[2] Six

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-Zeitsprung-

Müde schlug ich meine Augen auf nur um gleich von der Sonne geblendet zu werden. Gereizt hielt ich mir meinen Arm vors Gesicht, drehte mich brummend auf die andere Seite und versuchte wieder einzuschlafen. Ich hatte jetzt noch keine Lust aufzustehen,vor allem dann nicht wenn die Sonne,die es anscheinend darauf abgesehen hat mich erblinden zu lassen, einen schon am Morgen so 'herzlich' begrüßte.

„Aua man Yoongi geh von mir runter.",nuschelte eine noch müde stimme unter mir. Ich spürte wie sich ihre kleinen Händchen gegen meinen Rücken stemmten und mich versuchten von ihr runter zu schubsen.
„Yoongi du zerquetscht mich.",erhob sie mit ihrer schönen Stimme erneut das Wort.

Murrend rutschte ich von ihr runter,sodass ich neben ihr lag und ich sie fest in den Arm nehmen konnte. Mein Kopf lag in ihrer Halsbeuge und ich atmete in gleichmäßigen Abständen ihren süßlichen Duft ein.

So mochte ich meinen Morgen. Die Sonne konnte ich nicht gebrauchen,alles was ich brauchte war sie,denn sie gibt mir Hoffnung und Kraft für die Tage meines Lebens.
Und die ein oder andere Mahlzeit,wenn sie die nicht schon wieder anbrennen lies.

Ihre Haare kitzelten mich im Gesicht und ich konnte ihren Atem an meiner Wange spüren.
"Yoongi wenn du noch weiter zudrückst schneidest du mir die Luft ab."presste sie hervor.
Etwas wiederwillig lies ich lockerer und schloss meine Augen.
Wenn ich so einschlafen würde wäre alles perfekt.

„YOONGI AUFWACHEN WIR MÜSSEN GLEICH LOS!",schrie plötzlich eine Stimme direkt neben meinem Ohr und vor Schreck fiel ich,samt Decke und der Schönheit neben mir,aus dem Bett. Jue landete vollkommen überwältigt auf meinem Schoß und sah erschrocken zu dem Bösewicht hoch,welcher uns so sehr erschrocken hatte.

"Taehyung...ich bring dich um."zischte ich gefährlich und sah ihn böse an.
"Eomma?"rief er und zog das Wort lang."Hilfe!"schrie er nach Jin bevor er panisch aus dem Raum rannte.

Ich wollte hinterher,doch auf meinem Schoß saß ja immer noch Jue,die mich ziemlich erschrocken ansah. Vorsichtig legte ich meinen Arm um ihre Taille und hob sie aufs Bett. „Schlaf weiter du hast anders als ich noch Zeit.",flüsterte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

Ich war gerade dabei mich von ihr abzuwenden,da hielt mich ihre Hand auch schon auf.
„Wenn ich schon nicht mitkommen kann, muss ich mich doch wenigstens von dir verabschieden!",rief sie beleidigt. „Außerdem bin ich nicht mehr müde.",fügte sie schmollend hinzu.

Ich lächelte belustigt.
Sie war so süß,wie hatte ich sie nur verdient?
Heute war das erste mal dass sie nicht mit uns mitkam,sonst war sie immer dabei.
Allein schon aus dem Grund,dass sie sich ohne mich unwohl fühlte,kam sie immer mit uns. Was sie aber natürlich niemals zugeben würde.
Dieses Mal jedoch kam ihr ihr Job dazwischen und konnte nicht mitkommen.
Madame musste sich ja unbedingt einen Job suchen,obwohl wir doch genug Geld hatten. Aber nein,sie wollte auf eigenen Beinen stehen.
Irgendwo verstand ich das ja,aber selbst ich fühlte mich unwohl dabei sie hier allein zu lassen.
Es waren zwar nur ein paar Tage,in denen wir in China waren und dort ein paar Special Konzerte hielten, doch schon zwei Tage reichten aus um mir Schuldgefühle zu bereiten.

„Du kriegst einen Kuss wenn du weiter schläfst es ist noch viel zu früh.",bot ich ihr an.
„Nein ich brauch wenigstens eine Umarmung und einen Kuss!",protestierte sie und verschränkte trotzig ihre Arme.

Ohne zu zögern nahm ich sie in meine Arme und strich ihr durch die Haare, während sie sich an mich und lehnte.
„Ich will nicht dass du gehst.",sagte sie mit gedämpfter Stimme in mein Shirt.
„Du tust ja so als würde ich nie wieder kommen.",sagte ich schmunzelnd und drückte sie noch fester an mich.
„So fühlt es sich auch an.",antwortete sie nur darauf.
„Es sind nur ein paar Tage,es wird schon nichts passieren.",versuchte ich sie aufzumuntern
„Aber ich bin nicht bei euch."
„Guck dir das Konzert einfach live an."
„Das ist nicht das gleiche.",nuschelte sie.
„So schlimm wird es schon nicht.Du weißt doch selbst wie schnell die Zeit vorbeigehen kann."Sie antwortete mir nicht.

"Jue?"sprach ich sie an.
Erneut bekam ich keine Antwort,alles was ich hörte war ihr gleichmäßiger Atem.
Vorsichtig drückte ich sie ein Stück von mir weg,um sie zu betrachten und sofort schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht.
Sie war eingeschlafen.
Von wegen sie war nicht müde,dafür kannte ich sie zu gut.

Ich legte sie schnell zurück ins Bett und legte die warme Decke über sie.
„Wir sehen uns bald wieder.",meinte ich und stand auf. Als ich jedoch an der Tür stand und sie da so schlafend sah,konnte ich nicht anders und lief nochmal zu ihr ans Bett. Leicht schmunzelnd legte ich meine Lippen leicht auf ihre.
„Da hast du deinen Kuss...gute Nacht.",flüsterte ich und verlies den Raum.

The Ghost { m.yg }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt