~Kapitel 19~

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Im Krankenhaus ging plötzlich alles so schnell. Melina war bewusstlos als sie dort ankamen. Christoph und Mardik waren durch das Portal direkt ins Krankenhaus in die Empfangshalle gesprungen.

Die Dame am Empfang blickte sie geschockt an, doch keiner außer ihr war da, um zu sehen wie zwei Männer mit einer bewusstlosen Schwangeren im Arm plötzlich aus einem kreisrunden, feuerroten Portal heraustraten.

„Hören Sie auf zu starren! Rufen Sie lieber einen Arzt!“, fauchte Christoph sie giftig an. Ein kurzes Zögern, doch dann hatte sie sich gefangen und griff zum Telefon.

Einige Krankenschwestern kamen sofort hergerannt und schoben ein Bett vor sich her. Die Brüder legten Melina darauf ab und Christoph wollte ihr folgen, als die Krankenschwestern sie sofort davon schoben, doch ein Mann in weißem Kittel, offensichtlich Arzt rief ihm im Vorbeilaufen zu, dass er hier bleiben müsse, weshalb Mardik ihn am Arm zurück hielt.

Sekunden später kam eine Ärztin angelaufen. „Wer von Ihnen ist der Vater?“, fragte sie schnell. Christoph räusperte sich: „Ich.“

Er beantwortete der Ärztin schnell einige Fragen und dann lief sie schon den anderen hinterher. Die Frau am Empfang verwies sie in einen kleinen, aber gemütlichen Wartebereich.

Es vergingen Stunden und Christoph lief in dem Raum auf und hab. Ständig fuhr er sich mit seiner Hand durch seine Haare, dann setzte er sich hin, verschränkte die Arme miteinander und stand nach ein paar Sekunden wieder auf, nur um wieder in dem Raum auf und ab zu laufen. Mardik versuchte ihm zu sagen, dass alles gut werden würde, doch Christoph hörte ihm gar nicht zu.

Endlich hörte er das erlösende Geräusch der aufgehenden Tür. Der Arzt von vorhin betrat den Raum. „Hallo, mein Name ist Doktor Steen“, sagte er und reichte Christoph die Hand. „Wir haben bei Frau Morroe einen Notkaiserschnitt durchführen müssen. Es wird wohl eine Weile dauern bis sie aufwachen wird. Es ging ihr ziemlich schlecht, als sie hier ankam.“

Das waren zwar schon gute Nachrichten, wenigstens lebte Melina noch, doch das war nicht alles, was Christoph wissen wollte. „Den Babys geht es gut“, sagte Doktor Steen schließlich. „Sie haben zwei kerngesunde Kinder. Ein Junge und ein Mädchen. Herzlichen Glückwunsch! Sie dürfen sie sehen, wenn Sie wollen“, er öffnete erneut die Tür und ließ Christoph den Vortritt.

Mardik folgte ihm, doch Doktor Steen protestierte. „Ist schon in Ordnung“, erklärte Christoph, „er ist mein Bruder.“ Der Arzt nickte zögernd und ging voraus.

Sie liefen durch die Empfangshalle und Christoph hörte, wie die Frau am Empfang aufgeregt mit einem der Krankenpfleger sprach.

„Aber wenn ich es dir doch sage. Die drei sind aus dem Nichts aufgetaucht. Auf einmal standen sie vor mir“ Der Pfleger schüttelte den Kopf. „Ach Olivia, vielleicht warst du einfach so in deine Arbeit vertieft, dass du nicht mitbekommen hast, wie sie durch die Tür gekommen sind.“ „Nein“, protestierte Olivia, „ich weiß was ich gesehen habe.“

Während sie das sagte, verfolgte sie Christoph mit ihren Augen, bis sie schließlich außerhalb ihres Sichtfeldes waren.

„Wir würden die Babys gerne eine Nacht hier behalten. Sie sehen zwar gesund aus, aber der Zustand der Mutter bei der Geburt hat auch sie sehr mitgenommen“, erklärte der Arzt. Christoph nickte nur. Seine Kinder fesselten seinen Blick. „Ich lasse Sie dann kurz alleine.“ Das war das letzte was er hörte, bevor die Tür leise ins Schloss fiel.

Christoph sagte nichts. Er konnte sich nicht bewegen und nicht denken. Alles was er wusste war, dass diese beiden kleinen Wesen alles für ihn bedeuteten. Sein Vater durfte sie niemals in die Finger bekommen, nur weil er Angst vor einer Prophezeiung hatte. Mardik legte ihm aufmunternd eine Hand auf die Schulter. Bei allem was in den letzten Wochen passiert war, war das der erste Moment in dem Christoph sich wirklich wirklich wohl fühlte.

Demon's loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt