~Kapitel 24~

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Noch immer starrte sie die Notiz an. Christoph und Mardik hatten so Recht. Melina nichts davon zu erzählen und sie glauben zu lassen, ihre beiden Kinder seien tot, war das beste für sie gewesen.

Und jetzt? Melina hatte von allem erfahren und hatte nicht nur ihre beiden ersten Kinder sondern auch Julie und Derek in Gefahr gebracht.

Der gestreifte Hase war der Beweis dafür. Der König wusste wer Melina war und er wusste wer ihre Familie war. Er hoffte wahrscheinlich ihr Angst einjagen zu können, indem er ihr diese Nachricht zukommen ließ.

Und dummerweise funktionierte es. Melina hatte panische Angst.

Ein paar Sekunden nur verharrte sie in dieser Position, den Blick auf das Stück Papier gerichtet und in der Hand das Stofftier ihrer Tochter. Nur ein paar Sekunden, doch sie verstrichen wie Stunden.

In ihrem Kopf herrschte Chaos. Fragen über Fragen, Vorwürfe und angsteinflößende Gedanken.

Als sie sich endlich aus ihrer Schockstarre lösen konnte, griff sie nach ihrem Handy und wählte Dereks Kontakt. Mit zittrigen Fingern hielt sie ihr Handy an ihr Ohr.

„Hey, leider bin ich grade beschäftigt und nicht in der Lage an mein Handy zu gehen...“, noch bevor sein Anrufbeantworter zu Ende gesprochen hatte, legte Melina auf.

Inzwischen zitterte sie am ganzen Körper. Jeder Muskel war angespannt und die Angst saß ihr in den Knochen.

Vielleicht hört er einfach sein Handy nicht oder er ist tatsächlich zu Beschäftigt um ran zu gehen. Das war eine sehr plausible Erklärung, dafür dass sie ihn nicht erreichen konnte.

Und doch wusste sie genau, dass das nicht der Fall sein würde, denn sonst hätte man ihr nicht diese Warnung geschickt. Man hatte sie gefunden.

Nachdem Melina jede mögliche Erklärung in ihrem Kopf für Dereks Unerreichbarkeit mit dem Argument, man hätte ihr keine Warnung geschickt, nur um ihr mitzuteilen, dass man sie gefunden hätte, wieder verworfen hätte, wusste sie dass ihr nur eine einzige Möglichkeit blieb. Sie musste in die Hölle und sie retten. Nur wusste sie noch nihht so genau wie sie das anstellen sollte.

Nie wieder wollte sie diesen Ort betreten. Genau deshalb hatte sie Diane Bray erfunden. Damit sie in Sicherheit leben konnte. Durch ihre eigene Dummheit jedoch, hatte sie alle in Gefahr gebracht, die sie liebte.

Nach weiteren Minuten, in denen Melina keine einzige Idee hatte, wie sie in die Hölle kommen sollte, wurde ihr klar, dass sie nur eine Möglichkeit hatte. Christoph.

Kaum hatte sie den Entschluss gefasst, Christoph um Hilfe zu bitten, stellte sich auch schon die nächste Frage. Wie sollte sie ihn erreichen?

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Langsam bewegte er sich im Schutz der Dunkelheit. In keinem der Häuser brannte Licht. Alle schliefen.

Er hatte ständig das Gefühl jemand würde ihn beobachten. Und auch jetzt, sah er sich regelmäßig um, um sicherzugehen, dass ihm niemand folgte. Er spürte die Blicke auf seinem Rücken, doch jedes Mal, wenn er mit dem Blick die Straße nach jemandem absuchte, schien niemand da zu sein.

Er beschleunigte seine Schritte und bog in die nächste Straße ab. Er war eine noch dunklere Gasse, die zwischen zwei hohen Gebäuden langführte. Er kannte sein Ziel nicht, doch etwas sagte ihm, dass er hier richtig war.

Seit seinem 16. Geburtstag war er schon unterwegs. Seitdem fühlte er sich wie das Gegenstück eines riesigen Magneten und dieser Magnet zog ihn nun an. Er konnte nicht anders, als dieser Anziehungskraft zu folgen. Noch in derselben Nacht hatte er ein paar Sachen gepackt und war Hals über Kopf aus seinem verhassten Zuhause abgehauen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 11, 2019 ⏰

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