🍀Dix-neuf - Jusqu'à ce que la mort nous sépare 🍀

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●Bruno Mars - Marry You●

Gleichmäßiges Atmen bedeckte die trübe Luft, vermischt mit dem klaren Klang der zwitschernden Vögel draußen in der freien Natur. Amira und Kian waren in ihrer ersten gemeinsamen Wohnung und lagen beide auf dem kleinen Bett, welches sie sich durch den Nebenjob, den Kian nun angenommen hatte, als ihm seine Eltern den Geldhahn zugedreht hatten, endlich nach einigen Wochen leisten konnten. Kian lag auf dem Rücken, hatte dabei den rechten Arm hinter seinen Hinterkopf gestemmt, den anderen hingegen ausgestreckt, sodass sich Amira von links neben ihn legen konnte. Sie hatte sich zwischen seinen Arm und seine Brust geschmiegt und hatte sich bewusst klein gemacht, damit sie ihrem Verlobten näher sein konnte. Die Hand, an der ihr elegant und recht schlichter Ring hing, hatte sie um seinen Bauch geschlungen und ihr Gesicht dabei in sein dunkles T-Shirt vergraben. Seit sie vor einigen Monaten ihre Eltern verloren hatte, hatte sich Amira diese Geste, aufgrund der Albträume, die sie seit jäher immerzu verfolgten, zur Angewohnheit gemacht, um wieder in die Realität zurückzukehren. Sie lächelte in sich hinein, kuschelte sich noch näher an ihn und fuhr mit ihrer Hand sanft über seine harte Brust. Sie liebte diesen Mann und trotz, dass ihr Glaube an Gott durch den Verlust ihrer Eltern einen schweren Schlag erlitten hatte, konnte sie in diesen Momenten nicht anders, als Gott dafür zu danken ihm Kian, ihre große Liebe geschenkt zu haben.

So tief in ihren Gedanken versunken  und sich den Gefühlen zu Kian hingebend, hatte sie kaum bemerkt, dass sie ihre Freude bis nach Außen hat durchsickern lassen, da sie erst Sekunden später die Berührung ihres Geliebten aufnahm, der sanft über ihren Arm strich und sie fragte:

»Warum lächelst du ?«

Amira versteifte sich abrupt, als sie die harte, kalte Welle in seinen Stimmbändern bemerkte. Er hatte sich also trotz ihrer kühnen und nett gemeinten Worten immer noch nicht beruhigen können, dachte sie sich und seufzte auf, als sie ihren einen Arm auf der Matratze stemmend, hoch in Kians Gesicht blickte.

Er lag da, hatte eine beleidigte und äußert harte Miene aufgesetzt, die Amira verriet, dass seine Wut nicht vermindert, sondern gestiegen war, obwohl sie auf ihn eingeredet hatte. So sehr Kian es auch versuchte, er war für Amira immer wie ein offenes Buch gewesen. Denn bei ihm war es so leicht die Emotionen aus seinem Gesichtsausdruck herauszulesen. Doch die nun angespannte Haltung seines Körpers und der nach vorne gestreckte Kinn unterstrichen den Ernst der Lage, der vorlag. Bestrebt, dennoch den Blickkontakt zu Kian aufzubauen, fuhr Amira ihm erneut mit den Fingern über die Brust und stupste ihn leicht dabei an. Doch keine Reaktion erfolgte.

Amira ließ angestrengt die Luft aus ihrer Lunge raus und richtete ihre Augen starr auf ihn, auch wenn er dies in dem Moment noch nicht erwiderte.

»Querido hast du dich immer noch nicht beruhigen können ? Es ist alles in Ordnung. Ich habe doch herausgefunden, dass du mir nicht fremd gegangen bist.«

Nach diesen Worten hoffte Amira, dass Kians Züge erweichen, sich besänftigen würden, doch genau das Gegenteil nahm seinen Lauf, er wurde nur umso aufbrausender. Angestrengt atmete er tief die Luft aus seiner Kehle raus.

»Ich weiß, Amira. Ich weiß. Aber mit dieser Aktion sind sie zu weit gegangen. Ich meine, mich zu betäuben und dann halbnackt neben eine wildfremde Frau zu legen, die ebenso entblößt ist wie ich ? Das ging wirklich viel zu weit. Welche Eltern tun das ihrem eigenen Kind an, huh ? Keine normalen jedenfalls. Diese Menschen sind so verdammt verkor...«

Amira hob urplötzlich die Hand hoch und platzierte ihren Zeigefinger auf Kians Mund, um ihn damit zum Schweigen zu bringen. Sie war mehr als geschockt über den Wortlaut, den Kian bei seinen Eltern einschlagen wollte, trotz, dass sie seine unbändigende Wut gut nachvollziehen konnte.

La mauvaise foi | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt