Kapitel 3 -Die Veränderung-

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Olivers Sicht:

Am nächsten Tag trafen ich und Mia uns wie vereinbart um halb sechs im Büro. Ich war allerdings schon ein wenig eher da und trank gerade meinen Kaffee als die Tür auf ging und sie herein kam. Da stand sie nun. Ich weiß nicht genau was so anders war, aber sie wirkte soviel selbstbewusster.

Jetzt weiß ich es.

Ihr Style war anders. Heute war er viel modischer und lässiger. Sie sah wunderschön aus.

Mias Sicht:

Ziel erreicht, Mia Watson. Er kann seine Augen nicht von dir lassen.
Nicht dass das mein Ziel gewesen wäre. Ich will nur,dass er merkt, dass ich was drauf habe, im beruflichen Sinne natürlich.
Er starrte mich immer noch an und langsam war es echt unangenehm. Also begrüßte ich ihn locker und präsentierte ihm meine Pläne für das Meeting. Zwischendurch blickte ich zu ihm hoch und bemerkte,dass er mehr mich begutachtete, als die Pläne. Ein lächelte ein wenig und seine Augen funkelten.

Was ist nur los mit dem? Irgendwie süß. Nein, hör auf. Das ist dein Chef und ein arroganter Kerl.

Nachdem ich mit meinem mini Vortrag fertig war schaute er mich begeistert an.
,,Mia das ist echt krass!"

Wer, ich oder die Pläne?

,,Danke", ich lächelte und war immer noch selbstbewusst.
,,Also das hätte ich echt nicht erwartet, die Pläne sind perfekt. Du hast mich jetzt echt richtig umgehauen." Ich schwieg. Er schwieg. Und trotzdem lächelte er genauso wie gerade eben.
Die Stille wurde zerstört von dem Hereinplatzen Carmens. Ich sah wie "Carter" die Augen verdrehte.
,,Was ist denn jetzt schon wieder?!", zischte er sie genervt an.
,,Entschuldige, Chef", wie immer die Betonung auf Chef, ,,aber da ist ein Anruf für dich auf Leitung 3..."

,,Jetzt nicht. Du siehst doch ich habe zu tun."
,,Ja sehe ich", sie schaute mich ein wenig angewidert an, ,,aber es ist deine Mutter. Sie sagt sie müsste dich unbedingt sprechen. Es geht um deinen Bruder." In dem Moment riss "Carter" die Augen entsetzt auf und rannte zum Telefon.
Ich wollte gerade gehen, doch er hob die Hand als Zeichen, dass ich bleiben sollte.
,,Mum?.... Yes....yes...mh...".Sein Körper spannte sich an und an seinem Hals waren Adern zu erkennen.
Was ist los?
,,Yes, i'm fine...yes..sure..okay..see you..bye.." Er legte mit zitternden Händen auf. In seine Augen stiegen Tränen und überall an seinem Körper waren die Muskeln vor Anspannung zu sehen.
Er blickte hoch und dann in meine Augen.
Ich habe noch nie zuvor einen Menschen so gesehen, wie ich ihn jetzt sah.
,,Herr Carter, was ist los?!", fragte ich ihn, entsetzt von seinem Gesichtsausdruck.
Seine Lippen bewegten sich, doch er brachte kein einziges Wort heraus.

Stille.

Mit langsamen Schritten ging ich auf ihn zu. Ich kniete mich seitlich seines Bürostuhls hin und legte meine Hand sanft auf seinen Oberschenkel.

Eigentlich ist es dein Boss. Aber es ist jetzt auch irgendwie eine Ausnahme.

Olivers Sicht:

Es beruhigte mich, als sie mich berührte und mich zu trösten versuchte.

 Eigentlich zeige ich vor Angestellten, und gerade vor Frauen, meine Gefühle nicht. Aber bei ihr war es anders. Ganz anders. Sie war mir so vertraut auch wenn wir uns erst seit wenigen Tagen kannten.
Sie war wie eine gute Freundin in dem Moment.
Ich sah ihren mitleidigen Blick aber ich bekam einfach keinen Ton heraus. Aber sie sagte ebenfalls nichts.
Wir schwiegen gemeinsam und irgendwie tat das viel besser , als tausend Worte.
,,Soll ich das Meeting abblasen?"
Ich nickte nur und sie griff zum Telefon.

Was würde ich nur ohne sie machen. Noch nie bin ich einem Menschen begegnet, der mir so sympatisch war, wie sie. 

Als sie den Hörer zurück legte, schaute sie mich an. 
,,Soll ich Ihnen irgendwas bringen? Ein Wasser?"
,,Lieber etwas stärkeres."

Kurz später kam sie mit einem Glas Whiskey zurück und reichte es mir.

Du musst es dir erzählen. Das bist du ihr irgendwie schuldig,Oliver.

,,Mia.. Ich weiß nicht wie ...--"
,,Schon gut, Sie brauchen mir nichts erklären", unterbrach sie mich ruhig.
,,Nein, ich will es dir erzählen.. Weißt du grade am Telefon, das war meine Mum. Sie rief an aus Amerika. Mein kleiner Bruder, Jacob, war sehr krank, weißt du?  Die Ärzte sagten er packt es, aber er...."
,,Ich glaub ich verstehe schon..", flüsterte Mia.

Wieder spannte mein Körper sich an.Ich war so sauer und gleichzeitig traurig.

,,Ich glaub ich lasse Sie jetzt lieber alleine", sie richtete sich auf und machte Anspielungen zu gehen.
,,Nein", sagte ich etwas energischer, woraufhin Mia sich sofort umdrehte und mich fragend anschaute.

,,Bitte bleib."

The Businessmen And The Shy WomanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt