Am Ende der Dunkelheit scheint wieder die Sonne

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Plötzlich wurde etwas Spitzes durch ihren Oberkörper gerammt. Eine Klinge steckte in ihrem Bauch. Eine flammende Klinge. Das Schwert der Hölle. Sie musste dieses Schwert loswerden! Schnell griff sie in ihre Hosentasche, doch... nichts! Die einzige Waffe, die sie momentan besaß, war ihr Schwert und ihre Pfeile! Sie hatte nichts, womit sie dieses Flammenschwert loswerden konnte!

Wenn sie das Schwert nicht entfernen konnte, musste sie es beim Meister der Waffe versuchen. Akira stand hinter ihr. Blitzschnell griff sie nach einem Pfeil und brach ihn in zwei. Das Eisenkrautpulver platzte heraus. Mit einem Wurf schleuderte sie eine Hälfte nach hinten. Dabei streifte sie ebenfalls ihre eigene Schulter, was sie aufschreien ließ. Das Pulver brannte auf ihrer Haut. Akira schien es ebenfalls erwischt zu haben. Sein Schrei war lauter als ihrer. Der Griff um die Klinge wurde gelockert, ein Zeichen dafür, dass er losgelassen hatte.

Sie griff mit der Hand nach dem Griff, doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie nur die flammende Klinge erwischte. Ihre gesamte Handinnenfläche verbrannte. Als sie den Kopf so drehte, dass sie auf ihren Rücken spähen konnte, musste sie geschockt feststellen, dass das Schwert keinen Griff besaß! Es bestand nur aus Feuer! Keine Chance, es wieder herauszuziehen!

Der Schatten sammelte sich um die Klinge, wurde jedoch durch die Höllenflamme vernichtet.

„Verdammt!", fluchte sie leise. Das Feuer war nicht stark genug um sie zu töten, aber durchaus stark genug um sie zu schwächen. Der Bereich um die Klinge herum zerbrach bereits. Wenn sie dieses Schwert nicht bald loswurde, würde sie sterben! Sie hatte nur noch eine Wahl. Wenn dieser Plan fehlschlägt, ist sie erledigt.

„Wir schließen Frieden! Zieh mir dieses Ding raus und wir schließen Frieden!", schrie sie verzweifelt. Sie hörte wie Akira aufhorchte. Danach fing er an zu lachen. Ein dreckiges Lachen.

„Klar, schließen wir Frieden.", grinste er und stellte sich so, dass sie ihn sehen konnte. Er streckte ihr die Hand entgegen.

„Frieden mit Händedruck.", schlug er vor. Sein dämliches Grinsen trieb sie noch zur Weißglut. Mit zusammengebissenen Zähnen griff sie danach. Dann geschah etwas Unerwartetes. Kaum hatten sich ihre Hände berührt, spürte sie einen stechenden Schmerz in der Brust. Dieser Schmerz ging vom Rücken aus.

Der Akira vor ihr löste sich auf. Ein weiterer erschien hinter ihr und rammte ihr einen Dolch in den Brustkorb.

Celeste hustete und erblickte die feine Spitze aus ihrer Brust herausragen. Auf der Spitze war Asche. Asche von einer Weißeiche. Sowas tötet Vampire!

„Ich mache den gleichen Fehler nicht zweimal.", warnte Akira und zog das Schwert wieder heraus. Die Wunde heilte nicht mehr. Ihre Magie war am Ende. Diese Asche gab ihr den Rest.

„War mir eine Freude, dich wiederzusehen.", sagte Akira leise. Ihre Sicht verschwamm. Die Umgebung wurde unscharf. Sie konnte Akira kaum noch sehen.

„Sayounara.", grinste er, zog den Dolch aus ihrem Rücken und stach ihn ihr durchs Herz.

Die ganze Welt wurde schwarz.

Sie sank in den Abgrund. Nichts. Absolut kein Licht. Umgeben von Dunkelheit. Sie sah die Bilder aus ihrer Vergangenheit an ihr vorbeizischen. Ein Bild nach dem anderen. Wie eine endlose Schleife. Unzählige Hände griffen nach ihr und schienen sie innerlich zu verfleischen. Alles war leer. Sie sah niemand. Sie war ganz allein. Jetzt wurde ihr klar, was passiert war.

Das Schattenland.

Die Heimat für verlorene Seelen.

Der ewige Abgrund für in Sünden getränkte Seelen.

A Vampire's Tears (Gray x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt