*NIA POV*
Ich stieg in den Zug und ignorierte alles bis ich angekommen war. Vor unserem Haus stehend klingelte ich, obwohl ich eigentlich einen Schlüssel dabei hatte. Aber ich war gerade einfach nur verwirrt und musste erst mal das Geschehene realisieren.
"Nia...endlich!"
Er zog mich zu sich in die Arme und küsste meine Schläfe. Ich konnte nicht anders als in seinen Armen anfangen zu heulen.
"Was ist denn passiert? Du siehst fertig aus..."
"Lass uns... bitte hinsetzen."
"Okay."
Toni zog mich hinterher auf's Sofa und als ich mich hinsetzte, durchzog ein stechender Schmerz meinen Körper. Er musste mich noch einmal auffordern, damit ich anfing zu reden.
"Es ist so schwer drüber zu sprechen..."
"Das mag ja sein aber.. ich muss es wissen, zu deiner eigenen Sicherheit."
"Ich fang mal ganz vorne an, ich hatte mit Ju die Szene gedreht und bin danach sofort Richtung Bahnhof. Aber... ich bin dort nicht angekommen weil...ich würde von einem Mann in eine Gasse gezogen und...er-er hat...mich in seinen Keller gezogen und mich... vergewaltigt."
"Oh mein Gott, Nia... du konntest dich nicht wehren?"
"Ich hab es versucht aber...er war bewaffnet..."Er nahm mich sofort in die Arme und strich mir beruhigend über den Rücken.
"Was wirst du tun? Die Polizei rufen?"
"Er drohte mir..."
"Womit?"
"Damit... dich umzubringen."
"Denkst du wirklich er findet uns?"
"Ich weiß es nicht aber ich will es auch nicht drauf anlegen."
"Aber er muss doch seine gerechte Strafe dafür bekommen, der wird sich den nächsten auch wieder packen!"
"Toni, ja aber, ich bin froh, dass er mich nach dem überhaupt freigelassen hat. Noch dazu ist das nicht meine größte Angst."
"Sondern?"
"Was ist wenn er eine Krankheit hatte und ich sie nun auch in mir trage?"
"Du-du musst dich testen lassen."
"Ich hab solche Angst..."
"Verständlich... nicht nur du.."
"Ich muss erstmal duschen gehen, bevor wir weiter reden, ja? Ich fühl' mich so ekelhaft."
"Ja mach' nur. Ist verständlich."Ich ging ins Bad und sprang sofort unter die Dusche, als ich fertig war, fiel mir auf das ich gar keine frischen Klamotten mitgenommen hatte. Also band ich mir ein Handtuch um die Hüfte und ging durchs Wohnzimmer, Richtung Schlafzimmer.
"Warte!", schrie Toni mir hinterher und hielt mich auf.
"Du hast ja ganz viele blaue Flecken und Kratzer am Rücken."
"Nicht nur da, meine ganze Hüfte ist blau."
"Oh Gott..."
"Na ja ich geh mir mal was anziehen."
"Ja, mach das."Ich zog mir ein paar Klamotten aus dem Schrank und zog mich an. Wieder bei Toni angekommen zog er mich wieder in seine Arme.
"Ich geh morgen sofort zum Arzt, das lässt mir keine Ruhe.."
"Und was ist mit der Polizei, ich bestehe darauf, dass du ihn anzeigst!"
"Toni...ich hab Angst um dich, um mich, um uns..."
"Er wird nichts machen können, wir zeigen ihn an, die Polizei kümmert sich darum und fertig. Wie sollte er auch deine Adresse raus bekommen haben?"
"Du hast recht...wir gehen morgen gleich zusammen dahin, aber jetzt will ich gern versuchen zu schlafen."
"Ja, komm wir gehen ins Bett."Ich folgte Toni Richtung Schlafzimmer, wir legten uns hin und sofort schloss er wieder einen Arm um mich.
"Ich hab einfach so eine scheiß Angst.. was ist wenn ich jetzt HIV positiv bin?"
"Nia, ich kann deine Angst verstehen aber red' dir einfach nichts ein, wir müssen erstmal auf morgen warten."
"Ja, ist gut.."Morgens standen wir auf und machten uns fertig und fuhren als erstes zur Polizeiwache.
Wir mussten einen Moment warten, bis ein Polizist Zeit für uns hatte.
Er ging mit uns gemeinsam in einen Raum und fragte uns aus welchen Grund wir denn hier wären.
"Ich würde gerne eine Anzeige gegen meinen Vergewaltiger erstatten."
"Selbstverständlich. Haben sie Beweise?"
"Ich habe einige blaue Flecken und Kratzer, wenn's ihnen weiter hilft."
"Für's erste ja, wir müssen nur sicher gehen."
"Verständlich."
"Dann zeigen sie mal."Ich stand auf, zog mein Shirt nach oben und drehte mich mit dem Rücken zu ihm.
"Das sieht böse aus, okay, bitte schildern sie mir genau den Vorfall. Ich kann verstehen, dass das schwierig für Sie wird, aber wir müssen genau wissen, was passiert ist. Mit so viele Details wie nur möglich."
Ich erzählte ihm alles genau ins Detail und er notierte sich einige Sachen.
"Okay alles klar, wir kümmern uns darum. Wir werden die Stelle wohl mal beobachten. Dann vielen Dank, ich gebe ihnen Bescheid sobald wir Erfolg haben und informiere Sie weiter über die Verfahren, die wir einleiten."
"Alles klar, vielen Dank."Wir verließen die Wache und gingen Richtung Auto.
"Ich hoffe, dass sie ihn finden."
"Hoff' ich auch."
"Und nun zum Arzt.."Je näher wir den Arzt kamen desto nervöser wurde ich. Als wir angekommen waren, fragte dieser uns nach unseren Problem.
"Ich würde gerne einen HIV-Test machen."
"Alles klar, setzen sie sich wir rufen sie gleich auf."
"Okay."Nach 20 Minuten war auch ich endlich an der Reihe und wir folgten dem Arzt in den Behandlungsraum.
Der Arzt nahm mir Blut ab und schon war ich fertig.
"So ich muss ihnen nur sagen das sie jetzt wahrscheinlich ca. 2 Wochen warten müssen, da ich ihr Blut zu einem Labor schicken muss. Dort wird es dann überprüft und die Ergebnisse gebe ich Ihnen per Telefon."
"Hab' ich befürchtet."
"Dann schreiben Sie bitte ihre Nummer auf."Ich notierte meine Nummer auf ein Zettel und der Arzt verabschiedete uns danach.
"Nun heißt es qualvolles langes Warten für mich, toll."
"Wir schaffen das, Nia."
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Vom besten Freund zum festen Freund? / Tonia FF
FanficSowohl Nia als auch Toni möchten mehr als nur beste Freunde füreinander sein, jedoch wissen sie natürlich nicht, dass der jeweils andere genau das gleiche will. Doch wie lange können die beiden diesen inneren Konflikt noch aushalten?