Kapitel 12

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Neues Kapitel undso... :D viel Spaß:*

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Nach dem Essen, was übrigens wirklich toll geschmeckt hatte, baten Jazmyn und Jaxon mich mit ihnen oben in einem Kinderzimmer zu spielen. Das tat ich gerne und ich war wirklich froh von unten weg zu sein. Von der Familie. Nicht das sie schrecklich war, aber ich war es nicht gewohnt mit einer Familie zu feiern. Nicht einmal mit Jamies Familie feierte ich, da sie viel zu weit weg wohnten. Es war ungewohnt so viel Nähe auf einmal zu spüren und ich bekam Panik, wenn man mal so bedachte, dass ich in einem fremden Haus, mit wildfremden Leuten war. Doch mit Jazmyn und Jaxon verstand ich mich super. Sie waren so klein, um nicht urteilen zu können und so fröhlich, dass sie ihre Laune nicht verderben lassen konnte. Es war anders für mich. Ob anders gut oder anders schlecht, konnte ich nicht sagen. Ungefähr in der Mitte. Jazmyn und ich spielten Prinzessinen und Jaxon war der Prinz, der uns aus dem Schloss befreite. Und als der tollkühne Ritter dann stolperte und seine Krone über sein Gesicht rutschte, lachte ich zum ersten Mal wieder richtig. Ich strahlte förmlich. Das war das niedlichste was ich jeh gesehen hatte.

"Ich mag nicht mehr.", protestierte Jaxon. "Gehen wir in den Garten schaukeln!"

"Jaa!", rief dann auch Jazmyn und überzeugte mich damit. Während Jazmyn und Jaxon schon mal vorrannten, hörte ich Justins Stimme und die von seiner Mutter reden, in einem Raum, wo die Tür offen stand. Was ich hörte, schockte mich wirklich.

"Hier sind deine Drogen Schatz, aber bitte hör bald auf damit. Dir geht es immer schlechter...", redete sie besorgt auf ihn ein. Sie gab ihm Drogen?? Sie war seine Mutter!!

"Ich kann auf mich aufpassen.", unterbrach Justin seine Mutter. Nein kannst du nicht, widersprach ich ihm in Gedanken. Ich hatte genug gehört. Langsam lief ich an dem Zimmer vorbei und als sie mich bemerkten, blieb ich kurz stehen, blickte auf die Drogen in Justins Hand und schaute ihn dann ausdruckslos an. Er blickte mir ebenfalls in die Augen, aber das wurde mir alles zu viel. Ich ging weiter. Im Wohnzimmer setzte ich mich dann zu allen dazu und hörte mit, was der Mann erzählte. Dann erst merkte ich, dass ich wieder davongelaufen war vor dem Versprechen, das ich eigentlich halten wollte. Ich verfluchte mich selber, aber es war jetzt schon zu spät. Damit hatte sich meine Frage von vorher erledigt. Die Familie sah nicht nur zu, sie halfen ihm auch nicht, sie unterstützten ihn sogar noch dabei. Sofort nahm ich die Worte von vorher zurück. Es war wirklich eine schreckliche Familie. Wenn Justin nicht wäre, wäre das eine perfekte Familie. Aber mit ihm, würde ich nichtmal diese Familie wollen. Er hatte sie kaputt gemacht und das alles nur, weil er berühmt geworden ist.

Der Mittag verging langsam. Richtig langsam. Ich wollte weg von hier, aber es ging nicht. Ich wusste nicht wo ich war und wenn ich es wissen würde, hätte ich keine Chance nach Hause zu kommen. Immerhin sind wir ja mit dem Auto schon über einer Stunde gefahren. Anscheinend war ich sehr in meinen Gedanken versunken, da Jack mir andeutete mit ihm mitzukommen. Ich lief ihm hinterher. Er blieb in der Küche stehen und ich machte es ihm gleich.

"Gefällt es dir hier nicht?", fragte er als erstes und ich war erstaunt. Ich wollte ihn eigentlich anlügen, da platzte mir die Wahrheit aus meinem Mund.

"Ich hasse es hier. Alle tun auf glücklich und was weiß ich, aber diese Familie ist am Arsch." Schnell schlug ich mir die Hand vor den Mund. Ich wartete auf Jacks Reaktion, bis er seufzte.

"Ja so fühl ich mich mittlerweile auch." Ich lächelte ihn aufmunternd an. "Wäre Justin doch bloß nicht berühmt geworden."

"Ich glaube er wusste nicht zu schätzen was er hatte.", sagte ich niedergeschlagen.

"Seine Familie war die tollste die ich jeh kennengelernt habe am Anfang, weißt du.", berichtete er mir. "Bis ihm alles zu Kopf stieg." Ich nickte nur. Nicht im Stande irgendetwas zu sagen. Plötzlich lief Justin in die Küche und entdeckte uns beide, als er an den Kühlschrank lief. Er ließ mich nicht aus den Augen und Jack genauso wenig. Er war misstrauisch. Dachte er, ich würde das mit seiner Mutter weiter erzählen? Sein Blick verriet mir, dass er sauer auf mich war, was ja nichts neues war. Ich wollte nicht länger einfach nur rumstehen und von ihm beobachtet werden, also ging ich wieder zurück ins Wohnzimmer und lächelte geschauspielert. Und plötzlich verstand ich Justin, warum er in der Villa gesagt hatte, er wolle nicht mit. Diese Familie zog ihn noch mehr runter. Als er jedoch aus dem Wagen stieg, kam ihm den Gedanken, dass er nur kriegen wird, was er wollte. Es war ein Hilfeschrei. Hoffnung spiegelte sich bei mir wieder und ab da, begann ich den Abend wenigstens ein bisschen zu genießen. Als dann Justins Mutter irgendwann wieder in die Küche ging, um das Abendessen vorzubereiten, ergriff ich die Initiative und lief ihr hinterher.

"Kann ich dir helfen Pattie?", fragte ich und sah sie an.

"Ja ehm klar. Du kannst die Karotten da schneiden." Gesagt getan. Ich schnibbelte die Karotten und überlegte mir, wie ich das Gespräch anfangen sollte.

"Warum machen sie das?"

"Was meinst du, kindchen?" Tut sie jetzt scheinheilig oder was?

"Warum geben sie ihm Drogen?", fragte ich direkt. Sie ließ das Messer auf ihre Platte fallen und atmete schwer ein und aus.

"Es ist nicht so einfach wie du denkst...Du verstehst das nicht, wie es ist, jemanden zu sehen, den du liebst, der Drogen nimmt.", erzählte sie brüchig. Ich hatte kein Mitleid mit ihr. Sie urteilte über mich. Ich hatte sehr wohl so etwas durchmachen müssen.

"Oh doch das hab ich.", erklärte ich ihr standfest. Jetzt sah auch sie mich an. "Ich musste mit ansehen, wie derjenige starb durch Drogen. Ich hab nichts unternommen. Für ihn war es zu spät, aber wenn sie Justin lieben, und nicht wollen, dass er auch stirbt, würde ich mir jetzt, nach meinen Worten, endlich mal etwas unternehmen. Sie stürzen Justin in sein eigenes Verderben. Es ist sehr wohl so, wie ich denke Pattie.", erzählte ich ihr und behielt meine Wut in mir während ich weiter die Karotten zerschnitt. Ich bemerkte ihren Blick auf mir, wollte sie aber nicht ansehen.

"Wer bist du wirklich mein Kind?", fragte sie stattdessen. Ich stoppte mit meiner Bewegung.

"Jemand, der euch helfen möchte.", antwortete ich stattdessen und blickte sie nur kurz an. Ihre Augen waren wässrig und aus dem Augenblick konnte ich ihr lächeln sehen. Letztendlich drehte ich mich zu ihr um und man sah ihr an, dass sie froh war. Vielleicht war sie doch nicht so schlimm, wie ich dachte. Ich sah ihr zu, wusste nicht genau, was ich jetzt machen sollte. Ich hatte noch nie jemandem beim weinen zu gesehen. Außer Jamie. Ich wusste nicht, wie ich umgehen sollte damit, also stand ich einfach nur daneben und sah ihr zu. Hastig und unerwartet nahm sie mich in die Arme und drückte mich schwach. Es war ungewohnt umarmt zu werden. Schon lange hatte das niemand mehr getan. Schon gar nicht eine, eigentlich, unbekannte Frau.

"Danke.", bedankte sie sich, obwohl ich nicht einmal was gemacht hatte. Sie löste sich wieder und lächelte mich einfach nur an. Sie hatte Hoffnung für Justin. Aber ob ich so hohe Erwartungen auch einhalten könnte? Da fiel mir ein, dass Justin ja nichts davon wusste, dass ich ihm helfen sollte und informierte sie deswegen. Vielleicht hatte Scooter gewusst, dass sie ihm Drogen gab.

"Sie dürfen Justin auf keinen Fall etwas davon sagen." Sie nickte.

"Ja, okey. Okey. Solange du ihn wieder hin bekommst." Ich seufzte.

"Sie haben zu hohe Erwartungen. Ich weiß nicht, ob das alles überhaupt klappt.", sage ich ihr ehrlich.

"Was klappt?" Ich drehte mich kurz um, um nachzusehen, ob jemand dort war und wendete mich dann wieder zu Pattie.

"Ich bin eine Schauspielerin. Alles was du über mich weißt, ist gelogen." Sie nickte verständlich. "Kein Wort zu Justin. Es geht um sein eignes Wohl.", meinte ich und lächelte. Ich vertraute ihr, da sie, wie ich jetzt bemerkte, sich doch um ihren Sohn sorgte.

"Ist gut.", sagte sie und lächelte, ich glaubte, zum ersten Mal richtig. Ich half ihr noch beim Kochen und unterhielt mich mit ihr über verschiedene Sachen. Ich antwortete ihr ehrlich, so gut es eben ging.

"Und deine Eltern sind damit einverstanden gewesen, dass du die Schule abgebrochen hast?", fragte sie mich interessiert. Sie wusste ja nicht, dass ich wegen meinen Eltern die Schule abgebrochen hatte. Also log ich.

"Ja."

Als alle miteinander zusammen Abend gegessen hatten, verabschiedeten viele sich, da sie noch einen langen Weg vor sich hatten. Wir ebenso. Bloß gingen wir erst um 22 Uhr. Justin gab nie viel von sich, was mich ehrlich auch nicht störte. Mit seinen dämlichen Sprüchen könnte er auch wo anders hin. So dachte wahrscheinlich nur ich diesen Abend, aber tief im Innern aller dieser Leute, waren sie doch auch froh darüber. Da war ich mir sicher. Ich meine, wer wollte schon ein Klotz am Bein, wenn man doch Spaß haben wollte?

The rest of my life.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt