Hoffnungslose Liebe auf Ewigkeiten

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Rewinside

Fassungslos starre ich den Dämon vor mir an, wie dieser einfach zufrieden mit dem Blut der ermordeten Taube malt.
"Patrick, bist du verrückt!?"
Mit schnellen Schritten lasse ich mich vor einen meiner größten Feinde nieder, nehme den leblosen Vogel an mich.
"Wie kommt es dazu, dass ausgerechnet du zu soetwas fähig bist?" Knurre ich scharf wärend mich die glänzend braun-roten Augen amüsiert anstrahlen.
"Ach mein Lieber. Es gibt immer Dinge von denen andere nichts wissen und trotzdem, Glücklich waren wir doch." Lächelt der Brünette vergnügt, streicht sich das Blut von den Händen.
Wo er recht hat, hat er recht.
Bevor wir beide bei einem Autounfall starben, waren Palle und ich ein Paar, schon seit etwa einem Jahr.
Natürlich dachte ich nicht, dass es Leben nach dem Tod gibt, aber als ich dann tatsächlich vor den Himmelstoren gelandet war, wurde ich etwas besseren belehrt. Jedoch hatte ich bis dahin nicht geahnt, dass Patrick bereits seine Chancen zerstört hat, seine Seele bereits verdorben.
"Damit hat das alles hier nichts zu tun. Falls du es nicht weißt. Wir sind bereits tot. Lass die Lebenden in Ruhe. Sowohl Tiere als auch Menschen."
Sauer blicke ich ihn an ehe ich die Augen schließe und das leblose Tier nach oben schicke.
Bedrückt senke ich den Kopf, öffne langsam wieder meine Lider bevor ich erschrocken zurück weiche.
"Du liebst mich doch nach wie vor." Schnurrt der Brünette verführerisch, kaum Zentimeter von meinem Gesicht entfernt.
Trocken schlucke ich, versuche meine Fassade aufrecht zu erhalten.
"Und wenn schon. Wir leben in zwei verschiedenen Welten, Dämon." Murre ich abwertend und spucke förmlich das letzte Wort aus. Beleidigt zieht der kleinere eine Schnute, wie früher, lächelt kurz darauf wieder.
"Aber du liebst mich." Kichert er und zupft ohne mit den Wimpern zu zucken eine Feder aus meinen grau-weißen Flügeln.
"Aua! Bist du blöd!?"
Sauer verpasse ich ihm einen Stoß und grinsend lässt er sich gegenüber von mir auf der Wiese nieder. Leicht schwenkt er die Feder im Licht des Mondes, lässt sie so wie Eisen glänzen.
Beinahe sieht er wieder normal aus, wäre nicht die Tatsache, dass monströse Schwingen, mit schwarzen Federn bedeckt, seinen Rücken zieren.
Die Flügel der meisten Dämonen sind matt und tiefschwarz, jedoch sind Palles glänzend und mit einem leichten rotbraun Stich. Fast wie seine Haare.
"Dein Blick wird sich wohl nie mehr verändern, oder?"
Fragend legt der kleinere seinen Kopf schräg, lächelt entspannt wärend er meine Feder in beiden Händen hält, diese weiter dreht und wendet.
"Welcher Blick?"
Abfällig mustere ich meinen ehemaligen Freund, ohne zuzugeben, dass mich das Gerede etwas beunruhigt.
"Na dein Blick. Zwar sind deine Augen heller als früher aber trotzdem schaust mich nach wie vor so an. So... warm und... liebvoll."
Seufzend senkt Patrick den Kopf, blickt kurz darauf wieder auf.
"Wie schnell das alles gehen kann, nicht?" Lacht er leise, wendet seine Augen zum Mond empor.
"Was willst du mir hier unterstellen Patrick?" Frage ich skeptisch was dem Brünetten ein erneutes Kichern entlockt.
"Na was wohl? Ihr Engel redet doch sonst immer davon wie klug ihr seid und jetzt muss dir ein Dämon erklären was Liebe ist?"
Leise Lacht er auf, abfällig.
"Zeiten ändern sich und mit ihnen wir. Wir werden uns vergessen." Meine scharf und aus funkelnden Augen blickt der Brünette auf.
Tränen zieren seine Wangen wärend er seine Hände zu Fäusten ballt.
"Rede solange du willst aber es wird sich nicht ändern. Nicht jetzt und nicht in tausend Jahren. Wir wissen beide, dass dein Herz mir gehört und ich meines an dich verschenkt habe.
Hoffnungslose Liebe auf Ewigkeit."
Ruckartig richtet sich der Brünette auf, breitet seine Flügel aus ehe ein Blitz vom Himmel zuckt.
Wann zog ein Gewitter auf!?
"Patrick?..."
Zitternd wendet er mir den Rücken zu, streicht sich fahrig über sein Gesicht wärend ich vorsichtig aufstehe.
"Fass mich nicht an. Nicht jetzt und nie wieder." Faucht er ehe seine Augen beginnen gefährlich zu glühen. Rote Sprenkel vermischen sich mit dem tiefbraun seiner Iris wärend sich seine Zähne zuspitzen, fast wie bei einem Vampir.
"Du hast doch keine Ahnung von dem ganzen. Hast dich ja vorher auch kaum um mich gekümmert. Für's Bett war ich noch recht. Nicht wahr!?"
Sauer stampft der kleinere auf, tritt einen Schritt näher an mich heran.
"Was redest du da!? Patrick, was geht in deinem Kopf vor?" Frage ich ruppig und unsicher stolpert der Brünette zurück, richtet seinen Blick zu Boden.
"I-Ich weiß es doch selbst nicht. Ich will nicht mehr. Hau ab.
Hau einfach ab!"
Schreiend packt sich der Kleinere an den Haaren wärend immer wieder ein Schluchzer über seine Lippen rollt und so ungern ich es auch zugebe... mein Herz schmerzt unermesslich.
Unsicher trete ich einen Schritt zurück als sich der Wind verstärkt und beginnt schmerzhaft an meinen Flügeln zu zerren.
"Patrick...-"
"Verschwinde!"
Wütend schmeißt der Brünette einen Stein nach mir und erschrocken springe ich einen Schritt zurück.
"So ist es wohl besser." Murmel ich zur mir selbst und trotz dem ziehen im Bauch trete ich immer weiter von dem Kleineren weg.
Uns ist beiden bewusst, dass alles hoffen und Beten nichts mehr hilft.
Unsere Herzen sind verschenkt und unser Schicksal besiegelt.
Hoffnungslose Liebe auf Ewigkeiten.



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Endlich wieder ein Os fertig! :D

Hach... Minecraft Clash ist perfekt um Motivation für Palinside zu tanken. :3

Viel Spaß meine Alpakas! :)

Palinside OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt