Partynacht

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Paluten

Jeder der mich kennt, wird wohl wissen, dass ich einer der größen Partymuffel bin.
Natürlich... ab und an ist etwas trinken mit Freunden ganz lustig... trotzdem bevorzuge ich eher meinen Computer oder ein paar Kuschelstunden mit Rewi.
Nichtsdestotrotz habe ich mich heute überreden lassen und bin ihm zu liebe mit zum Club. Schlussendlich stehe ich schon seit gut zehn Minuten allein herum weil Sebastian meinte draußen auf einen Kumpel zu warten. Erfroren wie ich bin bleibe ich lieber drinnen, warte stattdessen an der Bar auf ihn.
Nach wie vor starre ich leicht deprimiert, eher gelangweilt auf mein beinahe leeres Glas, mustere die Schrift darauf.
Leicht schrecke ich auf als sich plötzlich eine Hand neben mir auf den Thresen legt. Wahrscheinlich nur ein Typ der 'nen Trink will...
Wenn Basti hier wäre, hätte ich wenigstens einen zum reden... aber noch immer steht er, wahrscheinlich, draußen und wartet auf Andre, Andreas oder was weiß ich wie der heißt.
"Warum so ganz allein?" Schnurrt plötzlich eine tiefe Stimme, lehnt sich weiter zu mir hervor.
Desinteressiert ignoriere ich den Typen und dessen Alkoholfahne.
"Komm schon... nicht so abweisend." Versucht er es erneut, belustigter ehe ich mich anspanne, seine Hand plötzlich auf meiner Hüfte liegt.
Verdammt Sebastian! Arsch her. Sofort!
"Kein Interesse. Ich hab 'nen Freund." Lehne ich bissig ab und riskiere nun doch einen kurzen Blick. Pechschwarze Haare, dunkelgrüne Augen und verdammt groß. Na gut... Vielleicht etwas größer als Rewi aber wesentlich muskulöser!
"Macht doch nichts. Allein herum zu sitzen ist doch langweilig, und ein kurzer Tanz doch bestimmt kein Seitensprung." Überzeugt er mich, versucht es zumindest wärend er noch näher heran rückt, seinen Oberkörper gegen meinen Rücken lehnt.
Verdammt... erschrocken halte ich die Luft an als er mich an sich zieht, seine Arme sich um meine Taille legen. Hat der ernsthaft 'nen Ständer!?
Unter Umständen, wenn es Rewi wäre, würde ich ihm eiskalt in den Schritt packen, aber bestimmt keinen Fremden!
"Ein Tanz. Nicht mehr." Stelle ich stotternd klar, versuche mich so etwas von ihm zu entfernen ehe er auch schon wieder mein Handgelenk packt und Richtung Tanzfläche zerrt.
Basti... komm doch endlich herein.
Charmant lächelnd legt er seine großen Hände auf meine Hüfte, schiebt ohne zu zögern seine Daumen unter mein Shirt.
Noch hatte ich etwas Abstand zwischen uns, wäre aber nicht noch die tanzende Menge um uns herum. Grob stößt mich jemand von hinten und gerade so schaffe ich es noch meine Hände zwischen uns zu drücken.
Jedoch scheint mein unfreiwilliger 'Aufriss', oder eher ich bin sein Aufriss... die Situation falsch einzuschätzen. Schlingt seine Arme noch etwas fester um meine Hüfte und den anderen um meinen Rücken, drückt mich an sich.
Ehe ich mich versah war er mir viel näher gekommen als es mir lieb sei.
Staubtrocken konnte ich meinen Mund nicht öffnen und mit jeder Sekunde stieg meine Panik.
"Patrick!?"
Ruckartig werde ich nach hinten gerissen und zitternd mache ich einen Satz nach vorne.
"Sebastian!" Überglücklich erkenne ich meinen Freund, wie dessen Mimik einem Eisglotz Konkurenz macht.
Ohne nachzudenken lehne ich mich gegen den Größeren, merke wie sich jeder seiner Muskeln anspannt wärend ich meine Arme um seinen Nacken lege.
"Danke für's aufpassen auf MEINEN Freund." Knurrt der Dunkelblonde drohend ehe er besitzergreifend einen Arm um mich legt.
Meinen Blick hebe ich die ganze Zeit über nicht, drücke mich nur an Rewi und vergrabe mein Gesicht an seinem Hals.
"Zum Glück bist du da." Seufze ich zufrieden als ich merke, dass der schmierige Kerl weg ist, sich stattdessen die Muskeln meines Freundes wieder einigermaßen entspannen.
"Der Typ ist mir vorhin an der Bar zu nahe gekommen... er gab einfach keine Ruhe." Versuche ich es zu erklären ehe sich der Jüngere plötzlich zu mir lehnt, fest seine Lippen mit meinen versiegelt.
Nur kurz, besitzergreifend.
"Der ist noch immer da hinten und starrt dich an." Flüstert er und unsicher blicke ich ihm, nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, in die Augen.
"Tut mir leid aber... können wir gehn?" Frage ich kleinlaut und sofort nickt mein Partner, verschrenkt unsere Hände miteinander.

"Tut mir leid Rewi." Entschuldige ich mich geknickt wärend wir händchenhaltend zurück nach Hause trotten.
Der Schnee knirscht unter uns und immer wieder hört man laute Musik, die aus beinahe jedem Gebäude dröhnt.
Bin ich froh, wenn wir zurück im Wohngebiet sind.
Keine Discos. Keine Bars.
"Schon gut. Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen... ich mein... jeder Bi oder schwule Typ würd dich sofort mit nachhause nehmen wollen." Grinst mein Freund schief und schmunzelnd verdrehe ich die Augen.
"Der einzige der mich mit nach Hause nehmen darf, bist du.
Aber ohne Spaß. Du glaubst nicht wie eklig es ist die Pfoten von dem Kerl auf sich zu haben. Und die ganzen Bekloppen ohne Rücksicht schubsen mich noch hin. Zum Glück bist du noch rechtzeitig gekommen. Der hätte mich glatt ernsthaft geküsst." Ekel ich mich und kalt läuft mir ein Schauer über den Rücken, lässt mich leicht erschaudern.
"So weit kam's ja nicht.
Aber... die Nacht ist doch noch für uns beide jung. Zuhause entspannen, heißes Bad vielleicht?" Schnurrt Sebastian und zufrieden lächel ich.
"Mit dir? Immer doch."





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Joa... Palle würd doch wirklich jeder Typ mit nach Hause nehmen wollen. XD
Bin schon still... ._.

Viel Spaß meine Alpakas! :)

Palinside OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt