~Kapitel 11~

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„Wir sind jetzt schon seit 3 Stunden unterwegs. Wo, zum Teufel, fahren wir hin?“, jammerte Melina. „Außerdem muss ich mal aufs Klo.“
Christoph seufzte. Ein paar Minuten später führen sie auf einen Rastplatz. Schnell sprang Melina aus dem Auto und ging mit schnellen Schritten zur Toilette.
Als sie fertig war und dabei war ihre Hände zu waschen, sah sie ihr Gesicht im Spiegel. Es sah furchtbar aus. Ihre Schminke war verlaufen und ihre Augen waren noch immer rot und geschwollen.
Als sie mit ihrem Koffer aus der Haustür ging, fuhr der Wagen ihrer Mutter gerade auf die Auffahrt.
„Was soll das werden?“, hatte sie gefragt, als sie Melina mit dem Koffer in der Tür stand.
Sofort hatte Melina wieder Tränen in den Augen. Doch ein stechender Schmerz im Bauch ließ sie aus ihren Gedanken aufschrecken. Mit einer Hand stützte sie sich am Waschbecken auf und die andere presste sie auf ihren Bauch. Das Atmen fiel ihr immer schwerer, so schlimm war der Schmerz inzwischen. Plötzlich flog die Tür auf und Christoph kam auf sie zu. „Wir müssen los! Dimitri ist hier!“, er wollte Melina grade am Arm hinter sich her ziehen, doch hielt in der Bewegung inne, als er sah wie Melina eine Hand auf ihren Bauch drückte. Er hörte wie schwer sie atmete und sah die Tränen in ihren Augen. Doch bevor er sich um sie kümmern könnte, flog die Tür ein zweites Mal auf in ein ziemlich wütender Dimitri ging auf die beiden zu. „Bevor ich dich umbringe habe ich noch ein Frage a dich“, er sah Melina direkt an, doch die hatte schon Schwierigkeiten damit die Augen überhaupt offen zu halten. Alles was sie sah wurde verschwommen. Es war als würde sie durch ein Milchglas sehen. „Du bist ein Mensch, also wie hast du es das letzte Mal geschafft deinen Körper in Brand zu setzen, ohne eine einzige Brandwunde davon zu tragen?“ Melina blinzelte ein paar Mal, doch dadurch wurde es nicht besser. Ungeduldig spielte Dimitri mit einem seiner Messer. Er wartete auf Melins Antwort, doch er kriegte keine und würde auch keine kriegen, denn Melina hatte die Frage schon gar nicht mehr gehört. Sie konzentrierte sich gerade voll und ganz auf den Schmerz in ihrem Bauch, der immer stärker wurde. Christoph stand neben ihr und wusste nicht was er tun sollte. Er könne nicht Dmitri davon abhalten Melina zu töten und sich gleichzeitig um Melina kümmern. Doch endlich scheint Dimitri ihn auch bemerkt und erkannt zu haben. „Der König wird nicht sehr erfreut darüber sein, wenn er hört, dass Ihr ihr helft“, sagte er gehässig. „Er muss es ja nicht erfahren“, erwiderte Christoph. „Doch das muss er!“ Dimitri zog ein weiteres Messer hervor. „Und jetzt geht mir aus dem Weg.“ Doch Christoph machte keine Anstalten sich auch nur einen Zentimeter weit weg von Melina zu bewegen. Er war im Moment ihr einziger Schutz und er wusste, dass Dimitri ihn nicht töten würde. Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, merkte er wie Melina den Halt verlor. Er sah zu ihr herüber. Ihre Hand rutschte von dem Waschbecken ab und ihre Augen schlossen sich, bevor sie umkippte. Christoph fing sie auf bevor sie auf den Boden fiel. Das machte die ganze Sache noch komplizierter. Jetzt musste er Melina beschützen, während sie bewusstlos in einen Armen lag. Er hielt Melina so, dass er nur einen Arm brauchte in den anderen frei hatte. Er erschuf einen Feuerball in der freien Hand und schleuderte ihn in Dimitris Richtung, doch der wich geschickt aus. „Daneben.“ Christoph erschuf noch einen und noch einen in warf diese ebenfalls auf Dimitri, doch jedes Mal wich er ihnen aus. Alles was diese Aktion brachte waren kleine, rune Brandspuren an der Tür hinter ihm. Christoph steckte fest. Er konnte nicht gegen Dimitri gewinnen, jedenfalls nicht mit nur einer Hand, und er konnte nicht fliehen, da Dimitri den Ausgang versperrte. Melina lag noch immer bewusstlos in seinen Armen und es sah nicht so aus, als würde sie bald aufwachen. Doch plötzlich öffnete sie ihre Augen. Rote Flammen tanzten darin. Wie in Trance befreite sie sich aus Christophs Armen und ging auf Dimitri zu. Langsam streckte sie eine Hand nach ihm aus. Christoph schaute ihr einfach nur zu. Er wusste nicht was er tun sollte. Offensichtlich war Melina gerade nicht sie selbst, doch nun stellte sich die Frage: wer war sie stattdessen?
Melinas Hand fing an zu brennen. Das Feuer kletterte ihren Arm hoch und breitete sich auf ihrem ganzen Körper aus. Ihre Haare verwandelten sich in Feuer. Es sah nicht einfach so aus als würde sie brennen, es sah viel mehr so aus, als würden die Flammen um ihren Körper tanzen und sich an ihn anschmiegen. Sie fing an zu grinsen, während das Grinsen auf Dimitris Gesicht verschwand. Mit jedem Schritt, den Melina auf ihn zuging, ging Dimitri einen zurück, bis er mit dem Rücken an der Tür stand. Hektisch drückte er den Türgriff runter und flüchtete nach draußen. Er sah sich nicht um. Schnell zeichnete er mit der Hand einen Kreis in die Luft und sprang in das Portal. Melina stand vor der Tür und brannte noch immer. Christoph hatte sich leise hinter ihr her geschlichen. Er wollte ihre Aufmerksamkeit nicht auf sich lenken, während sie dabei war Dimitri zu verscheuchen. Doch jetzt war er weg. „Melina?“, fragte er vorsichtig. Ruckartig drehte sie sich um. Sie starrte ihn aus ihren brennenden Augen an und sagte kein Wort. „Alles wird gut. Er ist weg“, erklärte er, doch er bezweifelte, dass sie ihn überhaupt verstand. Langsam kam sie auf ihn zu, die Hand ausgestreckt. „Mel, ich bin's“, sagte er panisch und wich ein paar Schritte zurück. Sie kam näher und legte ihre brennende Hand auf seine Brust. Seine Jacke und sein Shirt verbrannten an der Stelle und die Flammen trafen auf seine Haut. Er atmete hörbar aus und Biss sich auf die Zunge um nicht laut aufzuschreien. Doch dann verschwand das Feuer wieder. Als alle Flammen verschwunden waren, blinzelte sie ein paar mal und das gewohnte blaugrau kehrte in ihre Augen zurück. „Chris“, nuschelte sie erschöpft, bevor ihr Augen wieder zu fielen und sie in Christophs Armen zusammensackte.
Währenddessen stürmte Dimitri schwitzend in den Thronsaal. Der König und der Prinz unterhielten sich gerade. Als sie Dimitri erblickten kam der Prinz schon auf ihn zu. „Dimitri, doch habe ich gesucht“ Doch Dimitri deutete bloß eine kurze Verbeugung an und ging ohne ein Wort an ihn vorbei. Sein Ziel war der König. Vor ihm fiel er auf die Knie. „Mein König“, keuchte er noch immer erschöpft. Er musste den Weg bis hierher rennen und das Schloss war nicht klein. „Es ist wahr!“, sagte er und betonte 'es' dabei besonders stark. Der König riss erschrocken die Augen auf. „Du meinst doch wohl nicht...“ Dimitris Kopf schoss nach oben und er sah dem König direkt in die Augen. „Doch“, sagte er, „genau das meine ich.“

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