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Ich spürte alles um mich herum, die Kälte, den Regen und den peitschenden und beißenden Nachtwind. Das einzige was ich an meinem Körper kontrollieren konnte waren meine Atmung und mein Blinzeln.
Doch trotz alledem konnte ich meinen Körper nicht fühlen und bewegen.
Fühlte es sich so an zu sterben, keine Schmerzen zu verspüren?

Der Regen prasselte auf den Boden und das Licht beschien schwach den Boden auf dem ich zu erfrieren drohte.
Tausende Dinge gingen mir durch den Kopf, aber wenige konnte ich in meinen Gedanken klar zu fassen bekommen.
Was würde mit meinem Haus passieren?
Wann würde man die Leichen meiner Eltern finden?
Würden man die Bangtan Boys finden und endlich zur Strecke bringen?
Würde man mich finden?
Wie würde man mich finden?
Zu Tode erfroren oder doch noch halb lebendig und dem Tode nahe?

Ich spürte merklich wie meine Kraft von Sekunde zu Sekunde noch weniger wurde.
Bis zu dem Zeitpunkt dachte ich kraftlos kann man nicht mehr steigern, aber da hatte ich mich wohl geirrt
Langsam schloss ich meine Augen und überließ der Kälte auch den Rest meiner jämerlichen Kraft.

Schwach vernahm ich Schritte und ein klein wenig Hoffnung keimte in mir auf.
Die Schritte wurden lauter und kamen immer näher, noch dazu vernahm ich eine Stimme.
"Hab ich... Sind wieder sicher...bin gleich da." es war die eines jungen, vielleicht nicht viel älter als ich
"Nanu?" die Schritte endeten genau neben mir.
Ich hörte seine Sachen raschelten und spürte wie er mich mit einer Hand auf meiner Schulter vorsichtig auf den Rücken drehte.
"Das sieht aber garnicht gut aus." flüsterte er mehr zu sich selbst als zu mir und erwartete auch offenbar keine Antwort von mir.

Vorsichtig fuhr er mir mit seinen weichen Fingern über meine Wunde am Kopf und über meine aufgerissenen Lippen.
Seine Hand wanderte mein Gesicht herunter zu meiner Halsschlagader und ich spürte wie er mit Mittel- und Zeigefinger leicht draufdrückte, um meinen Puls zu spüren.
Ich hörte einen Reißverschluss und wieder das Rascheln seiner Sachen.
Er legte mir etwas Warmes auf die Brust und hob mich anschließend auf seine Arme.
"Ich hab noch nie jemanden so zittern sehen." meinte er amüsiert und hob mich so das mein Kopf auf seiner Schulter lag.
"Was dich in dieses Viertel geführt hat?
Glaub mir hier ist es alles andere als sicher für dich." meint er mitleidig.
Zu gerne hätte ich ihm geantwortet, dass ich nirgends mehr sicher war.
Ich wusste etwas, dass meinen Eltern qualvoll das Leben gekostet hatte und nun auch mich verfolgen würde.

Nach einiger Zeit blieb er stehen und klopfte gegen etwas metallenes.
Eine Tür ging quietschend auf.
"Wo hast du gesteckt du Trottel?!" wurde mein Retter von einer groben Stimme begrüßt.
"Seit wann bringst du deine Schlampen mit hier her?" meinte die selbe Stimme abfällig.
"Ich hab sie auf den Weg hier her gefunden, sie lag auf den Boden und ist halb erfroren." rechtfertigte sich der hörbar jüngere von beiden.
"Seit wann heben wir Müll auf den wir auf dem Boden liegen sehen?" grummelte der ältere an der Tür.

"Was ist denn hier wieder los?" eine hellere,  aber trotzdem noch männliche Stimme war schwach im Hintergrund zu hören.
"Das Baby hat Dreck vom Boden aufgesammelt!" wurde vor mir zurück gebrüllt.
"Jetzt lass den kleinen endlich rein!" brüllte die helle Stimme und der vor mir grummelte etwas unverständliches.

Der der mich trug setzte sich wieder in Bewegung und sofort spürte ich eine Wärmewelle.
"Lass mich mal sehen."
Ich hörte einen Stuhl über den Boden kratzen und Schritte die sich mir nährten.
"Sie lebt noch?" wurde gefragt.
"Ja, aber ihr Atem ist sehr schwach und sie ist eiskalt." hörte ich den Jungen der mich auf den Armen hatte antworten.
"Unterkühlt, auf jeden Fall." stellt der andere murmelnd fest.
"Ihr seid so tot." grummelte die tiefe Stimme und schien sich zu entfernen.

"Komm mit. Sie hat gute Chancen zu überleben." wurde meinem Träger befohlen der dem anderen folgte.
Sachte wurde ich auf ein weiches Bett gelegt und sofort in eine dicke Decke verpackt.

"Was denkst du ist mit ihr passiert?" wollte die Stimme meines Retters vorsichtig wissen.
"Woher soll ich das wissen? Vielleicht vergewaltigt oder ausgeraubt worden." antwortete der andere desinteressiert und kramte herum.
Der jüngere atmete laut hörbar aus.
Ich wurde weder vergewaltigt noch ausgeraubt!
Meine Eltern worden ermordet von dieser gottverdammten Gang!

"Das sollte helfen ihr die Nacht über zu überstehen und morgen sehen wir weiter, mach dir erstmal keine sorgen kleiner." meinte der andere nachdenklich und ich spürte wie mir etwas in den Arm gestochen wurde.
Kurz darauf verließen mich alle Kräfte, Sinne und Gedanken und die Dunkelheit um meine Augen wurde stärker und mit einer unglaublich starken Hitzewelle wurde ich in den Schlaf gesogen.

Gangs Bride Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt