Gangs Bride

Lost In Life

Der Rest der Woche wurde damit verbracht, dass ich Möbel in das Zimmer bekam,  in dem ich ab jetzt wohnen sollte.
Die Halle hatte ich seit Montag nicht mehr verlassen, genauso wie das Zimmer.
Ich verließ es nur um auf die Toilette zu gehen oder zu Duschen.
Zwar würde ich ab Morgen wieder in die Schule gehen, jedoch wollte ich jeden Kontakt mit Menschen auf meinem nahen Umfeld meiden.
Einzigst Taehyung, Hoseok Jin und Namjoon ließ ich in mein Zimmer rein um Möbel aufzubauen,  mir essen zu bringen oder mit mir zu reden der mich zum lachen zu bringen.

Gelacht hatte ich nicht wirklich viel, jedoch war es niedlich zu sehen, wie sehr  Taehyung sich bemühte meine Mundwinkel für wenige Sekunden nach oben zu bekommen, auch essen tat ich wenig.
Meistens nahm ich widerwillig ein paar Löffel zu mir und ließ Hoseok meinen Teller leer essen und nach oben bringen.
Ich machte mir sorgen darüber, ob die Polizei noch meine Aussage bräuchte, oder ob sie noch nach mir suchten, aber Amber hatte mich gesehen und hatte somit auch einen Beweis, das ich noch lebte.

J-Hope oder Hoseok, wie er eigentlich hieß,  hackte sich erneut in die Schule und schmuggelte Jungkook als neuen Schüler in all meine Kurse, so wie Namjoon oder Monster, wie er sich im Underground nannte, als Mathe- und Englischlehrer in die Schule hinen.
Ich war nervös.
Ab morgen würde mein Leben wieder einigermaßen normal weiter gehen, bis auf das ich jetzt indirekt obdachlos war und in einer Gang gelandet war.
Amber sollte ich nichts verraten und sie gegen mein Einverständnis noch immer glauben lassen, dass ich mit Jimin zusammen sei, hatte mir Namjoon erklärt, nachdem Jimin ihm alles erzählte.

Auch sollte ich ab sofort nicht alleine auf der Straße unterwegs sein, da sich heraus stellte, dass die drei Typen die Jimin und ich auf der Straße getroffen hatten ihre "Feinde" waren, die wohl vor nichts zurückschrecken würden.

Ich rappelte meine Gedanken zusammen und versuchte mich weiter an dem Schulstoff,  den ich die ganze Woche verpasst hatte und der mir von Hoseok aus gedruckt wurde.
Mein Zimmer war eins der wenigen in denen es Fenster gab.
Ich warf meinen Blick nach draußen und sah, dass es bereits dämmerte.
Seufzend raufte ich die Blätter und Bücher, welche mir nocheinmal von Namjoon komplett neu gekauft wurden, zusammen und ließ alles in meiner, ebenfalls neuen Tasche verschwinden.
Amber würde mir eh morgen die ganze Woche nocheinmal haargenau schildern.

Mit dem Gedanken stand ich von meinem Schreibtisch auf und verließ das erste Mal seit Tagen die Ebene auf der ich mich aufhielt.
Vor wenigen Minuten hatte Jin mir mitgeteilt, dass es essen gäbe und hatte mich davon überzeugt den anderen Gesellschaft zu leisten.
Ich schlurfte träge die Wendeltreppe herunter und machte langsam und schwerfällig die Küchentür auf.
Es wurde schon fleißig gegessen und in der Luft hing Pizzageruch.

"Na sieh mal einer an, der Bär ist aus dem Winterschlaf erwacht." witzelte Taehyung und deutete auf einen leeren Platz zwischen ihm und Jungkook.
Ich setzte mich und mir wurde ein Pizzakarton zugeschoben.
"Jimin is nicht da, also kannst du seine Pizza essen, bevor sie kalt wird." erzählte mir Jin und lächelte mir zu.
Ich nickte und begann an einem Stück zu knabbern, jedoch war mein Hunger nicht sehr groß und dem entsprechend viel aß ich auch.

Jin sah mich wehleidig lächelnd an.
Ich wendete den Blick von ihm ab und starrte auf meine Pizza.
Ein Stuhl wurde über den Boden geschoben und Namjoon verabschiedete sich mit kalter Stimme.
Er hatte noch was zu klären, würde aber nicht allzu spät wieder da sein, da er wie Jungkook und ich morgen zu Schule musste.
Die ganze Woche über hatte er diese Sanftheit, mit der er am Montag mit mir gesprochen hatte, nicht noch einmal gezeigt.
Er war wieder der kalte und undurchschaubare Eisblock der rumbrüllte, wenn ihm was nicht passte.

"Iss doch bitte noch was." versuchte mich Jin zum Essen zu motivieren, doch ich schüttelte mit dem Kopf.
Der Tod meiner Eltern nagte an mir und auch die Radio-und Fernsehsender zerrissen diesen Mord.
Die Presse zerriss sich ihr Maul über diesen Fall und meinte es sei eine Schande, dass der Chef des New York Police Department und eine Staatsanwältin so endeten.
Dieser Mord sei laut ihnen ein Zeichen, endlich rapider gegen Straßengruppierungen vor zu gehen.
Für mich waren diese Berichte die reinste Qual in den Ohren.
Ich kämpfte ständig dagegen an nicht das Radio oder den Fernseher zu schrotten in dem diese Berichte gezeigt oder gelesen wurden.