Ich sah alles wie durch einen Schleier. Damien zog oder trug mich fast durch die noch immer kämpfende Menge. Ich nahm aus dem Augenwinkel die schwarzen Mäntel der Schwarzmagier wahr, die ihre Hände erhoben hatten, um uns Bändiger zu schwächen. Ich wehrte mich so stark ich konnte gegen Damien. Wir durften sie jetzt nicht einfach alle im Stich lassen. Das wäre feige. Dann würde sich alles wiederholen. Dann würde ich genauso handeln wie damals. Doch ich hatte keine Chance gegen ihn. Er hatte mich so fest gepackt, dass ich mich kaum bewegen konnte.
Jemand rief etwas, das ich nicht verstand. Der Kampflärm war zu laut. Doch dann hielten alle inne und hörten auf zu kämpfen. Nun flohen die Bändiger. Sie hatten keine Wahl. Gegen die Schwarzmagier waren wir machtlos.
Auf einmal lockerte Damien seinen Griff und hielt mich etwas von sich, sodass er mir in die Augen schauen konnte. „Du musst mir vertrauen, Grace. Wir müssen jetzt so schnell es geht hier raus." Er suchte mit den Augen nach Anzeichen in meinem Gesicht.
Ich konnte nicht mehr klar denken und doch nickte ich.
„Vertraust du mir?", fragte er mich noch einmal und wischte mit dem Daumen eine Träne von meiner Wange.
Noch immer waren meine einzigen Gedanken an Jayden gefesselt. Ich hatte ihn zurück gelassen! Erneut!
Doch ich nickte stumm und schaute ihm tief in seine wunderschönen, mondgrauen Augen. „Ja. Ich vertraue Euch!", flüsterte ich noch immer mit Tränen in den Augen. Und das stimmte. Noch nie hatte ich jemandem so vertraut wie Damien.
Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen und er beugte sich zu mir hinunter und küsste mich flüchtig.
„Dann los!", flüsterte er und fasste mich an der Hand. Dann rannten wir Seite an Seite hinter den fliehenden Bändigern hinterher. Würden wir es schaffen? Ich wusste es nicht. Im Moment konnten wir nur hoffen. Die Flucht war unsere einzige Hoffnung.
„Lasst sie nicht entkommen!", ertönte hinter mir ein lauter Ruf. Doch wir hatten schon einen gewaltigen Vorsprung.
Ich drückte die Hand von Damien fester und er erwiderte den Händedruck. Ihn werde ich nicht verlieren!' erfasste ich einen Entschluss. Niemals!'
Was hatten die Bändiger getan, was die Swaresk aufgehalten hatte und uns schließlich den Vorsprung verleiht hatte? Ich hatte nichts mitbekommen. Ich war voll und ganz in der Trauer um Jayden versunken. Ich hatte ihn zurück gelassen! Wieder! Wie hatte ich das nur tun können? Als hätte Damien meine Gedanken gelesen flüsterte er gerade so laut, dass ich es hören konnte: „Er hätte es ohnehin nicht geschafft." Ich nickte stumm. Aber trotzdem ließ mich der Gedanke, ihn erneut zurück gelassen zu haben, nicht los.
Wir hatten nun die große Holztür erreicht, die hinaus aus dem Schloss führte. Die Bändiger vor uns brachen sie mit einer kurzen Bewegung auf und stürmten hindurch. Wie viele waren wir eigentlich noch? Wie viele hatten nach diesen beiden Kämpfen überlebt? Es waren nicht viele die vor und hinter uns das Tor hinaus stürmten. Ich stolperte neben Damien das Tor hinaus.
Mein Körper wurde noch immer von Schluchzern geschüttelt. Die Gedanken um Jayden kreisten in meinem Kopf. Der Schmerz war für mich wie ein Fels in der Brandung. Und ich wurde von den reißenden Wellen immer wieder gegen die Klippen geschleudert. Immer und immer wieder. Die Flut riss mich mit. Und es drohte niemals aufzuhören.
Als ich aufblickte sah ich die große Wiese hinter dem wunderschönen Schlossgarten, die von Schnee bedeckt war. Knöchelhoch lag der Schnee, der die ganze Landschaft bedeckte. Die Äste waren von einem weiß, glitzernden Frost überzogen, der aussah wie Zuckerguss und die Tannen waren von oben bis unten mit Schnee bedeckt. Der ganze Wald sah traumhaft schön aus, wie in einem Märchen. Doch leider war dies kein Märchen. Dies war ein leibhaftiger Albtraum.
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Swaresk- Hunted
Fantasy"Wasserbändigen ist kein Zwang das Wasser dazu zu bewegen uns zu gehorchen, Grace. Das Wasser muss "freiwillig" das tun was wir wollen, wir müssen es so zu sagen dazu überreden." Ein Dorf voller Menschen mit außergewöhnlichen Kräften. Und sie werden...