Kapitel 26

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"Miss, geht es ihnen gut?", erklang eine weibliche Stimme. Ich machte meine Augen auf und sah mich um. Ich war auf einer Bank in der Kriche auf dem Friedhof nebenan.

"Ja...t-tut mir leid, miss.", sagte ich und machte meine Decke wieder in den Rucksack. "Es tut mir wirklich leid....i-ich...", stotterte ich und hörte auf der Stelle auf zu reden, als ich sie ansah. Sie war so wunderschön, dass ich mir wünschte, ebenfalls so hübsch zu sein. Sie war ungefähr so alt wie Scooter und ich konnte mir die beiden nur allzu gut miteinander vorstellen.

"Kind, du siehst ja schrecklich aus! Was ist dir denn passiert?", fragte sie besorgt.

"W-was machen sie eigentlich hier um diese Uhrzeit?", fragte ich sie stattdessen.

"Nun, diese Kirche hat mein Vater erbaut."

"Oh.", sagte ich. "Die Kirche ist schön.", meinte ich ernst und schaute mich nun besser um.

"Hast du denn kein Zuhause?", fragte sie nun wieder immernoch freundlich und nett, was mich fast wieder zum weinen brachte, da ich glaubte, endlich im Himmel zu sein. Endlich.hörte mir jemand zu und sorgte sich um mich.

"Doch, aber...ich...es ist eine lange Geschichte.", seufzte ich.

"Nun.", fing sie lächelnd an. "Du könntest mir deine Geschichte beichten, ich hätte Schweigepflicht.", lächelte sie. Meine Augen wurden feucht.

"Und sie würden mir wirklich zuhören?"

"Warum sollte ich denn nicht? Du bist eine hübsche Junge Dame und jeder der Zuflucht braucht, bekommt sie."

"Ich bräuchte aber lange."

"Okey.", sagte sie schulterzuckend.

"Sehr, sehr lange.", gab ich noch von mir, um ihr noch mitzuteilen, dass sie noch einen Rückzieher machen konnte.

"Das ist in Ordnung.", meinte sie lächelnd. "Komm einfach in den Raum dort hinten, wenn du es mir erzählen möchtest.", sagte sie und ging dann fröhlich in einen der Räume. Ich schniefte einmal und nahm dann das Foto meiner Eltern, um es kurz noch einmal anzuschauen. Dann legte ich es wieder in die Vordertasche und machte dann mein Handy wieder an.

2 Anrufe von Justin.

7 von einer Nummer, die ich nicht kannte.

3 Anrufe von Scooter.

Ich entschied mich dazu, Scooter anzurufen, um ihm bescheid zu geben, dass es mir gut ging und er sich keine Sorgen machen würde. Aber ich wusste, dass ich den Job noch machen würde. Aus irgendeinem Grund schickte mir das Schicksal immer Leute, die mir zuerst ein wenig Hoffnung gaben, um weiter zu machen, um sie mir dann wieder nehmen zu können. Weswegen ich vorerst nicht zu dieser Frau ging.

"Hannah?!", rief Scooter sofort besorgt ins Telefon. Zuerst hörte ich im Hintergrund jemand reden, aber es verstummte, als Scooter meinen Namen sagte.

"Ja.", sagte ich kühl.

"Wo steckst du? Wir haben uns alle Sorgen gemacht!", rief er erleichtert, dass ich angerufen hatte. Von wegen. Sie hatten sich bestimmt keine Sorgen gemacht. Als ob das jemand interessiert wo ich war, wie es mir ging und was ich machte.

"Mir geht's gut.", sagte ich nur.

"Mach sie auf laut!", hörte ich eine männliche Stimme im Hintergrund sagen.

"Hannah du bist jetzt auf Lautsprecher, Justin und Tyler hören mit-Wo steckst du?", fragte er. Fassungslos erstarrte ich.

"Hannah?"- Scooter. "Bist du noch dran?"

The rest of my life.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt