1. Toni, der Scheinkranke

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*TONI POV*

"Endlich fertig mit dem Dreh, man war das anstrengend", sagte Vik.

"Das stimmt wohl...Ey, Toni wollen wir morgen früh heimfahren und heute hier pennen? Ich hab' keine Lust jetzt noch durch die Gegend zu fahren und außerdem bin ich müde."

"Ja, können wir machen."

Trotzdem war ich unsicher darüber, ob das die richtige Entscheidung war. Eine weitere Nacht mit Nia auf der Couch und wieder die Bedenken, dass ich mich nicht beherrschen kann. Die Angst, dass er mein schnell schlagendes Herz wahrnimmt. Was nur für ihn schlägt. Dabei war das so falsch. Nein, nicht falsch sich in sein eigenes Geschlecht zu verlieben, sondern in seinen besten Freund. Ich will ihn einfach vergessen. Aber wie soll das klappen, wenn ich ihn fast jeden Tag sehe?

"Ich geh dann wohl mal pennen, gute Nacht Jungs" sagte Vik und ging Richtung Schlafzimmer.

Wir holten uns die Decken und Kissen hervor und legten uns dann zusammen auf die Couch. Ich drehte mich Richtung Sofalehne und sofort legte Nia seinen Arm um mich. Es fühlte sich so gut an und ich genoss die Berührung. Aber warum machte er das? Warum machte er mir es noch schwerer als es eh schon ist? Aber woher sollte er es auch wissen, dass meine Gefühle bei so kleinen Gesten verrückt spielen. Er zog mich noch näher an sich und ich spürte seine Brust an meinen Rücken. Ich spürte wie sich seine Bauchdecke hob und senkte, und seinen Atem in meinen Nacken. Bei dem wohligen Gefühl schlief ich schnell in seinen Armen ein.

Ich wachte in der gleichen Position wieder auf, in der ich auch meine Augen zugetan hatte. Ich versuchte mich vorsichtig zu in Nia's Armen zu drehen, so dass er nicht aufwachte. Es gelang mir auch. Ich beobachtete ihn beim Schlafen, er hatte seinen Mund leicht geöffnet. Ich hatte das Verlangen ihm durch seine zuckerwatteartigen Haare zu fahren. Ich lies seine Haarspitzen durch meine Finger kreisen und streichelte seine Kopfhaut. Würde er es merken wenn ich ihn einfach so...küssen würde? Ich rückte noch ein Stück näher.

Auf einmal öffnete er seine Augen und ich nahm sofort meine Hand von seinen Haaren weg, und lies es so aussehen, als ob ich mich grad rumdrehen wollte.

"Du hättest ruhig weiter machen können, es war angenehm."

Scheiße, er hatte es bemerkt. Ich schaute ihn nur geschockt an.

"Toni, alles okay?"
"Ja alles gut..."
"Das sieht mir aber nicht so aus."
"Doch, ist echt alles okay.", sagte ich und drehte mich von Nia weg.

"Toni!"
"Was denn?"
"Du hast doch irgendwas, das merke ich doch! Du kannst mir sowas nicht verheimlichen."

Ich liebe dich, das ist mein Problem. Am liebsten hätte ich es ihm gesagt.

"Ach ich hab nur ein bisschen Kopfweh..."

Irgendwas musste ich mir ja einfallen lassen, damit er nicht weiter nachfragte.

"Soll ich dir eine Tablette holen?"
"Joa."

Ob es gut war Tabletten einzunehmen, gegen etwas was man gar nicht hatte wusste ich nicht. Aber eine würde schon nicht schaden.
Nia kam mit einer Tablette und einem Glas Wasser zurück. Ich nahm es ihm ab, bedankte mich und nahm das Medikament ein

"Bleib du noch bisschen liegen, ich mach' uns Frühstück, Vik schläft anscheinend auch noch."
"Okay."
"Was möchtest du essen?"
"Ist egal."

Er kam mit 2 Tellern zurück und wir fingen an zu frühstücken. Vik war nun auch aufgewacht und hatte sich dazu gesetzt. Nach dem Frühstücken wollten wir langsam heimfahren. Nia nahm mich mit und lies mich vor meiner Wohnung raus.

"Wir sehen uns.", verabschiedete sich Nia und umarmte mich dabei.
Mit einem einfachen "Tschau." drehte ich mich um und ging zum Eingang.

Ich schloss die Tür auf und kaum war ich eingetreten ging ich wieder meinen Gedanken nach.
Hätte ich's ihm nicht einfach sagen sollen? Dann wär' ich jetzt einen Gedanken weniger. Wie hätte er reagiert? Würde er mich, seinen besten Freund, deswegen verstoßen?
Wahrscheinlich nicht. Ich bin mir einfach nur unsicher.

Vom besten Freund zum festen Freund? / Tonia FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt