Palinside Oneshots

Kampf

Rewinside

Schwer atmend reiße ich den Vorhang beiseite. Augenblicklich steigt mit der unangenehme Geruch von Blut und Medikamenten in die Nase und lässt mich beinahe niesen.
Links und rechts sind knapp nebeinander Betten aufgestellt, mal mehr und mal weniger Schwerverletzte Männer auf ihnen plaziert.
Sanitäter und Sanitäterinnen wuseln zwischen Betten und Schränken hin und her, versuchen ihr bestmöglichstes zur schnellen Genesung meiner Kameraden.
Ich selbst bin schon einige Male hier gelegen. Oft wegen Streifschüssen, doch jetzt bin ich wegen meinem Offizier, Freund und Liebhaber hier. Die Meldung hatte mich förmlich aus der Bahn gerissen und beinahe hätte ich einfach alles stehen und liegen gelassen um her zu kommen.
"Kelly!"
Mit schnellen Schritten gehe ich auf meine alte Freundin zu, schließe sie nur kurz in die Arme.
"Wo ist Palle?" Frage ich hektisch ehe sich ihr schmalles Lächeln verabschiedet, sie traurig zu mir aufblickt.
Verzweifelt schüttel ich meinen Kopf.
"Ist er...-"
Schluckend breche ich mitten im Satz ab wärend sie panisch mit dem Kopf schüttelt.
"Um Himmels Willen, Nein! Er lebt. Rewi er lebt." Beruhigt sie mich doch trotzdem kehrt kein Lächeln zurück.
"Nur er... ich bring dich zu ihm."
Leise folge ich ihr zu einem der anderen Zelte, blicke in keines hinein.
Wie viele wohl schon ihr Leben verloren haben? Ob sie vermisst werden? Vielleicht schon Vater sind?
"Hier."
Langsam öffnet sie den Vorhang zu einem relativ leeren Zelt. Nur knapp 20 Personen darin. Unter anderem mein Palle.
"Hallo Patrick. Ich hab dir jemanden mitgebracht." Lächelt Kelly leise und tritt einen Schritt beiseite um mir freie Sicht zu bieten.
Mein Herz krampft sich zusammen und macht gleichzeitig einen Sprung. Leichte Veretzungen zieren seine Wangen, Hals und Oberkörper. Ein Verband nimmt ihm seine Sicht, ist über beide Augen gewickelt.
Langsam sinke ich neben seinem Bett auf die Knie, beobachte wie sich sein Kopf trotz fehlendem Sehvermögen zu mir wendet, anscheindend gespannt wartet wer ich wohl bin.
"Hey Paddy." Hauche ich leise, unterdrücke den Schmerz in meiner Stimme wärend der kleinere aufhorcht.
"B-Basti?"
Stotternd fasst er in meine Richtung und zitternd verschrenke ich meine Finger mit seinen, hauche ihm einen Kuss auf den Handrücken.
"Wie gehts dir?"
Unbeholfen dreht sich der Brünette weiter in meine Richtung, versucht nicht vom Bett zu fallen.
"Mir gehts gut. Was ist mit dir Patrick?" Frage ich leise und streiche sanft über seine Wange, lächel traurig als er diese gegen meine Hand lehnt.
"Rewi i-ich...-" Bebend bricht er ab ehe sein Körper von einem Zittern unterbrochen wird und schnell schließe ich ihn in die Arme
"Sebastian... Patrick wird nächste Woche zurück nach Deutschland gebracht. Er ist nutzlos für den weiteren Kampf." Flüster Kelly und sauer blick ich sie an.
"Palle ist nicht nutzlos er...-"
"Ich bin blind." Unterbricht mich der ältere und sofort stocke ich, drücke ihn an den Schultern von mir.
"Was? Was redest du da?"
Irritiert blicke ich zwischen Kelly und Patrick hin und her.
"Rewi... Palle ist Tränengas zum Opfer gefallen. Er und seine komplette Truppe wurden gezielt abgeschossen. Einige verloren das Leben, andere sind schwer verletzt und sowohl er als auch Felix sind erblindet. Es tut mir leid."
Mitfühlend senkt Kelly den Kopf, tritt aus dem Zelt um uns Ruhe zu gönnen. Meine gesamte Aufmerksamkeit wende ich wieder Patrick zu, bei dem mittlerweile Stumme Tränen unter dem Verband zu sehen sind.
"Es tut mir so leid. Knapp 30 Männer haben ihr Leben verloren und ich hab sie dahin geführt." Schluchzt er und verzweifelt schüttel ich meinen Kopf.
"Paddy, du hast doch keine Schuld! Woher solltest du wissen, dass sie ausgerechnet auf euch schießen!?"
Beruhigend drücke ich seinen Kopf gegen meine Brust, kneife meine Augen zusammen als ich mein Gesicht in seinen Haaren verstecke.
"Versprich mir dass du es schaffst zurück zu kommen! Wenn ich wieder in Deutschland bin kann ich nicht mehr auf dich aufpassen." Fleht der Brünette und sanft nehme ich sein Gesicht in meine Hände.
"Ich verspreche es Palle, aber ich will, dass du auch gut auf dich acht gibst."
Leicht lehne ich mich vor, verbinde nach langer Zeit endlich wieder unsere Lippen.
"Ich liebe dich."
"Ich dich auch Paddy."
Sanft streiche ich nochmal über seinen Kopf ehe mich der Knall eines Panzers aufzucken lässt.
"Ich muss wieder los. Bis bald."
Nur schwer lasse ich seine Hand los ehe ich aus dem Zelt laufe, mit neuer Kraft zu meinen Truppen stürme.
Wir werden diesen Kampf gewinnen. Egal wie und egal zu welchem Preis.

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Mit dem Krieg hab ich es. :3

Viel Spaß meine Alpakas! :)