Sein Kopf flog zur Seite, als Melina ihm eine verpasste. Er konnte sie ja verstehen, er hatte es verdient, aber sie musste ihn doch auch verstehen. Er hatte es schließlich nur zur Sicherheit getan.
„Du verdammtes Arschloch“, flüsterte Melina. Sie war noch nie wütender gewesen. Außerdem war sie verletzt, enttäuscht und traurig. „Wo sind sie?“, verlangte sie zu erfahren.
„Ich weiß es nicht...“, gab Christoph zögernd zu.
„Verdammt nochmal Christoph! Wo sind sie?!“ Sie konnte sich nicht mehr zurückhalten. Sie schrie und hämmerte mit ihren Fäusten auf seine Brust ein, doch sie war hart wie Stein, weshalb sie nicht davon ausging, dass er überhaupt etwas davon merkte. Sie war ja schon erstaunt gewesen, wie viel Kraft sie für die Backpfeife aufbringen konnte, dass sogar sein Kopf zur Seite fuhr.
Doch sie ließ ihm keine Zeit zum Antworten. „Wie kannst du es wagen, meine Kinder entführen zu lassen?! Sag mal, geht's dir eigentlich noch gut?!“
„Hey“, erwiderte Christoph, dessen Stimmung inzwischen auch zu wütend wechselte. „Glaubst du ernsthaft, ich hätte das gerne getan? Abgesehen davon, sind das auch meine Kinder!“, erwiderte er etwas lauter. „Ich habe sie beschützt! Und ich wusste, dass du niemals damit einverstanden gewesen wärst, also musste ich doch sagen, dass sie es nicht geschafft hätten.“
„Du hast sie ihrer Mutter vorenthalten!“
„Ja, doch wenigstens sind sie noch am Leben! Was aber nicht mehr lange der Fall sein wird, wenn mein Vater sie findet.“ Melina hatte sich inzwischen ein Stück von ihm entfernt, zu groß war das Verlangen ihm noch eine zu knallen.
So viel zum Thema, eine Woche sturmfrei. Stürmisch warf sie ein paar Sachen in ihre Handtasche, schlüpfte in ihre Schuhe und warf sich eine Jacke über. „Was soll das werden?“, fragte Christoph verwirrt.
„Na was wohl?“, blaffte Melina ihn an. „Du bringst mich jetzt sofort zu deinem verdammten Bruder!“ Doch Christoph machte keine Anstalten sie irgendwo hin zu bringen. „Na wird's bald?!“, meckerte Melina, als sie sein zögern sah.
Christoph zuckte zusammen und seufzend machte er mit seinem Finger eine kreisförmig Bewegung in der Luft, wodurch sich sofort ein neues Portal öffnete. Während sie mit einem Fuß noch in ihrem Wohnzimmer stand, stand sie mit dem anderen schon in einer dreckigen Seitengasse inmitten von stinkende Müll. Christoph folgte ihr und kaum verließen sie beide das Portal, verschwand es auch.
Er griff nach ihrer Hand und wollte sie hinter sich her ziehen doch sie entzog sich ihm sofort. „Fass mich nicht an!“, zischte sie, noch immer sauer.
Sie liefen ein Stück die Straße entlang und Melina folgte Christoph, immer darauf bedacht ihn nebenbei mit Blicken zu töten. Vor einem Nachtclub blieben sie stehen.
Christoph redet kurz mit dem Türsteher, woraufhin er sie rein ließ, jedoch nicht ohne Melina noch mit kritischen Blicken zu mustern.
Drinnen war es heiß und stickig. Die Menschen verbogen sich schon fast und räkelten sich auf der Tanzfläche, was sie jedoch wohl Tanzen nannten, zu der lauten Musik.
Nicht grade vorsichtig schlängelt Christoph sich durch die Menge. Hier und da rempelte er einige Personen an, doch es störte ihn nicht. Melina folgte ihm unauffällig, doch sie wusste, dass sie hier mit ihren Boots und ihrer Winterjacke definitiv herausstach, zwischen all den halbnackten Menschen. Doch um sich um ihr Outfit zu sorgen, fehlten ihr momentan die Nerven.
Christoph steuerte direkt auf eine Sitzecke in einem etwas abgeschiedeneren Bereich des Clubs zu. Kaum war dieser Bereich auch in Melinas Sichtfeld, sah sie ihn. Er saß auf einem Sofa umgeben von in knappen, schwarzen Lederklamotten gekleideten Mädels. Doch auf diese achtete Melina gar nicht.
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Demon's love
Fantasi„Du hast Recht", erklärte Christoph, „die Kinder sind sicherer wenn sie weit weg von uns sind. Versteckt. Wo unser Vater sie nicht finden kann." „Sie wird dich hassen, wenn sie erfährt, dass du ihr ihre Kinder wegnimmst." „Sie darf es nicht erfahren...