Kapitel 2

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Pov Herr Bergmann
Ich saß auf meinem Schreibtischstuhl.  Auf meinem PC plopplte mal wieder eine Nachricht auf. Mich hatte wer über Twitter angeschrieben. Wahrscheinlich wieder ein Fan.  Eigentlich hatte ich keine Lust darauf, jedoch öffnete ich das Fenster und sah mir die Nachricht an. 

Lieber Herr Bergmann,
Ich habe eine dringende Bitte an dich.  Ich bin die Mutter von Svea.  Ein riesen Fan von dir. Der Haken daran ist, dass sie blind ist und dass sie vor ein paar Tagen einen schweren Unfall hatte. Ihr größter Traum ist es dir mal zu begegnen.  Es kann sein, dass sie nicht mehr aus dem Koma erwacht oder nicht mehr richtig gesund wird und stirbt.  Bitte Herr Bergmann komm zu uns, ich bezahle dir den Weg zu uns hin und auch eine Unterbringung für eine Nacht oder so. Aber bitte erfülle Svea diesen einen Wunsch. Bitte schreib zurück.
Sina Freiherr

Als ich diese Nachricht las stockte mir der Atem. Das arme Mädchen. Ich überlegte, dann schrieb ich zurück

Liebe Sina Freiherr,
Was euch passiert ist tut mir furchtbar leid. Ich überlege mir ob ich komme soll. Vorher will ich allerdings noch eins wissen.  Wie alt ist Svea denn und wo liegt sie im Krankenhaus?

Ich schickte die Nachricht ab und wartete. Kurze Zeit später kam die Antwort.

Das ist schön wir freuen uns.
Svea ist 21. Sie liegt in Karlsruhe im Krankenhaus. Wann könntest du denn kommen. Würde mich freuen wenn es so schnell wie möglich geht.

Ich tippte noch einen Text.

Wenn das so ist. Mir würde es nächste Woche Dienstag bis Mittwoch passen. Würde dann nach Karlsruhe kommen. Genaueres können wir ja noch besprechen.

Ich stand auf und lief die Treppe der Galerie runter. In der Küche schmierte ich mir ein Brot und verlies meine Wohnung. Ich lief die Treppe im Treppenhaus ein Stock nach unten und klingelte dort bei Patrick. Wir waren gut befreundet und ich wollte ihm von dem Mädchen erzählen und ihn fragen, ob er nächste Woche  auf meine Katzen aufpassen konnte. Marty und Indiana Jones  schliefen zwar eh fast die ganze Zeit, aber sie brauchten aufjedenfall  etwas zu essen und zu trinken.  Ca eine halbe Minute später öffnete mein Freund mir die Tür.

Tim was machst du denn jetzt noch hier.

Patrick sah mich erstaunt an. Mittlerweile war es 23 Uhr und normalerweise trafen wir immer absprachen wenn wir uns um so eine Uhrzeit trafen.  Ich wollte es ihm erzählen, doch er kam mir zuvor:

Komm doch erstmal rein du siehst so aus als wolltest du reden. Peter schneidet gerade einen Vlog. Solange wir nicht allzulaut sind stören wir ihn bestimmt nicht.

Ich nickte und folgte Patrick in seine Wohnung. Ich kannte mich bei ihm aus, weshalb ich ins Wohnzimmer ging während Patrick in Peters Zimmer verschwand, wahrscheinlich um ihm zu sagen, dass ich da war. Ich setzte mich aufs Sofa und sah auf als Patrick ins Zimmer trat und sich neben mich setzte.

Und was ist los ?

Ich fing an zu erzählen, von Sveas Mutter und dem Unfall und dass ich von Dienstag bis Mittwoch nicht da sein würde. Zum Schluss fragte ich ihn, ob er auf meine Katzen aufpassen könnte. Patrick sah mich überrascht an.

Du hast der Frau zugestimmt?

Ich nickte verwirrt, doch als Patrick vortfuhr überkam mich Gänsehaut.

Was ist wenn das einfach ein aufdringlicher Fan war der sich das alles ausgedacht hat?

Ich zuckte mit den Schultern.

Ich muss ehrlich sagen das ich an so etwas garnicht gedacht hatte. Irgendwie hab ich der Frau vertraut.

Patrick sah mich an, entspannt aber doch auch neugierig.

Darf ich die Nachrichten mal sehen?

Ich nickte.

Dazu muss ich aber an deinen Computer.

Patrick nickte. Zusammen standen wir auf und er folgte mir in sein Gaming Zimmer. Patricks Raum war viel kleiner als mein Gaming Zimmer. Jedoch fühlte ich mich wohl. Ich meine in der nähe von PCs fühlte ich mich immer wohl. Ich setzte mich an Patricks Schreibtisch. Mein Freund blieb hinter mir stehen und gab dann das Passwort des Computers ein. Als Google erschien tippte ich schnell Twitter in die Suchzeile ein. Es erschien eine neue Seite bei der ich wiederholt auf Twitter klickte. Dann konnte ich mich einloggen und öffnete das Nachrichtenfenster. Patrick las sich den Chat durch. Dann machte er große Augen.

Okay, da muss ich zugeben das hört sich ziemlich wahr an.

Ich nickte, dann sah ich Palle an.

Und jetzt? Was mach ich denn nun?

Palle lachte:

Du fährst Dienstag Morgen mit dem Zug nach Karlsruhe und machst Svea glücklich.

Ich entspannte mich wieder. Dann fiel mir noch etwas ein.

Was soll ich eigentlich machen wenn Svea bis dahin tot ist oder wenn sie nicht wach ist?

Nun sah Patrick mich an.

Glaubst du wirklich das sie das nicht spürt wenn ein so großes Idol vor ihr steht?

Nun musste ich grinsen.

Und selbst wenn. Dann können ihr ihre Eltern von mir erzählen wenn sie wieder wach ist.

Ich stand vom Schreibtischstuhl auf und folgte Palle aus seinem Aufnahmeraum. Im Flur der Wohnung verabschiedete ich mich. Gerade als ich die Wohnung verlassen wollte, kam Peter aus seinem Zimmer und ich rief ihm noch eine Gute Nacht zu. Dann verschwand ich wieder in meiner Wohnung. Marty und Indiana Jones warteten schon auf ihr Essen. Schnell fütterte ich die Katzen. Dann ging ich in mein Bett und schlief ein.

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Irgendwie war ich echt aufgeregt auf Karlsruhe. Als es dann endlich soweit war, wusste ich wo genau ich mich mit Sveas Familie treffen würde und wo ich übernachten würde. Jedoch hatte ich Sveas Mutter mehrere Male versichert das ich die Kosten für alles weitere selbst übernehmen würde. Also saß ich nun da. Auf dem Beifahrersitz von Izzis kleinem Auto. Alex hatte sich angeboten mich bis zum Bahnhof zu bringen von dem ich dann ca eine Stunde bis zu meinem Ziel fahren würde.

Nun hielt das kleine Auto am Bahnhof an. Ich stieg aus. Auch Izzi verließ sein kleines Auto und umarmte mich kurz.

Tschüss Tim bis morgen ,pass auf dich auf und wenn irgendwas ist dann ruf an wir können dich auch abholen.

Ich nickte, verabschiedete mich kurz und lief Richtung Zug. Das die sich immer so Sorgen machen mussten. Ich meine ich wollte einen Tag mal zu einem Fan . Ich würde schon nicht gleich sterben. Nun stieg ich in den Zug und suchte mir einen Sitzplatz. Neben mir war frei, weshalb ich meinen Rucksack neben mich stellte und aus dem Fenster schaute. Kurze Zeit später begann der Zug zu rollen und wir verließen den Bahnhof und bald auch Köln.  

BLIND || Nur du, egal wie du bist (Herr BERGMANN FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt