Teil 19

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Deine Hand kam unter mein Oberteil und dann begannst du meinen Bauch zu küssen.

Ich will nicht sagen, dass ich die Unschuld in Person war, aber es hatte sich noch nie so gut angefühlt, noch nie so echt und ich liebte es, Jack, ich liebte diesen Moment.

Ich half dir beim Öffnen des Veschlusses und so kam es, dass wir beide Oberkörper frei aufeinander lagen und uns küssten.

Mein Verstand sagte ich müsse aufhören, aber mein Körper sprach für mich und ich hatte keine Chance irgendwas anderes zu tun, außer mitzumachen. Deine Küsse waren so weich und dennoch intensiv, ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich das zwischen uns beschreiben soll, ich hoffe es reicht, wenn ich sage, dass es unbeschreiblich war.

"Du bist wunderschön, Elli.", dein Atem ging schneller und ich begann zu lachen. Ich küsste deinen Hals. Von weit her drang ein tiefes Geräusch zu uns. "Da will einer von unseren Mitbewohnern wohl nicht, dass wir das tun", du löstest dich von mir und ich blieb schnell atmend liegen.

Du hast wegen einem Laut einer Kuh aufgehört? Gott Jack, du warst unglaublich. Ich hätte es getan, wenn du es gewollt hättest. Oder wolltest du nur testen wie weit du mit mir gehen konntest? Dieser Gedanke machte mich wütend.

Ich begann zu husten und zog mich wieder an: "Das war es?"
Du begannst zu grinsen: "Eigentlich nicht." Erst jetzt sah ich, dass dein Arm nicht mehr verbunden war. Du sahst meinen Blick und schautest weg. Deine Jacke zogst du schnell darüber.
"Jack?"
Ich hörte den Schmerz in deiner Stimme: "Komm, sag mir wie dumm das ist, sag mir, dass es nichts bringt sich selbst zu verletzen."
Ich starrte auf deinen Arm, auch wenn er unter der Jacke verborgen war: "Ich finde Narben nicht schlimm."
Du blicktest mich mit einem ironischen Grinsen an: "Wenn du jetzt sagst, sie seien wunderschön, geh ich."
"Haben sie dich deshalb nicht rausgelassen, weil du dich geritzt hast?"
Du konntest mir nicht in die Augen sehen: "Du hast deine und ich meine Sucht." Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, doch du nahmst mir die Entscheidung ab: "Gib mir eine Zigarette."
"Warum?"
"Ich will eine rauchen, oder sind dir die Kippen zu heilig, um sie zu teilen?" Ich reichte dir eine und du zündetest sie dir an.
"Das sieht falsch aus", stellte ich fest.
"Das ist falsch", du wedeltest mir der Kippe herum, "man sollte sich seinen Problemen stellen und nicht vor ihnen wegrennen." Ich beobachtete dich, wie du an der Zigarette zogst, als wäre es normal für dich.
"Ja, es ist falsch seine Sorgen in Alkohol zu ertränken und genauso falsch ist es sich durch Kippen abzulenken. Und ebenso ist es falsch sich zu verletzten, ohne zu versuchen aufzuhören", ich deutete auf deinen Arm, wo sich deutlich neue Schnitte befanden, die nicht einmal genäht wurden, obwohl sie zu tief waren.
Du lächeltest, legtest dich wieder hin und sahst mich an: "Ich mag deine Denkweise, Elli." Du rauchtest weiter und drehtest dich um, sodass dein Blick gegen den Himmel gerichtet war.

Für einen Moment glaubte ich, dass wir wirklich etwas hatten, das uns verband, aber dann fiel mir ein, dass ich an meiner Sucht letztendlich sterben würde, und du nicht. Ich meine, solange du es nicht übertreibst, würde dir nichts passieren und ich wollte nicht, dass dir etwas geschieht, Jack. Das hätte ich niemals zugelassen.

"Fürchtest du den Tod, Elli?", du sahst nicht von deiner Kippe auf.
"Nein", antwortete ich.
"Warum nicht?"
"Man sollte den Tod nicht fürchten, Jack. Man sollte nur Angst davor haben, dass man nie beginnen wird zu leben."
Du lächeltest, es war das Lächeln, das ich liebte: "Und, lebst du?"
"Seit du da bist, ja." Du sahst mich an und ich bemerkte, dass deine Augen glänzten und es sah wunderschön aus.
Die Zigarette schmisst du weg: "Das freut mich." Es war mehr ein Flüstern an meinem Ohr und ich spürte deine Lippen an meinem Hals. Ich nahm meine Vodka Falsche und richtete mich auf, du sahst mich amüsiert an: "Wasser mit Gefühlen." Ich nickte und trank. "Nach welchem Gefühl schmeckt es denn?"
"Es schmeckt lebhaft und für dich?", fragte ich.
"Ausgeglichen."
"Klingt gut." Du legtest deinen Arm um mich und ich schmiegte mich an dich.

Ich weiß nicht wie man Liebe beschreibt, aber vielleicht könnte ich wie in so einem kitschigen Roman deinen Namen angeben, Jack. Warst du meine Definition von Liebe? Nein, die warst du nicht, die würde niemals ein Mensch für mich sein. Aber du hast sie mir gezeigt, du hast mir beigebracht zu lieben und wahrscheinlich tat ich es auch. Ich habe dich geliebt, Jack.

Einsam fällt Sterben leichterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt