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Ich stand nun vor der gemeinsamen "WG" der Jungs, in welcher damals auch Yoongi gewohnt hatte. Niemals hätte ich damit gerechnet mal davor zu stehen, beziehungsweise sogar dort hineinzugehen, geschweige denn mit den Jungs zu reden. Das war früher unmöglich und eine sehr absurde Vorstellung gewesen, weshalb ich es selbst noch nicht richtig glauben konnte.

Seokjin schloss die Tür auf und lies uns anschließend hinein. Von innen sah das ganze dann doch ziemlich anders aus als ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte gedacht alles wäre total modern, aber stattdessen sah es aus wie eine ganz normal eingerichtete Wohnung.
Die großen Fenster,würden am Tag bestimmt viel Licht in die Wohnung lassen,doch momentan war es dunkel.

Wir waren noch lange in der Halle geblieben, oder eher im Umkleideraum und haben geredet. Beziehungsweise alle haben geredet und ich hatte ihnen zugehört, schließlich war ich jemand der eigentlich nichts mit dem ganzen zu tun hatte.
Die Jungs hatten sich viel zu erzählen und während des Gesprächs haben sie sogar schon Pläne geschmiedet, was genau sie nach Yoongis Rückkehr wieder machen könnten und sie waren zu dem Schluss gekommen, dass sie BTS doch wieder aufbauen könnten.
Innerlich sprang ich bei dieser Idee auf und ab und freute mich,da mein innerer Army immer noch vorhanden war,obwohl ich diesen so lange unterdrückt hatte.

„Wie lange willst du noch unnötig herumstehen?",fragte mich eine Stimme hinter mir und riss mich so aus meinen Gedanken.
„Solange bis es dich nervt.",antwortete ich frech.
„Das nervt schon lange.",erwiderte Yoongi.
„Und wo soll ich dann deiner Meinung nach hingehen?" Darauf wusste er wohl keine Antwort denn er sagte erstmal nichts.
„Komm einfach mit.",sagte er letztendlich grummelig und verschwand in eine der Türen.
Ich folgte ihm augenverdrehend. Warum musste er mir gegenüber immer so einen harschen Ton haben?

„Hier kannst du schlafen.",informierte er mich, sobald ich im Zimmer war und deutete auf ein großes Bett in der Ecke des Raumes. Der Raum an sich war eigentlich nicht sehr groß, aber relativ verstaubt.
„Hier wurde aber lange nicht mehr geputzt.",murmelte ich gedankenverloren.
„Dann kannst du ja putzen wenn du das unbedingt willst.", sagte er, was ich allerdings mit einem Augenverdrehen überhörte.
„Ist das dein Zimmer?", fragte ich stattdessen.
Er sah mich kurz misstrauisch an,nickte dann aber. „Gut dann möchte ich hier nicht schlafen."
Nun doch sichtlich verwirrt sah er mich an.
„Wieso das denn nicht?"
„Weil es dein Zimmer ist...ich schlafe einfach im Wohnzimmer, oder so.",beantwortete ich seine Frage.

Sein verwirrter Gesichtsausdruck blieb allerdings.
Das hier war sein Zimmer, somit hatte es bestimmt eine Bedeutung für ihn,zumal hier garantiert auch seine privaten Dinge lagen.
Gerade weil es so privat war, wollte ich nicht in diese Privatsphäre eindringen. Also drehte ich mich um und wollte aus dem Raum gehen.

„Nein du bleibst hier.",ertönte Yoongis Stimme leicht bedrohlich von hinten.
Bedrohlich?
Verwirrt drehte ich mich um und sah ihn erneut an. „Du hast mir gar nichts zu sagen.",protestierte ich. Yoongi machte mir in dem Moment ehrlich gesagt ein wenig Angst,da er ein wenig gefährlich aussah. Aber er würde mir schon nichts tun.

Entschlossen griff ich nach der Türklinke und genau in dem Moment,machte sich ein ungutes Gefühl in mir breit. Bevor ich die Klinke überhaupt erst herunterdrücken konnte, griff eine eiskalte Hand nach mir und hielt mich an der Schulter fest. Erschrocken drehte ich mich zu Yoongi um, da es unverkennbar seine Hand war. Sein Körper war zudem nicht mehr durchsichtig, aber seine Körpertemperatur war noch sehr kalt und eine gesunde Hautfarbe hatte er auch nicht.

Er sah mich an, aber sein Gesichtsausdruck war plötzlich total anders.Er war so traurig und sanft.
Mit einer ruckartigen Bewegung zog er mich zu sich. Und ich flog nicht wie erwartet durch in durch,sondern landete auf einer kalten Brust.
Wie war das möglich?
Er legte seine Arme um mich, während ich wie erstarrt einfach dastand und nicht wusste was ich tun sollte: Trotz seiner Kälte war mir allerdings sehr warm.

„Danke.",flüsterte er. Ich hätte ihn gefragt wofür,doch ich bekam wirklich keinen einzigen Ton heraus. „Dafür dass du mich hergebracht hast und mich unterstützt.Bitte lass mich nicht allein."
„Ich hab Angst alleine.", gab er zu und ich hörte den Widerstand in seiner
Stimme,als er diesen Satz sagte. Ohne zu zögern schloss ich meine Arme um ihn und erwiderte so seine Umarmung. Wenn man das überhaupt noch Umarmung nennen konnte,er erdrückte mich fast,so fest hielt er mich an sich gedrückt.
„Werde ich nicht.",sagte ich leise und strich beruhigend über seinen Rücken.

The Ghost { m.yg }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt