedenen Engel und ließ alle laut jubeln.
Zu Patricks erstaunen hatte sein Vater nicht gelogen. Es waren tatsächlich Engel aus der ganzen Welt gekommen.
Sein eigener Klan hatte dunkle, braune Flügel, die Bergengel Weiße und weiß gesprenkelte, der Wüstenklan Beige und die aus dem Dschungel waren bunt gemischt, von rot über blau und grün.
Sowas hatte der junge Omega noch nie gesehen. So viele Engel, so viele verschiedene Engel!
Tatsächlich zog ihn aber der Bergklan am meisten an. Mit ihrem weißen Gefieder stachen sie am meisten heraus und fasziniert beobachtete der Omega jeden einzelnen von ihnen.
Die meisten hatten reine weiße Flügel, andere hatten schwarze Tupfen - fast wie Schneeeulen und nur einer von ihnen hob sich tatsächlich ab. Seine Flügel waren weder weiß noch sonst irgendwie auffällig.
Nicht, dass sie nicht schön wären!
Ihre Farbe war dunkler als die seiner Gleichen, fast schwarz über grau und zur Spitze hin immer heller. Sie waren groß. Eindeutig die Flügel eines Alphas aber irgendwas sagte Patrick auch, dass dieser Engel dort falsch war.
"Mein Junge?"
Erschrocken zuckte der Brünette mit den Flügeln, ließ die darin geflochtenen Perlen und Edelsteine schimmern. Entfernt bemerkte er das ehrfürchtige Tuscheln unter den Gästen.
Mit dem Kopf schüttelnd sah er zu seinem Vater auf.
"Die Ansprache ist fertig und einige der Alphas haben um ein Gespräch mit dir gebeten." Lächelte seine Mutter stolz und schüchtern sah Patrick in die Menge.
Ein Alpha, aus dem Wüstenklan, bot ihm eine Hand und freundlich nahm er diese an.
Er konnte die Zeit wirklich nutzen um sich etwas zu unterhalten.

[...]

"Vielen Dank aber ich denke ich brauche kurz eine Pause." Lehnte der Omega einen Engel aus dem Dschungel ab ehe er vorsichtig durch die Massen schlich, sich aus dem Hauptgeschehen entfernte.
Laut atmete er durch. Der größte Teil der Alphas war nett, nur wenige unter ihnen waren etwas zu mutig und schossen sich bereits selbst aus dem Turnier aus.
So wirklich wohl fühlte sich der dunkle Engel aber trotzdem mit keinem von ihnen.
Sehnsüchtig sah Patrick zu den Sternen über seinem Kopf.
Ob seine Liebe wirklich irgendwo da draußen war?
"Hallo?"
Springend wandte sich der Brünette der Stimme zu, zog seine Flügel hoch ehe er sie wieder fallen ließ.
"Ach du bist es nur." Beruhigte er sich und lächelte leicht.
"Ich?" Fragend lehnte weiße Engel seinen Kopf zur Seite ehe sein gegenüber verstand was er sagte und seine Nase erröten ließ.
"I-Ich meine ich habe dich vorhin gesehen. Am Anfang. Deine Flügel vielen mir besonders auf." Stotterte der Kleinere und verwirrt wandte der Blonde seinen Kopf zurück.
"Meine Flügel vielen dir auf?" Fragte er zweifelnd nach und sofort nickte Patrick ehe der Fremde lachte.
"Das ist seltsam. Für gewöhnlich übersehen mich die meisten."
"Wieso?" Ehrliche Verwirrung spiegelte sich in Patricks Frage und fasziniert beobachtete er den Verlauf der Färbung.
"Sie sind langweilig, nicht rein. Eben ein Mischling." Zuckte der Fremde mit den Schultern und blinzelnd sah der Brünette ihn an.
"Vater aus dem Waldklan und meine Mutter aus den Bergen." Erklärte er sich.
"Also ich finde sie tatsächlich faszinierend." Gestand Patrick.
"Sie sind anders und dieser Verlauf ist wunderschön. Also wenn jemand langweilige Flügel hat, dann sind wir es. Unsere Flügel gleichen sich alle. Keine Sprenkel, keine bunten Farben." Seufzte der kleinere und sah selbst nach hinten.
"Deswegen auch die Perlen und Steine."
Patrick sah wieder zu seinem gegenüber auf und begann leicht zu Schmunzeln.
Unbewusst hatte der Blonde begonnen seine Flügel auszubreiten, präsentierte sich vor dem jungen Omega während er schüchtern lächelte.
"Wie heißt du eigentlich?"
"Sebastian. Du?" Mit gesenkten Flügeln trat der Blonde neben ihn, sah ihn aufmerksam an.
"Patrick."
"Nun Patrick... darf ich dich um diesen Spaziergang bitten?"








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Und wieder am Fanatsy hängegeblieben meeep... ._.

Es sollte davon noch eine Fortsetzung geben. Vielleicht. Wenn ich Lust hab. ._.

Btw. weiß jeder wat Omegaverse is'? So Mpreg und so? Knoten ect? ._.

Viel Spaß meine Alpakas!

Palinside OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt