Kapitel 16

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PoV Tim
Ich hielt sie in den Armen und wollte sie nie wieder loslassen. Ich wusste nicht ob sie weinte. Ich konnte Nässe an meiner Brust spüren. Wir saßen nebeneinander auf dem großen Sofa in Felix' Zimmer. Ich hatte schlechte Erinnerungen. Und sie hatte anscheinend Angst. Ich wusste nicht warum. Ich konnte ihre Gedanken ja nicht lesen. Aber ich wusste das es ihr schlecht ging. Weshalb? Ich wusste es einfach nicht.

Svea hob ihre Hand und wischte sich die Tränen ab. Wir saßen zusammen in dem kleinem Raum. Felix und Patrick waren nicht da. Was genau passiert war weiß ich nicht. Nachdem ich an Marie erinnert wurde setzten meine Gedanke und Gefühle aus. Selbst der Kuss hatte mir nichts bedeutet. Die Erinnerung an Svea die vor mir steht und weint kommt in mir hoch. Bilder blitzen in meinem Kopf auf. Sie sortierten sich. Weiter. Und immer weiter. Meine Erinnerungen erstellten sich langsam wieder. Ich hatte so mit den Gefühlen gekämpft das ich nichts mehr gespürt hatte. Nun waren die Erinnerungen wieder hergestellt. Der Kuss. Ich hatte sie weggeschubst. Und sie angebrüllt. Felix ist dazwischen und hat uns in sein Zimmer gebracht. Sie hatte geweint. Sie legte sich auf meine Brust und ich schlief ein.
Vorsichtig legte ich meinen Arm um sie und zog sie etwas näher zu mir heran. Svea sah auf und schaute mir ins Gesicht. Ich strich ihr vorsichtig eine Haarsträhne von der Stirn. Bei meiner Berührung zuckte sie zusammen. Ich versuchte zu erklären. " Alles Gut. Es tut mir leid. Ich konnte nur dieses Gefühl nicht ertragen an sie zu denken." Svea setzte sich wieder vollends auf und schob meine Hand von ihrer Schulter. " Du liebst sie noch. Stimmts? Und wäre sie noch hier dann wärst du nie zu mir ins Krankenhaus gekommen. " Ich blieb still. Tief in meinem Inneren wusste ich dass sie recht hatte. Ich schaute zur seite. Svea spürte das sie recht hatte. Sie stand auf und stolperte weinend aus dem Zimmer. Ich blieb und sank auf der Coach zusammen. In meinen Gedanken kreisten Svea und Marie. Warum war die Liebe nur so schwer?
Wenige Minuten später betrat Felix das Zimmer. Ich setzte mich auf und blieb still. Felix setzte sich genauso still neben mich und zusammen saßen wir so da und warteten, bis Felix endlich das Schweigen brach." Sie ist mit Patrick zu ihm nach Hause gefahren." Ich nickte. In mir zerbrach mein Herz. Ich wollte schreien, bekam jedoch keinen Ton heraus. Ich stand auf und nickte dankend in Felix Richtung. Dann verließ auch ich traurig das Ufo und fuhr mit der Bahn nach Hause. Leise lief ich an Patricks Wohnunhstür vorbei und schmiss mich in meiner Wohnung auf mein Bett. Und weinte einfach nur.

Ich musste eingeschlafen sein. Denn als ich aufwachte war es draußen dunkel. Aus dem Flur schien ein Lichtstrahl auf mein Bett. Ich stand auf. Als ich kam hatte ich kein Licht angemacht. Vorsicht lief  Richtung Küche. Am Küchentisch saß Patrick und trank langsam aus einer Tasse Kaffee. Ich blieb still und setzte mich ihm gegenüber. Palle erhob das Wort " Du hast sie damit ziemlich verletzt." Ich sah auf meine Hände die auf dem Tisch ruhten. " Ich weiß." Palle sah mir nun direkt in die Augen. " Sie möchte das ich sie morgen zum Bahnhof bringe." Ich zuckte zusammen. Damit hatte ich nicht gerechnet. In dem Moment wurde mir bewusst wie verdammt viel sie mir bedeutete. Ich hing Marie immernoch nach. Aber ich war froh das die damals weggegangen war. Jetzt wurde mir klar was ich Svea damit angetan hatte. Ich liebte sie über alles auf der Welt. Und Marie war einfach nicht mehr Teil meines Lebens. Ich sah auf zu Palle. "Sie hat mit mir abgeschlossen oder?" Palle fing an zu lachen. "Mit dir angeschlossen? Nein. Sie wird niemals mit dir abschließen. Sie hat dir vertraut und sie liebt dich. Sie geht nur weil du sie verletzt hast und weil sie glaubt dass du abgeschlossen hast. Ich habe dieses Gespräch vorhin auch schon mit ihr geführt. Nur das ich dir jetzt sage dass du sie nicht aufgeben solltest. Geh zu ihr bevor ich sie morgen zum Bahnhof bringe und red endlich mit ihr. " Ich drehte mein Gesicht weg. Dann schaute ich jedoch wieder zu ihm. Und sah ihn fragent an." Du würdest sie wirklich zum Bahnhof bringen?" Patrick lachte." Natürlich. Soll ich sie gegen ihren Willen hier lassen? " Ich schüttelte den Kopf. Palle nickte, stand auf und verließ meine Wohnung. Ich blieb noch lange dort sitzen. Ohne zu wissen was ich tuen sollte.
Später ließ ich mich in mein Bett fallen. Lange noch dachte ich darüber nach was ich passiert war. Morgens war ich noch einer der glücklichsten Menschen gewesen und jetzt hatte sich mein Leben auf einmal wieder komplett geändert.
Langsam glitt ich in einen unruhigen Schlaf aus dem ich immer wieder aufschreckte. Mitten in der Nacht setzte ich mich auf. Vor meinem Fenster krähte ein Vogel. Ich stand komplett auf ubd fasste mir einen Entschluss. Leise lief ich zu meiner Wohnungstür und schlich den Hausflur die Treppen runter zu Patricks Wohnung. Mir war kalt. Mein Herz pochte schnell und ich meinte ständig Schritte zu hören die mir hinterher liefen. Ich bückte mich vor Palles Wohnungstür und hob die Fußmatte hoch. Palle hatte mal zu mir gesagt er würde immer wenn ich ihn brauchte den Schlüssel dort verstecken. Und auch jetzt lag der kleine Gegenstand auf dem Boden. Ich schloss leise die Tür auf und blieb danach erstmal stehen um zu horchen ob ich wen geweckt hatte. Nichts war zu hören außer mein eigener Herzschlag. Ich schlich ins Wohnzimmer und da sah ich sie. Svea saß auf der Couch. Sie schlief nicht. Ich setzte mich vorsichtig neben sie. Ohne jeden Kontakt. Sie zitterte. Ich wollte meinen Arm um sie legen doch ich traute mich nicht. Hatte Angst etwas falsch zu machen. Ich seufzte. Dann brachte ich die Worte über meine Lippen. "Es tut mir leid. Ich weiß das Marie nicht mehr zu meinem Leben gehört. Sondern du." Svea rührte sich nicht. Ich wollte schon wieder aufstehen, als sie ihre Hand vorsichtig auf meinem Oberschenkel ablegte und nach meiner Hand tastete. Ich schob meine Hand auf ihre. Svea hob ihre Zweite Hand in Richtung meiner Wange. Ich nahm ihre Hand vorsichtig in meine und führte sie an ihren Platz. Im nächsten Moment lagen meine Lippen auf ihren. Sie erwiderte den Kuss. Anfangs sachte. Dann immer inniger und fordernder. Sie legte ihre eine Hand an meinen Hals. Ich zog sie näher an mich heran. Sie saß nun fast auf mir als wir uns lösen mussten und Luft zu holen. Ich zog Svea komplett auf meinen Schoß und umarmte sie liebevoll. Svea vergrub ihre Hände in meinen Haaren und flüsterte mir immer wieder ins Ohr. "Ich liebe dich."

BLIND || Nur du, egal wie du bist (Herr BERGMANN FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt