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„Du hast was angestellt oder?"fragte ich ihn misstrauisch.
„Vielleicht.",antwortete er monoton. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich dabei nicht,genauso wenig wie seine Haltung oder seine Ausstrahlung. Er sah einfach nur auf mich hinab.
„Kannst du aufhören so gruselig zu gucken?"
„Nein, kann ich nicht."

Ich seufzte und lief zurück ins Wohnzimmer,ohne ihn aus den Augen zu lassen.
„Was hast du?",fragte ich ihn als er plötzlich im Wohnzimmer stand.
„Nichts." Ich verdrehte nur die Augen.
„Und warum guckst du dann so böse?",fragte ich ihn und setzte mich aufs Sofa.
„Weil ich böse bin."
„Ja is klar.Jetzt hör auf mit dem Schwachsinn.",forderte ich lachend.
"Dann lass keinen Besuch mehr kommen."sagte er hinter mir.
„Hä?Warum?"
„Weil ich das nicht will.",antwortete er und sah aus dem Fenster.

Warum das denn? Dann könnte ja nie mehr irgendjemand herkommen...Warum war ihm das bitte so wichtig? Aber ninja wenn es ihm wirklich wichtig war, sollte ich seiner Bitte vielleicht nachgehen. Er würde es letztendlich sowieso durchsetzen.
„Ist okay.",stimmte ich schließlich zu und hoffte damit keinen Fehler begangen zu haben.
Er sah verwirrt zu mir,schüttelte aber schnell wieder den Kopf und wandte seinen Blick wieder zum Fenster.

„Keine Wiedersprüche?Keine Fragen?",fragte er mich.
„Nein.Das muss ja einen Grund haben.Ich hoffe nur für dich,dass es ein guter ist.",sagte ich ernst. Yoongi sah mich immer noch misstrauisch an,verschwand jedoch und kurz darauf ertönte wieder sein Klavier von oben.

Ich hörte kurz zu, jedoch wurde aus kurz lang, denn er konnte wirklich sehr schön spielen.
Ich könnte das niemals,wie machte er das bloß?

Ich entschied mich dazu endlich mal unter die Dusche zu gehen,da mir langsam bewusste wurde,dass ich nach Cola roch.
Im Bad war es noch schön warm,durch Annies vorherige Dusche.
Ich schloss schnell die Tür ab,damit Yoongi nicht reinkam und streifte mir meine Klamotten ab.

Die warme Dusch tat gut,zumal es auch noch ziemlich kalt draußen war und ich in diesem Haus ständig fror. So war es also ganz schön mal wieder heiß zu duschen.

„Jue",erklang plötzlich Yoongis Stimme. „Du hast die Handtücher vergessen."
„Oh mein Gott raus Yoongi!",kreischte ich laut.
Im Nachhinein betrachtet war es wirklich ganz schön dumm von mir gewesen, zu glauben, dass eine verschlossene Tür ein Hindernis für Yoongi wäre, aber glücklicherweise stand stand ich wenigstens noch hinter dem Vorhang, durch den er dann nicht sehen konnte. Ich versteckte mich also hinter diesem lugte herum. Yoongi stand mitten im Raum und verkniff sich ein Grinsen.
„Raus!",wiederholte ich sauer.
Yoongi verschwand, nun doch grinsend durch die Tür.

Ich warf mir das Handtuch um und stürmte zu Yoongi, welcher nun wieder an seinem Klavier saß und so tat als wäre nichts gewesen.
„Mach das nie wieder!",schrie ich ihn an.
„Warum denn?",fragte er unschuldig. „Ich hab dir nur geholfen."
Anschließend drehte er sich zu mir um und starrte mich erschrocken an.
"Yah!! Zieh dir was an!", rief er und hielt sich die Augen zu.
„Du warst wortwörtlich gerade im Bad, während ich geduscht habe und jetzt sagst du ich soll mir was anziehen?"
„Das war was anderes! Und jetzt sie dir was an!"
„Ich habe doch was an?"
„Aber es ist so kurz!"

Ich schüttelte den Kopf und lief in mein Zimmer. Wenn Yoongi ein Problem damit hatte,dass ich im Handtuch rumlief sollte er nicht in das Bad kommen wo ich nichts anhatte!

Schnell zog ich mir wieder meine Schlafsachen an,da es sowieso schon spät war und setzte mich auf mein Bett. Auf Yoongi hatte ich im Moment keine Lust, also konnte der mich jetzt erstmal in Ruhe lassen.
Ich las ein wenig in meinem Buch weiter, ging jedoch kurz später schlafen,damit ich morgen nicht ganz so müde war.

~

Etwas kaltes striff meine Wange und mein erster Gedanke war, ob ich das Fenster aufgelassen hatte, da es sich anfühlte wie ein leichter Windhauch.
Ich kuschelte mich enger in meine Decke, um diesen zu entkommen und das kalte verschwand urplötzlich. Als ich dann wieder kurz vorm einschlafen war,war es allerdings erneut da.

Verwirrt schlug ich die Augen auf und blickte unmittelbar in ein weiteres Paar dunkle, weshalb ich leicht aufschrie. Yoongi lag direkt neben mir, mit dem Gesicht in meine Richtung, sodass sich unsere Nasenspitzen „berührt" hätten, wäre ich nur ein kleines Stück nach vorn gerutscht.

„Yoongi was machst du in meinem Bett?!",fragte ich entsetzt und sprang leicht von ihm weg.
„Ich liege immer hier.",antwortete er gelassen.
„Wie immer?!"
„Was glaubst du warum das Zimmer das ordentlichste war?",fragte er.
„Weil...Keine Ahnung aber kannst du mir das nicht einfach vorher sagen?" Er sah mich genervt an.
„Nein und jetzt lass mich schlafen."

Er schloss seine Augen und ich sah ihn nur irritiert an.
"Leg dich wieder hin."murmelte er.
"Nein!Geh woanders hin!"
Er seufzte genervt und machte eine Handbewegung.
Ich spürte eine Art Windstoß,welcher mich zwingend zu ihm drückte,und keine zwei Sekunden später lag ich wieder neben ihn.
"Dass ich dich nicht richtig berühren kann heißt nicht,dass ich dich nicht kontrollieren kann."
Und schon war er wieder eingeschlafen.

The Ghost { m.yg }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt