9. Was ist Nia nur passiert?

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*TONI POV*

Nia war wirklich lange weg zum Einkaufen. Na ja vielleicht erledigte er noch ein paar andere Dinge. Aber hätte er dann nicht wenigstens mal anrufen können, dass es länger dauert? Nach weiteren 15 Minuten klingelte das Telefon und ich nahm sofort ab.

"Hallo sind sie Antonio Pirosa?"

Als ich die Stimme von einem fremden Mann vernahm, bekam ich es mit der Angst zu tun, was ist Nia nur passiert? Oh, ich müsste auch mal antworten um mehr Informationen zu bekommen.

"Ähm...J-Ja der bin ich..."
"Also folgendes, ich habe diese Nummer in Herr Ecker's Geldbeutel gefunden. Er hatte einen schweren Autounfall, ein anderer Verkehrsteilnehmer ist ihm in die Fahrerseite seines Autos hinein gefahren, er liegt zurzeit im Krankenhaus."

Ich war nicht fähig zu antworten. Ein schwerer Autounfall? Tränen suchten sich den Weg über meine Wangen. Mir wurde flau im Magen. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als Nia's Wohlbefinden. Wird er überleben? Denk' doch nicht gleich so negativ, Toni! Aber warum falsche Hoffnungen machen?

Der Mann gab mir die Adresse des Krankenhauses, die ich notierte und ich legte mit zitternenden Händen auf.

Ich bin im Moment nicht mal fähig Auto zu fahren. Also griff ich sofort nach meinem Handy und wählte Vik's Nummer. Als er ran ging, fing ich schon an fast ins Telefon zu schreien.

"Vik, du musst mich ganz schnell abholen und ins Krankenhaus fahren!"
"Was ist denn los?"
"Nia liegt dort, bitte beeil dich!"
"Ach du scheiße...bin sofort da!"

10 Minuten vergingen bis ich Vik's Auto durch das Fenster sah, ich sofort raus sprintete und einstieg.

"Toni...in welchen Krankenhaus liegt er?"

Ich kramte nach dem Zettel und las vor, was ich darauf notiert hatte.

Vik fuhr sofort in Richtung des Krankenhauses, wobei er nicht auf Geschwindigkeitsbegrenzungen achtete. Als wir angekommen waren, gingen wir sofort zur Rezeption und sprachen dort eine Dame an.

"Entschuldigung, können wir erfahren auf welchen Zimmer Steven Richard Ecker liegt?"

Sie tippte es in ihren PC ein und sagte danach: "Er ist grad im OP- Raum...sieht ziemlich schlecht aus momentan."

"Ach du scheiße..."

Ich fing sofort an bitterlich zu weinen und Vik zog mich sofort in seine Arme.

"Shhht Toni, noch haben wir noch keine klare Antwort."
"Ich...ich weiß aber was ist, wenn er..."
"Toni, red' dir das nicht ein, komm erstmal, wir setzen uns in den Wartebereich, was anderes bleibt uns nicht übrig, hoffen und warten..."
"O-Okay."

Ich hatte meinen Kopf auf Vik's Schulter gelegt und war kurz vor dem Einschlafen als auf einmal ein Arzt vor uns auftauchte.

"Sind sie die Angehörigen von Herr Ecker?"
"Ja das sind wir."
"Er ist für's erste stabilisiert, er hat eine Menge Blut verloren und braucht eine Transfusion. Sie können gerne zu ihm ins Zimmer gehen, aber machen sie sich keine Hoffnungen, dass sie mit ihm reden können, er liegt im künstlichen Koma."
"Alles klar, danke."
"Kommen sie mit ich bringe sie zum Zimmer."

Wir gingen einen Gang entlang und der Arzt brachte uns zum Zimmer.

"Hier wären wir."
"Dankeschön."

Meine Antworten waren so knapp, wie sie nur möglich sein konnten, ohne, dass sie unverständlich wurden. Ich hielt meine Hand bereits am Türgriff fest, musste aber einmal tief durchatmen bevor ich bereit war ihn runterzudrücken.

Ich ging um die Ecke und da lag er. Vik gab mir einen Stuhl rüber, sodass ich mich setzen konnte. Ich setzte mich also auf den Stuhl und musste bei Nia's Anblick erstmal schlucken. In regelmäßigen Abständen war ein Piepton zu hören. Ich griff nach seiner Hand. Seine Haut war eiskalt und es fühlte sich an, als ob kein Leben mehr in ihr stecken würde.
Augenblicklich liefen eine Menge Tränen meine Wangen hinunter. Es war nicht mehr nicht mehr aufzuhalten gewesen. Vik setzte sich neben mich und strich mir beruhigend über den Rücken. Nach weiteren 2 Stunden, in denen ich meine Position nicht verändert hatte, fragte Vik, ob es okay ist wenn er heimfuhr. Ich konnte ihn verstehen, denn es war kurz vor 21 Uhr.

Vik ging aus dem Zimmer und sagte ich konnte ihn jederzeit anrufen.

Ein Arzt kam einige Minuten später hinein.

"Die Besucherzeit ist jetzt vorbei, sie müssen bitte langsam das Zimmer verlassen."
"Aber...K-Kann ich nicht bitte bei ihm bleiben?"
"Das ist leider nicht möglich, wissen sie..."

Ich unterbrach seinen Satz.

"Er ist mein Freund, also mein fester Freund. Können sie nicht bitte eine Ausnahme machen?"

"...Okay, meinetwegen."

"Ich danke ihnen..."

Der Arzt verließ das Zimmer und ich legte mich auf das freie Bett was noch im Raum stand, Nia zugewandt.

"Hoffentlich geht es dir bald wieder besser...ich brauche dich, hörst du? Wie soll ich es ohne dich schaffen?
Bitte komm zurück. Bitte wach' wieder auf. Ich liebe dich wie keinen anderen auf dieser Welt, Nia. Wenn du gehst...geht ein Teil von mir mit dir. Mein Herz würde in tausende Stücke gerissen werden. Es ist unglaublich wichtig, dass du zurück kommst..."

Vom besten Freund zum festen Freund? / Tonia FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt