Kapitel 57 | Name -> Geburtstag

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Eine Minute später bin ich schon erschöpft eingeschlafen.

Ich erwache aus einem Traum, als die Matratze neben mir eingedrückt wird. Blinzelnd drehe ich mich zur Seite. Doch dort liegt nicht Patrick, wie ich erwartet hatte, sondern Carlotta die mich entschuldigend anschaut. ,,Tut mir Leid, ich wollte dich nicht wecken". Moment. Warum bin ich überhaupt tagsüber am schlafen? Was ist passiert? Wie durch einen Blitz getroffen setze ich mich auf, als es mir wieder einfällt. Meine Großmutter ist tot. Sie ist in der letzten Nacht gestorben. Ein weiteres Mal an diesem Tag laufen mir Tränen urplötzlich die Wangen hinunter. Sofort spüre ich Carlottas Körperwärme an mir, während sie mich umarmt. Sanft streicht sie mir durch die Haare und wiegt mich wie ein kleines Kind hin und her. Als keine Tränen mehr fließen, wischt sie mein Gesicht mit einem Taschentuch ab, steht auf und nimmt meine Hand. Mit ruhiger, aber befehlender Stimme, sagt sie: ,,Komm mit, Süße! Die Jungs sitzen im Wohnzimmer und unterhalten sich. Sie sind sicher froh zu sehen, dass du wieder wach bist. Lassen wir sie nicht länger warten." Ich nicke und stehe auf. Meine Beine zittern so heftig, dass Lotte mich stützen muss. Dankend sehe ich sie an. Es ist das erste mal, dass ich sie ansehe und ich erkenne sofort, dass sie ebenfalls geweint hat. Kurz nehme ich sie in den Arm und wir gehen ins Wohnzimmer, wo die Jungs sitzen. Ach, ich weiß schon warum sie meine beste Freundin ist. Als Izzi und Palle mich bemerken springen sie sofort vom Sofa auf. Izzi nimmt mich einmal lange in die Arme bevor er mich an meinen Freund weiter gibt, welcher mich mit einem Kuss begrüßt. ,,Es tut mir so Leid, Janina, wenn wir irgendwas für dich tun können, sag das bitte, ja?", verspricht Izzi mit mitleidiger Stimme. Ich versuche mir ein Lächeln aufzusetzen, was, verständlich durch meine momentane Lage, kläglich zum Scheitern verurteilt ist. Heraus kommt ein gruseliges Grinsen.
Patrick massiert mir sanft die Schulter und fragt: ,,Wie geht es dir gerade? Brauchst du etwas?" ,,Können wir Bitte ins Krankenhaus fahren. Ich möchte Omas Sachen abholen und wir sollten ja sowieso vorbeikommen", antworte ich ihm. Carlotta, die immer noch Rum steht, holt sofort unsere Jacken und wenige Zeit später sitzen wir schon in meinem Wagen, da das der größte von unsern ist. Fahren tut Izzi.
Eine halbe Stunde später stehen wir mit der Krankenschwester, mit der ich auch gestern geredet habe, vor Omas Krankenzimmer. Ich husche kurz rein und hole ihre Sachen, berühre das Kunstleder ihrer Handtasche, streiche über das Bett, in welchem sie in der letzten Nacht geschlafen hat, blicke hinaus und folge dem Blick meiner Großmutter, den sie nach unserem Abschied nach draußen gerichtet hatte, lasse den Tränen freien Lauf.
Plötzlich spüre ich eine Hand die mich mit sanftem Druck zwingt, mich auf einen der unbequemen Plastikstühle zu setzen und sehe eine zweite Hand, welche mir ein Glas Wasser, sowie eine Packung Taschentücher reicht. Ohne aufzublicken nehme ich das Glas und leere es mit einem Zug. Danach reiche ich es der Person, die es mir gebracht hat und nehme die Packung Tempos. ,,Danke", hauche ich mit noch rauer Stimme und schenke der Krankenschwester ein kleines Lächeln. Besorgt lächelt sie zurück. ,,Geht es Ihnen etwas besser?", fragt sie. Ich nicke. ,,Ich bin Janina, passend zum Januar, wann ich Geburtstag habe." Ein leichtes Lachen entweicht meinem Gegenüber. ,,Ich heiße Maike, mit ai, weil ich im Mai geboren wurde"
Patrick stürzt ins Zimmer und unterbricht unser seltsames Gespräch.

Komisch, ich weiß 😅

Danke fürs Lesen <3

Freunde oder mehr? | Paluten FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt