~Kapitel 8~

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Es war jetzt genau 3 Tage her seit Christoph den beiden Mädchen seinen Bruder vorgestellt hatte. Mardik hatte sich gut in der Stadt und der Schule eingelebt und war vollkommen zufrieden mit seinem Leben in der Menschenwelt. Christoph hingegen war mehr als genervt von ihm. Seit bekannt wurde dass der Schwarm aller Mädchen der Schule einen Bruder hatte und nun auch ihn anhimmelten fühlte Mardik sich wie ein Gott. In Christophs Wohnung musste Mardik vorerst auf dem Sofa schlafen, schließlich hatte er nicht damit gerechnet, dass sein Bruder einziehen würde. Er würde sich wohl demnächst eine größere Wohnung suchen müssen. Außerdem wird Mardik arbeiten gehen müssen. Irgendwer muss ja die Miete zahlen. Die kleinen Beträge seiner jetzigen Wohnung könnte Christoph im Moment ganz gut halten ohne dass er arbeiten musste. Er hatte schließlich auch ein bisschen Geld. Ihm war zwar klar, dass er früher oder später auch einen Job brauchte doch bis jetzt klappte es ganz gut ohne Arbeit.
Es war definitiv nicht einfach für Christoph, doch er musste sich wohl mit der Situation abfinden.

Auch Melina hatte keine gute Laune. Sie kämpfte mit den stetig wachsenden Schmerzen in ihrem Bauch. Es war als würde man ihr jede Minute auf den Bauch schlagen. Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus und nahm eine Schmerztablette doch auch die half ihr nicht. Also ging sie ins Bett und versuchte zu schlafen. Sie drehte sich hin und her, um die richtige Position zu finden und als sie diese nach mehreren Minuten und mehreren Positionswechseln gefunden hatte, schloss sie die Augen und versuchte zu schlafen.

Es war ihr unangenehm auf diesem Stuhl zu sitzen, mit nichts als an als einem Krankenhauskittel. Hinzu kamen diese unerträglichen Schmerzen. Eigentlich dürfte sie erst in knapp einem Monat hier sitzen, doch irgendetwas stimmte nicht mit dem Baby, also musste sie jetzt schon entbinden. Die Hebamme sagte ihr, dass alles gut gehen würde, während sie auf diesem Stuhl saß und schweißgebadet Ginas Hand umklammerte, die rechts neben ihr stand. Plötzlich wurden die Schmerzen schlimmer und Melina hatte das Gefühl zu ersticken. Alles ging jetzt so schnell. Jeder versuchte auf sie einzureden und versuchte sie zu beruhigen, doch Melina nahm das alles kaum noch wahr. Die Stimmen der anderen wurden leiser. Sie spürte wie Gina ihr vorsichtig über den Kopf strich und versuchte ihr etwas zu sagen, doch Melina könnte sie nicht mehr verstehen. Ganz langsam fielen ihr die Augen zu. Als sie wieder aufwachte, saß Gina neben ihr, den Kopf auf ihr Bett gelegt, und schlief. Vorsichtig versuchte Melina sich aufzusetzen und weckte dabei aus Versehen Gina. Langsam erinnerte Melina sich daran was passiert war. Panisch sah sie sich um. „Wo ist mein Kind?“, fragte sie Gina mit zitternder Stimme. „Er hat es nicht geschafft“, flüsterte Gina traurig. „Es tut mir Leid.“

Es war noch hell als Melina aufwachte. Tränen liefen ihr über das Gesicht. Sie könnte sich ganz genau an ihren Traum erinnern und das machte ihr Angst. Es könnte tatsächlich Probleme geben und das machte ihr Angst. Sie wischte sich schnell über die Wangen und stand auf. Sie öffnete ihre Zimmertür und ging in die Küche. Plötzlich spürte sie wieder diesen stechenden Schmerz in Bauch und musste sich an der Küchentür festhalten um nicht umzukippen.
Ihr Vater saß am Esstisch und las Zeitung, doch als er Melina in der Tür bemerkte schaute er auf. „Ist alles OK?“, fragte er vorsichtig und legte langsam die Zeitung beiseite. Melina nickte. Das war wohl die einzige Antwort die er kriegen würde, doch trotzdem sah er sie misstrauisch an. Melina ging ein paar Schritte in seine Richtung. Sie schwankte ein bisschen. Noch bevor sie den Tisch erreicht hatte würde ihr schwarz vor den Augen und sie kippte um.

Als sie langsam wieder zu Bewusstsein kam, hörte sie leise Stimmen. Eine weibliche, aufgebrachte Stimme und eine männliche, ruhige Stimme. Sie diskutierten, doch Melina könnte kaum etwas verstehen. Sie versuchte die Augen zu öffnen, doch das Licht blendete sie, weshalb sie sie wieder schloss. Sie versuchte sich irgendwie zu bewegen, doch es klappte nicht. Vor Erschöpfung schlief sie wieder ein. Als sie das nächste Mal langsam wach wurde, merkte sie wie jemand ihre Hand hielt. Ein leises Piepen war zu hören und wieder ein paar Stimmen. Diesmal flüsterten sie jedoch, weshalb es noch schwerer war etwas zu verstehen. Sie bemühte sich um etwas zu hören, da sie noch keine Lust hatte, jedem zu zeigen dass sie wach war indem sie die Augen öffnete. Die weibliche Stimme klang nicht mehr so aufgebracht. Nun klang sie ziemlich traurig. An der männlichen Stimme hatte sich nichts verändert, doch sie glaubte, dass jetzt ein anderer Mann sprach als vorher. Die Stimmen hörten sch zwar beide ruhig an, doch als sie das erste Mal wach geworden war klang die Stimme tiefer als jetzt.
„Was sollen wir ihr bloß sagen wenn sie aufwacht? Wie sollen wir anfangen?“, flüsterte die weibliche Stimme. Melina spürte wie sich der Druck um ihre Hand leicht verstärkte, während die Frau sprach. Melina war verwirrt. Die Frau, von der sie glaubte, dass es ihre Mutter war, sprach eindeutig von ihr. Doch was meinte sie damit? Nun sprach der Mann, der wahrscheinlich ihr Vater war. Auch er sprach ziemlich leise. „Ich weiß es nicht, Liebes. Vielleicht sollten wir es ihr gar nicht sagen und dem Arzt das Reden überlassen.“ Das verwirrte Melina noch mehr. Was denn sagen oder nicht sagen? Doch bevor sie weiter darüber nachdenken könnte hörte sie ein leises Schluchzen. „Wie konnte sie uns das nur verheimlichen? Wir sind doch ihr Eltern! Wir hätten ihr helfen können.“ Melinas Mutter fing an zu weinen und am Ende des Satzes wurde sie noch leiser als sie es sowieso schon war. Melina spürte wie ihre Mutter ihr über die Hand strich. Wenigstens wusste sie jetzt worüber ihre Eltern redeten. Sie wären enttäuscht. Enttäuscht darüber, dass Melina ihnen nicht genug vertraut hatte, um ihnen zu sagen, dass sie schwanger war. Und die Tatsache, dass sie die ganze Zeit ein ziemlich gleichmäßiges Piepen hörte und dass ihr Vater einen Arzt erwähnt hatte, machte ihr klar, dass sie in einem Krankenhaus lag. Der Arzt hatte ihren Eltern wohl erzählt, dass sie schwanger war. Melina würde klar, dass sie ihre Eltern, vor allem ihre Mutter, sehr verletzt hatte und das so schnell nicht wieder gut machen könnte. Doch eine offene Frage, blieb noch immer. Was können ihre Eltern ihr nicht, was der Arzt übernehmen soll?

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Hay Leute!
Ich weiß ich bin wieder spät dran.. Sorry nochmal...
Und ich weiß auch, dass das Lied oben irgendwie gar nicht zu der Situation im Kapitel passt, doch ich finde es einfach so schön, dass ich das mit euch teilen musste *_*
Und noch was: Bitte sagt mir Bescheid, wenn ihr irgendwelche Vorschläge bezüglich der Handlung habt oder Fragen habt oder Unstimmigkeiten findet. Ich bin offen für alles und freue mich über jede Kritik, die ich kriegen kann. Egal ob gut oder schlecht, dass zeigt mir woran ich arbeiten muss.

LG Lara :*

Demon's loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt