[2] Twenty-one

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"Hat jemand Hunger?"'fragte Jin uns,als wir alle im Flur standen,nachdem wir in einen der Restaurants gegessen hatten,wo ich Ihnen erzählt hatte was zwischen mir und Youna passiert war,da diese Idioten auf dem neusten stand sein wollten. Irgendwo konnte ich das schon nachvollziehen,denn wen jemand mir so etwas wichtiges nicht erzählen würde,wäre ich auch ziemlich angepisst.

"Du hast doch gerade erstes gegessen.",antwortete ich Jin,während die anderen nur darüber lachten und sich anschließend auf dem Wege ins Wohnzimmer machten,da sie auf dem Rückweg beschlossen hatten noch einen Film zu sehen.
Ich hingegen hatte etwas vollkommen anderes vor,da es noch nicht dunkel war und es das auch erstmal nicht werden würde,war noch genug Zeit meinem Ziel,Jue zu finden,hoffentlich ein Stück näher zu kommen.
"Kommst du nicht mit zu uns?",fragte mich Jin,als ich in die entgegengesetzte Richtung des Wohnzimmers lief,um in mein Zimmer zu gelangen.
"Nein ich hab vermutlich noch etwas vor.",antwortete ich ihm.
"Vermutlich?",harkte er nach,woraufhin ich nur ein Mal nickte und meinen Weg in mein Zimmer vorsetzte.
Ich konnte mir gut vorstellen, wie Jin mir jetzt wahrscheinlich verwirrt hinterher sah und darüber nachdachte,was ich vor hatte.

In meinem Zimmer ließ ich mich erstmal auf mein Bett fallen und atmete tief durch.
Ich hatte wieder Hoffnung Jue zu finden,das hatte ich vor kurzem gemerkt,nachdem ich mit dieser Youna geredet hatte und auch wenn es wegen ihr war existierte wenigstens ein kleiner Teil Hoffnung in mir.
Was mich allerdings erschreckte war die Erkenntnis,dass ich Jue oder die Suche nach ihr,schon aufgegebenen hatte,denn das hatte ich durch die erneute Hoffnung bemerkt.
Es schmerzte mir im Herzen,dass ich es so leicht akzeptiert hatte,obwohl ich es nur unterbewusst getan hatte.

Mit den Fingern striff ich den kleinen,zerknüllten Zettel,welcher zuvor noch in meiner Hosentasche lag,glatt und entzifferte die Nummer auf diesem.
Sobald Youna aus dem Büro gehen wollte,hatte sie mir diesen Zettel in die Hand gedrückt,sodass ich sie erreichen konnte,denn genau dies wollte ich jetzt tun.
Langsam tippte ich die Nummernfolge ein und drückte etwas zögerlich auf 'anrufen'.
Es dauerte kurz bis sie letztendlich doch abnahm.

"Hallo?",erklang ihre Stimme fragend.
"Hallo,hast du im Moment Zeit?",fragte ich ohne großartig ums Thema herumzureden.
"Wenn ich wüsste wer da ist bestimmt.",sagte sie genervt.
"Dass du nichtmal die Stimme deines lieblingsidols erkennst.",antwortete ich ihr ärgerlich,woraufhin auf einmal im Telefon ein kurzes krachen ertönte.
"Y-Yoongi?",fragte sie vorsichtig.
"Ja?Endlich mal erkannt?Gut dann wäre das auch geklärt,hast du denn nun Zeit mir zu helfen?",kam ich direkt auf das Thema zurück.
Es folgte eine kurze Stille und ich dachte sogar kurz darüber nach ob die Verbindung vielleicht unterbrochen wurde,jedoch erklang dann ein weiteres Mal ihre Stimme.
"J-Ja."

Nachdem wir einen Ort und eine Zeit,die unmittelbar nach diesem Anruf sein solle,verabredet hatten,lief ich also durch das Haus ein weiteres Mal in den Flur,um meine Jacke und meine Schuhe anzuziehen.
Dieses Mal sah mich keiner der Jungs dabei,weshalb ich nochmal in das Wohnzimmer lief und ihnen Bescheid gab,obwohl ich mir dabei nichtmal sicher war,ob sie mich überhaupt gehört hatten,da sie alle wie besessen auf den Fernseher starrten und sich diesen Film ansahen.
Ich hatte Jin sogar gefragt ob ich sein Auto nehmen durfte und er hatte einfach nur genickt,obwohl er mir das niemals erlauben würde,da sein Auto wie sein,nicht vorhandenes,Baby für ihn war.

Ich startete das Auto und brauchte auch nicht lange zu unserem Treffpunkt,dem Supermarkt an der Straßenecke,den wir beide kannten.
Sie stand bereits auf dem Parkplatz und wartete auf mich,was bedeuten musste,dass sie unmittelbar in der Nähe wohnen musste,also hielt ich neben ihr und gab ihr einen Handzeichen,welches ihr anzeigen sollte zu mir ins Auto zu steigen.

„Du warst schnell da.",stellte sie fest und schnallte sich an.
„Wo muss ich hinfahren?"
„Donghae hatte genau drei Wohnungen als wir zusammen waren und sie gehörten alle ihm,also würde ich sagen gehen wievielte zu der ersten?"
Wer hatte bitte drei Wohnungen?
„Bei einer war ich schon."
„Allein?"
„Ja."
„Woher hattest du den Schlüssel?",fragte sie mich misstrauisch.
„Lag da einfach so.",erwiderte ich und startete den Wagen.

Sie nannte mir noch schnell die Adresse,bevor sie mich dann doch durch die Stadt führte und mir Anweisungen gab,was ich eigentlich nicht so toll fand,jedoch musste ich das jetzt wohl akzeptieren. Nach ungefähr Zehn Minuten,jedoch passierte etwas merkwürdiges.
Mir wurde plötzlich ganz schön schwindelig und da ich sowieso nur mit einer Hand fuhr,da meine andere ja gerade nicht zu gebrauchen war weil diese sich auch schon weiter transparent verfärbt hatte.
Ich schüttelte einmal den Kopf um wieder klare Gedanken zu bekommen und drückte wieder ein wenig aufs Gaspedal,jedoch löste sich meine Hand ein auf einmal vom Lenkrad.
Was passierte hier gerade?

Mein Blick flog zu meiner Hand und wandelte sich von zuerst da gewesener Verwirrung zu Schock um.
Meine Hand steckte im Lenkrad und nichtmal meine Bemühungen halfen um es wieder zu fassen zu bekommen.
„Könntest du kurz fahren?",fragte ich Youna panisch,die von dem glücklicherweise nichts mitbekommen hatte,als ich am Rand der Straße stehen geblieben war,sobald meine Finger das Lenkrad wieder berührten und ich so noch schnell halten konnte.

The Ghost { m.yg }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt